Zürich – Der Schweizer Leitindex SMI ging am Dienstag mit Aufschlägen aus dem Handel. Nach einem schwach positiven Vormittagshandel weiteten sich die Gewinne um die Mittagszeit etwas aus. Von den Höchstständen bewegten sich die Indizes jedoch wieder spürbar nach unten. Insgesamt hätten sich die Anleger vor dem Start der Bilanzsaison in den USA zurückgehalten, sagten Händler.
Insgesamt bot die Nachrichtenlage wenige Impulse, hiess es weiter. Die überwiegend erfreulichen Konjunkturdaten aus der EU sorgten für leichten Rückenwind. In Deutschland zeigten sich die Industrieaufträge nach einem starken Vormonat jedoch rückläufig. In den USA meldete Monsanto positive Zahlen, die auch Wettbewerber Syngenta stützten.
Das Leitbarometer Swiss Market Index (SMI) schloss mit 0,36% im Plus bei 7’074,52 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,30% auf 1’083,01 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls um 0,30% auf 6’521,60 Zähler. Von den 30 SLI-Werten schlossen 13 im Plus.
Actelion (+3,5% auf 46,29 CHF) standen als SMI-Tagesgewinner seit dem Morgen an erster Stelle im Aktientableau. Das Management des Pharma-Konzerns bestätigte anlässlich einer Präsentation die Guidance für 2012 bis 2015. Zudem wurden Angaben zum beschleunigten Aktienrückkaufprogramm mit Gesamtvolumen von 800 Mio CHF gemacht: Bis Ende 2012 sind Titel im Wert von 383,4 Mio erworben worden. Die Bank Vontobel bestätigte die Kaufempfehlung und das Kursziel von 69 CHF.
Die Syngenta-Papiere (+2,1%) reagierten mit einem deutlichen Kurssprung auf die vom US-Konkurrenten Monsanto veröffentlichten Ergebnisse des ersten Quartals. Der US-Konzern übertrumpfte die Konsenzschätzungen und hat die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben.
Die SMI-Schwergewichte Novartis (+0,6%) und Roche (+1,3%) stützten den Gesamtmarkt. Die Roche-Tochter Chugai gab eine Lizenzvereinbarung mit Debiopharm bekannt. Nestlé schlossen hingegen mit einem Minus von 0,4%.
Lonza (+1,2%) gab den Ausbau der Produktionskapazität für Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) in Visp bekannt und will 14 Mio CHF investieren. Damit wird die bestehenden Produktionskapazität am Standort verdoppelt. Clariant (+0,7%) wurden von der UBS mit einem höheren Kursziel bewertet, zudem wurde die Kaufempfehlung bestätigt.
Positiv zeigten sich die Kurse der Assekuranztitel Swiss Re (+1,5%), Baloise (+0,7%), Swiss Life (+0,5%) und Zurich (+0,6%). Die Bankwerte konnten bis zum Nachmittag die Aufwärtsbewegung vom Montag fortsetzen, gaben zum Handelsende ihre Avancen jedoch teilweise wieder ab. UBS (+0,6%) lagen zum Schluss weiter im Plus, während CS (-0,2%) und Julius Bär (-0,4%) ins Minus drehten.
Uneinheitlich schlossen die beiden Luxusgüteraktien Swatch (-0,5%) und Richemont (+0,6%). Die Analysten der britischen Grossbank Barclays hoben die Kursziele der beiden Valoren an. JP Morgan erhöht zudem das Kursziel von Swatch.
Die Verliererliste wurde von Sulzer (-1,2%) angeführt. Auch Sika (-1,0%), Geberit (-0,9%) oder Adecco (-0,7%) notierten leichter.
Die Aktien des Prüfkonzerns SGS büssten anfängliche Kursgewinne wieder ein und schlossen mit 0,2% niedriger. Das Unternehmen hat die Übernahme der beiden US-Firmen E&S Engineering Solutions und Herguth Laboratories bekannt gegeben. Die Bank Vontobel schätzt SGS weiterhin optimistisch ein, bestätigt das «Buy»-Rating und erwartet ein gutes Ergebnis für 2012.
Die Transocean-Aktien (-0,3%) gaben nach. Die Ölservicegesellschaft kündigte den Rückkauf von ausstehenden Wandelanleihen in der Höhe von 61,98 Mio USD an, was indes kaum kursrelevant sein sollte.
Am breiten Markt standen EFG International (-2,0%) im Fokus. Die Privatbankengruppe war mit ihrem Übernahmeangebot für die EFG Fiduciary Certificates erfolgreich. Bis zum Ablauf der Frist am Montagabend wurden insgesamt EFG Fiduciary Certificates im Nominalwert von 251,4 Mio EUR oder 94,95% der ausstehenden Wertpapiere angedient. Bei Meyer Burger (-3,2%) wurden nach dem starken Jahresstart erneut Gewinne mitgenommen.
Emmi (+1,9%) hatten bereits am Vortag eine 70%-Beteiligung an der niederländischen AVH Dairy Trade BV bekanntgegeben. Das Unternehmen erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 16,5 Mio EUR und ist im Nischenmarkt der Ziegen- und Schafmilchprodukte aktiv. (awp/mc/pg)