CH-Schluss: Fester – Atomverhandlungen sorgen für Erleichterung

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag fester geschlossen. Bereits zu Handelsbeginn avancierte das Leitbarometer SMI getrieben durch freundliche US-Vorgaben aus der Vorwoche. Zudem hellten auch die Neuigkeiten rund um den Durchbruch mit dem Iran in den Atomverhandlungen das Sentiment der Investoren auf. Die dadurch tieferen Ölpreise gelten als willkommener Stimulus für die Weltwirtschaft.

Auch in Übersee zeigte das Handelsparkett in New York neue Rekordmarken: Gegen Ende des Schweizer Handels hat der US-Leitindex abermals ein neues Allzeithöchst erlangt. Eher schwache Konjunkturdaten trübten die Stimmung in den USA kaum. Dort war die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im Oktober überraschend weiter gefallen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,65% höher bei 8’304,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,65% auf 1’260,70 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,60% auf 7’985,87 Zähler. Bei den 30 wichtigsten Titeln standen 24 im Plus, 4 im Minus und 2 notierten unverändert.

Im obersten Bereich der Tabelle standen bis zum Marktschluss UBS (+2,1%), die im Zuge der Q3-Ergebnisse vor wenigen Wochen reichlich an Terrain eingebüsst hatten. Marktteilnehmer erachten die Valoren wieder als kaufenswert – nicht zuletzt, weil die vom «Wall Street Journal» kolportierte Immunität in der kartellrechtlichen Untersuchung der EU rund um den Libor-Skandal am Freitag juristischen Druck von den Titel nimmt. CS (+0,8%) und Julius Bär (+1,1%) rückten derweil moderater vor.

Auf den Kauflisten standen auch Swatch (+1,4%). Der Uhrenhersteller hat die Beteiligung an Rivoli Investments LLC erhöht und dadurch die Kontrollmehrheit erlangt. Über die Tochter Technocorp besitzt Swatch neu 58% der Aktien von Rivoli, zuvor hielt der Konzern 40%. Die Konkurrenzpapiere Richemont stiegen um 0,9%.

Andere Zykliker wie SGS (+2,0%), Dufry (+1,3%), Geberit (+0,5%) und ABB (+0,5%) erhielten ebenfalls Anlegervertrauen.

Swiss Life (-0,2%) teilte eine Wandelanleihe in Höhe von 500 Mio CHF mit Fälligkeit im Jahr 2020 definitiv zu. Sie wurde Mitte November zur Emission aufgelegt. 2,49 Mio Vorwegzeichnungsrechte wurden ausgeübt, was 7’654 Wandelanleihen entspricht bzw. 7,65% des gesamten Ausgabebetrags. Zurich (+0,5%) und Baloise (+0,2%) schlossen ebenfalls knapp im Plus, Swiss Re unverändert.

Die schwergewichtigen Novartis (+0,8%) haben den SMI reichlich vorangebracht, indes gegen Ende des Handels etwas an Dynamik eingebüsst. Im Nachgang zum Investorentag am Freitag ernteten die Pharmawerte reichlich Vertrauen. Das Management des Konzerns hatte vergangene Woche bekanntgegeben, dass die Umsetzung der bisherigen Strategie konsequenter vorangetrieben wird. Zudem werde das Geschäftsportfolio weiter überprüft. Analysten zeigten sich in heutigen Einschätzungen wohlgesinnt. Roche notierten unverändert und Nestlé legten um 0,8% zu.

Im breiten Markt standen die Titel des Werkzeugmaschinenherstellers Tornos (+7,2%) im Blickpunkt. Grossaktionär Walter Fust hat ein öffentliches Übernahmeangebot vorgelegt. Er beabsichtigt nach eigenen Aussagen keine Vollübernahme, sondern seine Beteiligung von einem Drittel auf etwa 45% auszubauen. Eine finanzielle Verflechtung von Tornos und dem Maschinenbauer Starrag, an dem Fust knapp 55% besitzt, hat er ausgeschlossen.

Der Backwarenhersteller Aryzta (unv.) veröffentlichte derweil die Ergebnisse zum ersten Quartal. Das Unternehmen erreicht etwas mehr Umsatz und belässt den Ausblick für das Gesamtjahr.

Schwach notierten Adval Tech (-4,5%). Das Unternehmen wird den Marktauftritt zukünftig nur noch mit zwei Submarken bestimmen. Die neue Markenstrategie wird auch eine Umbenennung einzelner Gesellschaften zur Folge haben. (awp/mc/upd/ps)

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