CH-Schluss: SMI legt nach Rally eine Verschnaufpause ein

CH-Schluss: SMI legt nach Rally eine Verschnaufpause ein

Zürich –  Der Schweizer Aktienmarkt hat nach der klaren Aufwärtsbewegung am vergangenen Freitag und in den letzten beiden Wochen zu Beginn der neuen Börsenwoche eine Verschnaufpause eingelegt. Der Leitindex SMI startete mit etwas tieferen Notierungen in den Handel, ehe der Index ins Plus drehte. Gewinnmitnahmen hätten zunächst das Geschehen geprägt, hiess es im Handel.

Gegen Börsenschluss drückten schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten wieder zurück in die Verlustzone. Allerdings hielten sich die Abgaben wie auch die Handelsvolumen in Grenzen. In den beiden vergangenen Wochen hatten die europäische und die US-Notenbank mit weiteren geldpolitischen und konjunkturstützenden Massnahmen sowie auch das deutsche Bundesverfassungsgericht mit dem positiven Entscheid zum Euro-Rettungsschirm den SMI um beinahe 200 Punkte in die Höhe klettern lassen. Nach den wichtigen Nachrichten aus der Politik, dürften nun aber wieder vermehrt Konjunkturdaten in den Mittelpunkt rücken, meinte ein Händler. So seien mit dem überraschend starken Rückgang des Empire-State-Index die Sorgen um die US-Konjunktur wieder etwas gewachsen.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor bis Handelsschluss 0,10% auf 6’552,32 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank mit weniger Hilfe von Seiten der Index-Schwergewichte gar um 0,26% auf 991,85 und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,14% auf 6’082,19 Zähler.

Am Freitag hatten Zykliker und vor allem die Banken von den am Abend davor von der US-Notenbank eingeleiteten Konjunkturstützen profitiert. Demgegenüber gehörten die Schwergewichte zu Wochenschluss zu den Verlierern. Am Montag drehte sich das Blatt und so gewannen Nestlé 0,3% während Novartis zumindest gehalten auf 55,60 CHF aus dem Handel gingen. Für Novartis hatte Exane BNP Paribas die Einstufung auf «Outperform» und auch das Kursziel erhöht. Roche verloren derweil leichte 0,1%. Grosse Avancen erzielten Credit Suisse (+1,6%). Die Grossbank ist mit dem Ende der vergangenen Woche mitgeteilten Verkauf des Immobilienbewirtschafters Wincasa an SPS sowie einer Liegenschaft in der Zürcher Bahnhofstrasse an die Axa Winterthur der angepeilten Stärkung ihres Kapitalkleids ein Stück näher gekommen. Noch deutlicher legten nur die volatilen Transocean (+1,8%) zu. Die restlichen Finanzaktien im Blue-Chips-Segment gingen uneinheitlich aus dem Handel: Während etwa Julius Bär (+0,6%) oder Swiss Life (+0,2%) dazugewannen, gaben unter anderen Swiss Re oder Bâloise (je -1,0%) nach. In einer Studie für den Versicherungssektor hatte Helvea die Kursziele für die drei Versicherer und auch für Zurich Insurance (-0,3%) jeweils leicht angehoben.

Die Zykliker büssten an Boden ein, allen voran Lonza, die sich um 3,2% verbilligten. Die am Freitag herumgereichten Übernahmespekulationen, seien bereits wieder verstummt, hiess es. Grössere Abgaben waren auch bei Sika (-2,5%), Logitech (-2,2%) oder Richemont (-2,3%) auszumachen. Weniger deutlich fielen ABB (-0,9%) zurück, obwohl die Bank Berenberg die Einstufung auf «Hold» von «Buy» gesenkt hatte. Dies, weil die Papiere nach den Aufschlägen in den vergangenen Monaten unter anderem angesichts der schwachen Nachfrageentwicklung in der europäischen Industrie als ausreichend bewertet seien. Im breiten Markt hatte der Schliesstechnikkonzern Kaba (Aktie +0,6%) das Geschäftsergebnis 2011/12 veröffentlicht. Dieses wurde von Analysten als «solide» und «weitestgehend im Rahmen der Erwartungen» bewertet. So sei die Anhebung der Wachstumserwartung von Seiten des Unternehmens zwar positiv, jedoch habe man dies zu einem Grossteil bereits in den Prognosen enthalten.

Orascom drehten nach gutem Start ins Minus. Der Immobilienentwickler hatte alle restlichen Apartments im Chedi-Komplex in Andermatt zu einem garantierten Basisverkaufspreis von 122,7 Mio CHF plus allfälligen Verkaufsgewinnen an Acuro veräussert, was den Kurs auf bis zu 16,50 CHF steigen liess. Acuro ist ein Investmentgefäss an dem auch der ägyptische Investor Samih Sawiris beteiligt ist. Am Ende gaben Orascom um 4,3% auf 14,60 CHF stark nach. Gottex brachen gar um 14% ein oder Huber+Suhner um 5,7%, ohne dass es Unternehmensnews gegeben hätte. Auf der Gewinnerseite kletterten die volatilen Mindset um 12% und Sopracenerina um 9,1% in die Höhe. An letzterer will der Energieversorger Alpiq seine Mehrheitsbeteiligung von 60,89% verkaufen, wie letzten Freitag bekannt wurde.. (awp/mc/hfu)

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