CH-Schluss: SMI legt 1,3% auf 8939 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch deutlich im Plus geschlossen, wobei der Leitindex SMI im Handelsverlauf auch die zuletzt im Mai erreichte Marke von 8’900 Punkten überschritt. Für Auftrieb sorgte vor allem das Schwergewicht Novartis nach starken Quartalszahlen des Pharmakonzerns. Generell würden die bisher meist überzeugenden Zwischenberichte wie auch positive Nachrichten aus der Wirtschaft für gute Stimmung im Börsenhandel sorgen, so ein Marktanalyst.
Weiterhin wirkten auch die Aussagen des US-Notenbankchefs Powell vom Dienstag zum guten Gang der US-Wirtschaft nach. Die Investoren vertrauten zudem darauf, dass die angekündigten Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed «schrittweise und ohne Hast» durchgeführt würden, hiess es. Am späteren Mittwochabend dürfte auch noch das «Beige Book», also der Konjunkturbericht des Fed, auf einiges Interesse stossen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,29 Prozent im Plus auf 8’938,62 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,95 Prozent auf 1’469,18 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,10 Prozent auf 10’685,24 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten zum Handelsschluss 22 im Plus, sechs im Minus und zwei unverändert.
Ein guter Teil des SMI-Zuwachses war auf die starken Novartis-Titel (+3,2%) zurückzuführen. Der Pharmakonzern hatte am Morgen sehr gut aufgenommene Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Hervorgehoben wurden in den Kommentaren am Markt unter anderem die guten Verkäufe der neuen Medikamente. Auch der Ausblick stimme zuversichtlich, hiess es.
Die Titel des Konkurrenten Roche (+1,2%), der seine Zahlen kommende Woche vorlegt, legten ebenfalls deutlich zu. Roche vermeldete aus den USA für die Medikamente Tecentriq und Avastin den Status Therapiedurchbruch für eine Kombinationstherapie.
Dagegen rutschten Swatch (-0,4%) im Handelsverlauf ins Minus, nachdem der Uhrenkonzern am Morgen – wie üblich unangekündigt – seine Semesterzahlen vorgelegt hatte. Mit einem neuen Umsatzrekord und einem Gewinnsprung konnte Swatch die Erwartungen der Analysten insgesamt übertreffen. Die Kursabgaben wurden am Markt vor allem mit Gewinnmitnahmen erklärt, nachdem die Swatch-Aktien im laufenden Jahr bereits knapp 20 Prozent zugelegt haben.
Beflügelt von den Swatch-Ergebnissen wurden dafür die Titel des Uhren- und Schmuckkonzerns Richemont(+2,3%): Nach den guten Zahlen des Konkurrenten helle sich der Ausblick für Richemont markant auf, hiess es am Markt. Positiv angemerkt wurde ausserdem, dass der Swatch-Konkurrent mit seiner Internet-Expansion nun auf der Höhe der Zeit sei.
Klare Kursgewinne gab es ausserdem für die Grossbankentitel UBS (+1,5%) und CS (+1,2%). In den USA hatte mit Morgan Stanley ein weiteres Geldhaus starke Quartalszahlen vorgelegt. Am kommenden Dienstag wird auch die UBS ihre Quartalsergebnisse präsentieren, die CS folgt eine Woche darauf. Zulegen konnten auch die zuletzt schwachen Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (+0,8%), der seine Zahlen Anfang kommender Woche vorlegt.
Klare Abgaben erlitten am Mittwoch dagegen SGS (-3,7%), obwohl der Warenprüfkonzern mit seinem Umsatzwachstum die Prognosen übertraf. Analysten sprachen aber von einem insgesamt gemischt ausgefallenen Zahlenset. Auch hier dürften die Anleger zudem nach der starken Kursperformance der vergangenen Monate Gewinne mitgenommen haben, hiess es im Handel.
Am breiten Markt standen Georg Fischer (+1,7%) nach der Veröffentlichung der Semesterzahlen im Fokus. Auch der Industriekonzern konnte dabei die Erwartungen klar übertreffen, entsprechend positiv fielen die Kommentare aus. Die Panalpina-Aktien (+1,2%) konnten dagegen nach dem deutlichen Rückgang vom Vortag wieder Boden gut machen.
Die Titel des Vakuumventil-Spezialisten VAT (+4,5%) legten ebenfalls deutlich zu, die Ratingagentur Moody’s hatte am Vorabend das Kreditrating des Unternehmens heraufgestuft. (awp/mc/pg)