CH-Verlauf: Warten auf US-Inflationsdaten

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt befindet sich am Mittwochvormittag in der Warteschleife. «Neben den ersten Zahlen von US-Grossbanken treffen insbesondere die US-Verbraucherpreise sowie zusätzlich der Empire State Index am Nachmittag auf ein voll Spannung geladenes Interessensumfeld», beschrieb ein Händler die Stimmung an den Märkten. Denn da die US-Notenbank Fed künftig wieder verstärkt Daten-getrieben vorgehen wolle, hätten Preis- und Konjunkturdaten eine wesentlich wichtigere Rolle bekommen.

Über den Sorgen um die künftige US-Geldpolitik schwebt zudem «Trump 2.0». Die Volatilität vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten dürfte hoch bleiben. «Viele fragen sich, ob Trump seine zweite Amtszeit gleich mit einem Paukenschlag beginnen wird», so ein Börsianer. Fraglich sei auch der wirkliche Rückhalt in der eigenen Partei.

Der SMI verliert gegen 11.00 Uhr 0,18 Prozent auf 11’681,96 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,20 Prozent auf 1930,43 und der breit gefasste SPI um 0,18 Prozent auf 15’581,69 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer weitgehend die Waage.

Schlusslicht sind mit deutlichen Verlusten die Aktien von SGS (-6,4%). Der Genfer Warenprüfkonzern hat am Morgen Fusionsgespräche mit dem französischen Konkurrenten Bureau Veritas (BV) bestätigt. Analysten sehen zwar Synergieeffekte, sind aber eher skeptisch, ob es tatsächlich zu einem Abschluss kommt.

Auch die Aktien von Partners Group (-0,9%) liegen nach Eckdaten für 2024 vom Vorabend im Angebot. Der Asset Manager hat verwaltete Vermögen unter den Markterwartungen präsentiert und eine nach Meinung von Marktteilnehmern «eher konservativen» Ausblick gegeben.

Bei Alcon (-1,6%) bremst ein JPMorgan-Kommentar nach der hauseigenen Healthcare-Konferenz aus. Die Analysten sehen den Gegenwind von der Währungsfront möglicherweise nicht ausreichend in den Konsensschätzungen berücksichtigt, halten ansonsten aber an ihrer Einstufung mit «Overweight» fest.

Im Blick stehen mit den zu erwartenden Zahlen grosser US-Banken wie JPMorgan, Goldman Sachs oder Citigroup die Finanztitel. Während Julius Bär (+1,1%) auf dem Spitzenplatz im SLI zu finden sind, halten sich die Titel der UBS (+0,1%) nur knapp im Plus.

Ansonsten zeigen sich die Aktien der Zurich (+1,1%) und des Personaldienstleisters Adecco (+0,8%) ohne nennenswerte Nachrichten weit vorne. Kühne + Nagel (0,1% auf 200,10 CHF) klammern sich an die psychologische Marke von 200 Franken, die gleichzeitig ein Tief von Ende 2022 markiert. Die konkrete Ausgestaltung der geplanten US-Zölle könnte laut Händlern hier den Ausschlag nach oben oder unten geben.

In der zweiten Reihe geben Bossard (-1,0%) nach Umsatzzahlen etwas nach. Der Industriezulieferer hat 2024 erneut weniger Umsatz erzielt und ist knapp unter die Milliardengrenze gefallen. Analysten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.

Für U-Blox (-1,2%) geht es nach den starken Vortagesverlusten weiter abwärts. Analysten hatten sich am Dienstag bereits etwas skeptisch zum Rückzug aus dem Cellular-Geschäft geäussert, nun zieht Kepler Cheuvreux mit einer Abstufung auf «Hold» von «Buy» nach. Der Schritt werde zwar die Profitabilität verbessern. Gleichzeitig bedeute dies aber auch das Ende jeglicher Wertschöpfungsmöglichkeiten aus dem Geschäft, in das das Unternehmen im vergangenen Jahrzehnt fast eine halbe Milliarde Franken investiert habe.

Bei Stadler Rail (+0,8%) wird in der kommenden Woche die Kurzarbeit von rund 120 Beschäftigten im Werk Altenrhein aufgehoben. Aktuell geht der Zugbauer davon aus, dass die Mitarbeitenden im Kastenbau Altenrhein nach dem 20. Januar wieder in ihrem vollen Pensum arbeiten könnten. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange
Aktueller Stand SMI bei Google

Exit mobile version