Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit leichten Gewinnen aus der Sitzung gegangen. Dabei hat der SMI die Marke von 7’600 Punkten wieder überschritten und auch die Gesamtwoche knapp positiv beendet. Nach einem durchzogenen Start mit negativen Notierungen bis in den Nachmittag hinein, sorgten Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag für Auftrieb. Insbesondere der von den Uni Michigan publizierte Index zum Konsumentenvertrauen fiel besser aus als erwartet und der Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg entgegen den Erwartungen.
Zu Handelsbeginn und bis über den Mittag hinaus war das Geschehen allerdings vorerst durch schwache Konjunkturdaten aus Europa und China belastet. Die chinesische Industrie hat im Februar einen spürbaren Dämpfer erlitten, was auf ein schwächeres Industriewachstum hindeutet. Und im Euroraum stagniert die Wirtschaftsstimmung des Verarbeitenden Gewerbes gemäss dem Einkaufsmanagerindex, auch wenn er leicht über den Erwartungen ausgefallen ist. Eine gewisse Nervosität machte sich unter den Investoren auch wegen der ab heute einzuführenden Budgetkürzungen in den USA breit.
Der SMI zog um 0,11 % auf 7’601,99 Punkte an. Im Wochenvergleich ergab sich ein kleines Plus von 0,6%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,04% auf 1’155,13 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,04% auf 7’027,07 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 fester und 14 schwächer.
Von der am Nachmittag drehenden Stimmung profitierten zum Schluss SGS (+1,9%) und Sonova (+1,7%) am meisten. Mit etwas moderateren Gewinnen folgten Adecco (+1,1%), ohne dass es dazu konkrete Nachrichten gab.
Novartis (+1,2%) hievten sich im Tagesverlauf ebenfalls in die Spitzengruppe. Der Pharmakonzern hat für das Medikament Ilaris die Zulassung in der EU zur Behandlung von Gichtarthritis erhalten. Dies dürfte nach der Empfehlung durch eine vorberatende Kommission allerdings keine allzu grosse Überraschung gewesen sein.
Auch Swatch (+0,8%) zeigten sich fester. Der Titel stand wegen eines Entscheides der SIX zur Rechnungslegungs-Richtlinie etwas im Fokus. Der Börsenausschuss sieht hier keinen Anpassungsbedarf des Status Quo, womit die Diskussion über ein Ausscheiden von Swatch aus dem SMI vorderhand beendet sein dürften.
Holcim (+0,5%) landeten im breiten Mittelfeld, der Titel legte damit aber nach der Zahlenvorlage vom vergangenen Mittwoch weiter zu.
Die grössten Verluste verzeichneten Kühne+Nagel (-1,7%), Transocean (-1,5%) und Clariant (-1,3%). Das Logistikunternehmen wird am Montag die Jahreszahlen vorlegen, hat aber bereits am Freitag nach Börsenschluss über eine Neuausrichtung der Regionalstruktur berichtet. Dabei werden unter anderem die Regionen Zentral-, Nordwest- und Südwesteuropa unter einer Führung zusammengefasst. So soll die Effizienz verbessert werden.
Dahinter standen einige Finanzwerte unter Druck, von denen Swiss Life (-1,2%) und CS am meisten nachgaben. Aber auch UBS (-0,8%) gehörten zu den Verlierern, wobei die beiden Grossbanken gegen Handelsende einen guten Teil grösserer Verluste noch abbauten. Laut Händlern wurden diese beiden von Meldungen zu den geplanten Auflagen der US-Notenbank Fed für ausländische Banken belastet. Damit würden höhere Kapitalisierungsanforderungen bei den Töchtern wahrscheinlich, hiess es.
Moderate Verluste verzeichneten überdies Nestlé (-0,5%), Julius Bär (-0,4%) oder Sika (-0,4%).
Im breiten Markt gewannen Logitech 1,3% hinzu. Der Hersteller von Computerzubehör hat eine neue Sparrunde und einen Stellenabbau angekündigt. Bis 2014 sollen die Betriebsausgaben um bis zu 18 Mio USD sinken.
Calida (-0,2%) gaben nach den Jahreszahlen minim nach, wogegen Charles Vögele (-4,9%) markant zurückgenommen wurden. Vögele hat die Ergebnispublikation und die Generalversammlung um einen Monat verschoben und von einem weiterhin schwierigen Marktumfeld gesprochen. Ebenfalls nach Zahlen verteuerten sich Schweiter um 2,1%. (awp/mc/upd/ps)