Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Gewinnen in die neue Woche gestartet. Dabei bewegten sich die Indizes in einem eher ruhigen Handel den grössten Teil des Tags über in einer relativ engen Bandbreite von rund zwanzig Punkten. Unternehmensnews waren am Montag Mangelware und auch US-Konjunkturdaten brachten wenig Bewegung ins Geschehen. Die US-Industrieproduktion ist im September zwar leicht stärker gestiegen als erwartet, dagegen ist die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe überraschend weiter gefallen. Wer am Nachmittag mit frischem Rückenwind von den US-Börsen gerechnet hatte, sah sich eines Besseren belehrt.
Das Augenmerk der Anleger liege weiter auf der laufenden Berichtssaison, hiess es im Handel. Mit der UBS werde am Dienstag ein weiteres Schwergewicht Zahlen zeigen. Zudem warteten die Anleger auf die ebenfalls am Dienstag beginnende, zweitägige Sitzung der US-Notenbank Fed. Eine Änderung der aktuell lockeren Geldpolitik sei in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten, hiess es von Experten.
Der Swiss Market Index (SMI) legte bis zum Schlussgong um 0,51% auf 8’291,10 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,44% auf 1’262,67 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,43% auf 7’860,74 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 21 im Plus, acht im Minus und einer (Holcim) unverändert.
Am Vortag der Ergebnispublikation rückten UBS um 1,4% vor. Die Anleger erwarten neben den Drittquartalszahlen auch Angaben dazu, wie weit die Bank betreffend des angekündigten Umbaus unterwegs ist. Nach den in der Vorwoche vorgelegten Quartalszahlen gaben Credit Suisse (-0,3%) weiter ab. Nach einem enttäuschenden Abschluss fuhren die Papiere vergangene Woche einen Verlust von 4% ein. Julius Bär stiegen hingegen um 1,2%.
Bei den Versicherern gewannen Swiss Re 0,6% und Zurich Insurance 1,1%, während Swiss Life am anderen Ende 1,6% einbüssten. Baloise schlossen 0,4% tiefer.
Gut nachgefragt wurden verschiedene Zykliker wie Richemont (+1,7%), Syngenta (+1,0%) oder Geberit (+0,8%). Die Aktien des Reise-Detailhändlers Dufry verteuerten sich um 1,9% und schlossen auf Allzeithoch. Die Liebe zu den konjunktursensitiven Titeln hatte an der Börse jedoch auch ihre Grenzen: Adecco sanken um 1,4%, SGS um 0,5%, Clariant um 2,0% und Sika um 0,2%. Letztere beiden werden am Mittwoch ihre Drittquartalszahlen zeigen.
Transocean gaben um 0,4% nach, nachdem Goldman Sachs die Einstufung in einer Studie zum Öl-Service-Sektor auf «Sell» von «Neutral» gesenkt hatte. Zuletzt hatten die Aktien nach Ankündigung der Aufnahme in den S&P 500 Index stark zugelegt. Die Aktien seien im Vergleich zu Branchennachbarn teuer, meint der zuständige Analyst.
Bei den defensiven Schwergewichten ragten Novartis mit plus 0,8% positiv heraus. Nestlé (+0,2%) und Roche (+0,3%) tendierten unauffälliger.
Im breiten Markt hatte der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit (Aktie: -1,3%) am Freitagabend für die ersten neun Monate einen deutlichen Umsatzrückgang ausgewiesen. Dabei sind die Verkäufe im dritten Quartal, von der anhaltenden Flaute im Windenergie-Geschäft belastet, schlechter als erwartet ausgefallen. Solange sich bei Gurit keine spürbare Erholung im Windenergiemarkt einstelle, sei von einem Investment abzusehen, so ein Analyst.
Starke Kursgewinne verzeichneten bei sehr hohen Volumen Bachem (+9,9%). Die Titel seien in der Wochenendpresse von einem Banker und Börsenkolumnist zum «Kauf» empfohlen worden, sagten Händler. Ein dünner Free Float tat das Übrige dazu. Vögele sanken um 0,8% und setzten damit ihren am Freitag initiierten Tiefflug fort. Die Titel hatten zum Wochenschluss klar an Boden eingebüsst, als bekannt wurde, dass die Migros-Tochter Globus das Modehaus Schild übernehmen will. Analysten rechnen nun mit noch weniger Interesse an einer Vögele-Übernahme durch die Migros. (awp/mc/upd/ps)