CH-Schluss: SMI steigt um 1,20% auf 8’790,44 Punkte

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt haben die Kurse am Dienstag deutlich zugelegt. Weiterhin stehen die Finanzmärkte im Bann der anstehenden Fed-Entscheidung vom Donnerstag: Nachdem die Indizes noch eher verhalten in den Tag gestartet waren, liessen am Nachmittag neue Hoffnungen auf eine Verschiebung der Zinswende in den USA die Kurse im Einklang mit den anderen wichtigen Handelsplätzen noch deutlich ansteigen.

Die Hoffnungen auf ein Stillhalten der US-Notenbanker an ihrer Sitzung am Donnerstag waren von schlechter als erwarteten Konjunkturdaten geschürt worden. So hatte der Detailhandel in den USA weniger stark zugenommen als vermutet und auch die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York im September bleibt schlecht. Vor diesem Hintergrund nehme die Wahrscheinlichkeit «sicherlich nicht zu», dass das Fed am Donnerstag eine Erhöhung der Leitzinsen beschliessen werde, sagte ein Marktbeobachter. Allerdings dürfte die Volatilität an den Märkten weiterhin hoch bleiben, so ein weiterer Analyst.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,20% im Plus auf 8’790,44 Punkten, wobei der Leitindex kurz vor Börsenschluss noch ein Hoch von 8’808 Punkten erreicht hatte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,94% auf 1’298,78 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 1,08% auf 8’955,35 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen deren 23 im Plus, fünf im Minus und zwei unverändert.

Die stärksten Gewinne verzeichneten zum Börsenschluss zyklische Titel wie Transocean (+3,5%) oder die Uhrenwerte Swatch (+2,5%) und Richemont (+2,1%). Eine Umfrage eines Beratungsunternehmens hatte allerdings einen abnehmenden Optimismus bei Managern der Schweizer Uhrenindustrie festgestellt. Immerhin hätten in der Folge der Frankenstärke aber gerade im Luxussegment die Preise erhöht werden können, heisst es. Richemont legt am Mittwoch die Zahlen für die ersten fünf Monate des Geschäftsjahres 2015/16 vor.

Stark zeigten sich den ganzen Handelstag über Nestlé (+2,0%). Unterstützt wurden die Titel des Nahrungsmittelkonzerns von positiven Analystenkommentaren. So hob das Nomura-Aktienresearch seine Einstufung für die Titel auf «Buy» von «Reduce» an, zudem nahm JPMorgan die Aktien auf seine «Analyst Focus List» auf. Der Markt unterschätze das Potenzial für Nestlé, so der Analyst der US-Grossbank. Klar im Plus schlossen auch die Pharmawerte Roche (+1,4%) und Novartis (+1,1%).

Schwach präsentierten sich dagegen die Bankenwerte UBS (-0,8%) und Julius Bär (-0,3%), die unter einer Abstufung der Deutschen Bank litten. Der zuständige Analyst hatte in einer Branchenstudie seine Einstufung für die UBS auf «Hold» von «Buy» reduziert und diejenige für Julius Bär auf «Sell» von «Hold». Er verwies dabei auf die wirtschaftliche Verlangsamung in den Schwellenländern, die den Instituten künftig Schwierigkeiten bereiten dürften.

Anders als die Branchennachbarn schlossen CS (+1,6%) allerdings klar im Plus. Marktbeobachter verwiesen auf Hoffnungen auf eine Einigung in der Causa «Dark Pools». Gemäss Medienberichten soll die CS insgesamt 80 Mio USD an die US-Börsenaufsicht SEC und an den Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York zahlen.

Schwächste Blue Chip-Werte waren am Dienstag Swisscom (-1,1%). Auch hier wird am Markt auf eine Rückstufung verwiesen; das Research der britischen Barclays senkte seine Empfehlung für die Telekom-Titel auf «Underweight» von «Equal-Weight». Der zuständige Analyst befürchtet eine deutliche Verschärfung der Konkurrenz im Schweizer Telekom-Markt.

Im breiten Markt zogen Meyer Burger (+6,3%) deutlich an. Der Solarzulieferer vermeldete am Morgen einen Auftrag der Migros Aare für eine integrierte Solarsystemanlage. Bucher (+2,0%) profitierten von einer Kaufempfehlung durch das Kepler Cheuvreux-Aktienresearch. Jeweils nach Zahlen legten Newron (+4,2%) und Vaudoise (+1,5%) klar zu.

Zudem hat das Waadtländer Medizinaltechnik-Unternehmen Symetis Details zum geplanten Börsengang veröffentlicht. Die Preisspanne für das IPO wurde auf 35 bis 46 CHF pro Aktie festgelegt, entsprechend einer Marktkapitalisierung von rund 200 Mio bis 240 Mio CHF. (awp/mc/upd/ps)

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