CH-Schluss: SMI klettert 0,8% auf 9’123 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den ersten Handelstag im August mit Aufschlägen beschlossen und damit an die Erholung der vorangegengenen Tage angeknüpft. Der SMI hatte leicht schwächer begonnen, stieg jedoch im Vormittagshandel über die Marke von 9’100 Punkten und machte erst kurz vor dem Jahreshoch bei knapp 9’149 Punkten halt. Zykliker, Versicherer und auch die Schwergewichte stützen, während die Grossbanken etwas unterdurchschnittlich abschnitten.
Die Blicke der Investoren waren am Berichtstag erneut auf die USA gerichtet. Nach guten Apple-Zahlen am Vorabend stieg der Dow im frühen US-Handel über die 22’000-Punkte-Marke. Der ADP-Arbeitsmarktbericht hatte eine leicht schwächere Zahl an neu besetzen Stellen als erwartet ausgewiesen, was die Zinserwartungen dämpfte. Der Bericht gilt als wichtiger Indikator für die offiziellen Arbeitsmarktdaten am Freitag. Steigende Rohöllagerbestände sorgten dann aber für einen leichten Dämpfer. Weiter auf dem Vormarsch befand sich der Euro, der sich zum Franken Richtung der Marke von 1,15 CHF bewegte.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,75% höher bei 9’122,68 Punkten (Tageshoch 9’143). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,89% auf 1’458,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,76% auf 10’388,68 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 27 im Plus, zwei im Minus und einer (Sonova) unverändert.
Vom freundlichen Umfeld konnten Industrie-Zykliker wie Kühne+Nagel (+2,2%), Givaudan (+2,5%), Dufry (+1,6%) oder Schindler (+1,4%) profitieren. Auch Finanzwerte wie Swiss Life (+2,4%), Swiss Re und Julius Bär (je +1,6%) waren stärker gesucht. Bei den Uhrenwerten hatte zum Handelsschluss Swatch (+2,1%) vor Richemont (+1,2%) die Nase vorn.
Geberit (+1,8%) erhielten von einer Kaufempfehlung einer wichtigeren Bank etwas Rückenwind, wie ein Händler erklärte. Gestützt werde die Aktie aber auch von der aktuellen Euro-Stärke sowie von guten Konjunkturdaten zu den Erwartungen der KMU in Deutschland.
Gute Gewinne verzeichneten auch Partners Group (+1,0%), dies nach einer weiteren Investition in Frankreich. Das Prüfunternehmen SGS (+1,0%) hat zwei weitere kleinere Akquisitionen in Italien und in den Niederlanden gemeldet; die Umsätze der beiden Übernahmen bewegen sich allerdings lediglich im mittleren einstelligen Millionenbereich.
Für die Clariant-Aktien (+0,6%) hat Bernstein das Kursziel etwas heraufgesetzt, das Rating «Underperform» aber bestätigt. Die Chancen für ein Gelingen der Fusion mit Huntsman werden von der Bank auf 60% eingeschätzt. Sie geht allerdings davon aus, dass der Zusammenschluss nicht genügend Wert generieren wird und rät Huntsman davon ab, sich mit Clariant zusammenzutun.
Die Schwergewichte Nestlé, Roche (beide +0,7%) und Novartis (+0,4%) schlossen allesamt im Plus, hatten im Tagesverlauf aber zeitweise deutlicher zugelegt.
UBS (+0,6%) konnte zum Handelsende etwas zulegen, während CS (+0,3%) hinterherhinkte. Vifor und die zuletzt starken Sika (beide -0,5%) waren die einzigen Verlierer unter den Blue Chips.
Im breiten Markt fielen Leonteq (+7,1%) positiv auf. Hier hat die Credit Suisse das Rating auf Outperform erhöht. Begründet wurde dieser Schritt mit den ermutigenden Resultaten für das erste Semester und einem Treffen mit dem Management. Auch positive Aussagen von der ZKB würden treiben, hiess es zudem. AMS (+4,0%) wurden von den starken Zahlen von Apple gestützt.
Nach Zahlen zogen Pargesa (+2,6%) an. SHL Telemedicine (-0,4%) schlossen dagegen tiefer. Das Medtechunternehmen hatte am Montagabend mit ziemlicher Verspätung die Jahreszahlen 2016 publiziert. Von der SIX wurden zudem Sanktionen im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2015 verhängt.
Sehr auffällig war 5EL (+0,1%, 8,00 CHF), die zeitweise mit einem Plus von 56% bis auf 12,50 CHF anstiegen. Hier war es in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung zu verschiedenen Beteiligungsmeldungen gekommen. (awp/mc/upd/ps)