CH-Schluss: Mit Gewinnen in die neue Woche
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag im Plus geschlossen und damit an die Aufschläge der Vorwoche angeknüpft. Bereits mit Gewinnen gestartet legte der SMI getragen von insbesondere festen Roche-Papieren bis zur Mittagszeit zu und erreichte dabei gar die Marke von 9’200 Zähler. Damit hatte sich der Index bis auf etwa zwanzig Punkte dem Anfang Dezember markierten Mehrjahreshoch angenähert. Nennenswerte Impulse von der Makroebene blieben sowohl aus Europa als auch aus den USA aber aus.
In der zweiten Handelshälfte liess dann zwischenzeitlich eine schwache Eröffnung der US-Börsen als Folge der anhaltend tiefen Ölpreise die Kurse bis zur Nulllinie purzeln. In der Folge gerieten auch hierzulande Titel wie jene des Erdölbohrkonzerns Transocean unter deutlichen Abgabedruck. Gegen Handelsende legten die Notierungen im Durchschnitt aber wieder zu. Die Aussicht auf eine noch grössere Geldschwemme der EZB gebe zwar grundsätzlich Auftrieb, hiess es dazu im Handel. Doch Vorsicht sei trotzdem geboten, dies mit Blick auf die grosse Spanne von rund 100 Punkten, in welcher sich der SMI während der Sitzung bewegt hatte. Das zeige die Unsicherheit der Markteilnehmer.
Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Schluss 0,52% höher auf 9’152,97 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,41% auf 1’343,20 Punkte hinzu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,46% auf 9’017,40 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 15 im Plus, 13 im Minus und zwei unverändert.
Einen starken Lauf hatten die schwergewichtigen Roche-«Bons» (+1,6%). Der vorbörslich vom Basler Pharmakonzern bekanntgegebene Zukauf einer Mehrheit an der US-amerikanischen Foundation Medicine (FMI) für etwas mehr als 1 Mrd USD wurde vom Markt insgesamt positiv beurteilt.
Die prozentual grössten Gewinne verzeichneten allerdings die Biopharma-Titel Actelion (+2,8%). Das Unternehmen hatte die bisherige Guidance für das Geschäftsjahr 2014 im Vorfeld einer Gesundheitskonferenz bestätigt. Ausserdem soll die Guidance für 2015 anlässlich der Präsentation der Jahresergebnisse überprüft werden, wenn eine grössere Klarheit über die Jahresergebnisse 2014 besteht.
Auch Lonza (+2,5%) legten klar überdurchschnittlich zu. Im Handel wurden die Avancen mit positiven Produktenews vom Grosskunden BristolMyersSquibb erklärt. Gewinne von über einem Prozent verzeichneten noch mit Givaudan und Swatch weitere Zykliker, aber auch Galenica und Syngenta. Letztere erhielten Rückenwind von einer Aufstufung durch Merrill Lynch auf «Buy». Das Agrochemieunternehmen habe 2014 unter den Large Caps die schlechteste Performance im Sektor hingelegt, nun stehe aber von 2015 bis 2017 eine grosse Wachstumsperiode bevor, hiess es in der Begründung.
Bei den Finanztiteln hatten am Ende Zurich (+0,8%) die Nase vorn. Eine grosse Stütze waren die defensiven Nestlé (+0,8%), die in der Woche zuvor noch nicht auf Fahrt gekommen waren.
Bei den Verlierern schlossen Transocean (-3,5%) mit dem grössten Minus. Die fast schon notorisch schwachen Titel gehörten im Vorjahr im Zuge des Ölpreisverfalls zu den grössten Verlierern auf dem Schweizer Parkett und stehen 2015 bereits rund 15% im Minus. Grössere Einbussen verzeichneten auch Sika (-1,0%) am Tag vor der Umsatzpublikation sowie Schindler (-0,6%). Auch die beiden Grossbankenwerte CS (-0,5%) und UBS (-0,3%) gaben ab. Novartis (-0,2%) legten nach einer starken Vorwoche eine Verschnaufpause ein.
Im breiten Markt kletterten diverse Aktien aufgrund von Spezialsituationen klar nach oben: Metall Zug etwa um 2,1% oder Autoneum um 2,2%. Der Industriekonzern Metall Zug muss die bereits laufende Restrukturierung der Sparte Belimed intensivieren und schliesst dazu unter anderem einen Standort. Die Guidance für das Betriebsergebnis im Gesamtjahr 2014 vom vergangenen August bleibt aber aufrechterhalten. Autoneum werden von einem Interview des CEO Martin Hirzel in der Finanzpresse vom Wochenende etwas gestützt.
Auffällig zeigten sich erneut Addex (+18,7%) und Cytos (+7,7%), die beide einem fulminanten Start ins neue Börsenjahr hinlegten. Jeweils nach kleineren Akquisitionen zogen Emmi um 2,9% an, während Bossard um 1,1% nachgaben. Bossard publiziert am Dienstag den Umsatz zum Geschäftsjahr 2014. (awp/mc/upd/ps)