CH-Schluss: SMI gewinnt 0,7% auf 8’944 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,7% auf 8’944 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Schwung in die neue Woche gestartet. Der Leitindex SMI kletterte am Montag von Beginn weg über die Schwelle von 8’900 Punkten, die er in der vergangenen Woche noch hatte preisgegeben müssen, und verteidigte diese Marke bis Handelsschluss problemlos. Dabei durfte der Index auf die kräftige Unterstützung des Schwergewichts Nestlé zählen. Aber auch einige Zykliker waren gefragt.

Die Stimmung an der Börse sei gut und die Anleger blickten hoffnungsvoll auf die bevorstehende Bilanzsaison, meinten Händler. Zuversicht versprühen etwa die jüngsten, am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA. Ausserdem hätten am Berichtstag verschiedene Daten aus Asien und Europa die Aussicht auf eine robuste Entwicklung der Weltwirtschaft untermauert. Positive Stimmen gab es auch zum G20-Gipfel, der sich eher überraschend für freien Handel und gegen Protektionismus ausgesprochen habe, zog ein Händler Fazit.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann bis Börsenschluss 0,68% auf 8’943,84 Punkte hinzu, nachdem er die vergangene Woche mit einem kleinen Minus abgeschlossen hatte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 0,55% auf 1’421,01 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,62% auf 10’173,09. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 24 im Plus und sechs im Minus.

Nestlé waren mit einem Plus von 1,3% massgeblich am guten Wochenstart des SMI beteiligt. In der Vorwoche hatten die Titel noch 1,9% verloren. Nestlé werde es dank Kostensenkungen und der Fokussierung auf wachstumsstarke Bereiche gelingen, ein organisches Wachstum von 5% zu erzielen, hiess es in einem Kommentar von Goldman Sachs. Die Analysten bestätigten die Kaufempfehlung und erhöhten das Kursziel. Zudem hatte Morgan Stanley die Titel auf die Liste für europäische Unternehmen mit den besten Geschäftsmodellen gestellt.

Steigende Kurse waren auch bei Zyklikern wie LafargeHolcim (+1,3%) oder Adecco (+1,2%) zu sehen, was Händler auch mit den positiven US-Jobsdaten begründeten. Weiter kletterten SGS um 1,4% in die Höhe. Der Warenprüf- und Inspektionskonzern wird am kommenden Montag als erstes Blue-Chip-Unternehmen die Gewinnzahlen zum ersten Halbjahr vorlegen. Am heutigen Montag machte SGS eine weitere kleinere Übernahme bekannt. Es handelt sich um die auf US-Getreideinspektionen spezialisierte Central Illinois Grain Inspection (CIGI).

Die schwergewichtigen Roche (+0,3%) und Novartis (+0,6%) reihten sich im Mittelfeld ein. Einerseits hatte Roche im Fachjournal «The New England Journal of Medicine» gute Daten aus der HAVEN-I-Studie mit dem Bluter-Medikament Emicizumab (ACE910) veröffentlicht. Andererseits dürfte die vom britischen Konkurrenten Shire vor einem deutschen Gericht erwirkte Verfügung zu Warnhinweisen für Emicizumab das Sentiment etwas belastet haben. Diese Warnhinweise seien unvollständig und irreführend, lautet der Vorwurf von Shire.

Bei Novartis machte am Nachmittag die Meldung die Runde, dass sich der US-Zulassungsbehörde FDA mit Blick auf den Zulassungsantrag für die personalisierte Zelltherapie, konkret zur CAR-T-Zelltherapie (Chimeric Antigen Receptor-Therapie) CTL019, dringende Fragen zur Sicherheit stellen. Die News hatten sich jedoch kaum nachteilig auf die Kursentwicklung ausgewirkt.

Bei den Verlierern fielen Vifor (-0,9%), Swatch (-0,8%) und Aryzta (-0,7%) auf. Aber auch Lonza (-0,6%), Kühne+Nagel sowie Dufry (beide -0,3%) verloren etwas an Wert.

Am breiten Markt büsste der Börsenneuling Idorsia 10% ein, nachdem sich der Titel des Actelion-Spinoffs im Wert seit dem IPO verdoppelt hatte. Berenberg nahm die Titel mit «Sell» auf und verwies dabei auf die hohe Bewertung sowie auf die Risiken in der Produktentwicklung. Zudem müsse das Unternehmen innerhalb von etwa drei Jahren neues Kapital aufnehmen, hiess es.

Auf der Gewinnerseite zogen Evolva (+6,8%) und Meyer Burger (+5,5%) überdurchschnittlich an. Evolva hatte Ende letzter Woche mit einem CEO-Wechsel auf sich aufmerksam gemacht und Meyer Burger hatte einen neuen Auftrag dazu gewonnen. (awp/mc/upd/ps)

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