CH-Schluss: SMI verliert 0,1% auf 9163 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag kaum verändert beendet. Nach einem Start im Minus aufgrund negativer Vorgaben aus Übersee legte der Leitindex SMI im Laufe des Tages zu und erreichte am Nachmittag fast die Marke von 9’200 Punkten. Die erneut negative Eröffnung an der Wallstreet liess die Kurse dann aber wieder abbröckeln, so dass am Schluss gar ein leichtes Minus übrigblieb.
Wirkliche Kurstreiber habe es zu Beginn der um den Nationalfeiertag verkürzten Handelswoche aber keine gegeben, hiess es an der Börse. Vielmehr habe der Markt nach weiteren Orientierungspunkten gesucht. Ab Dienstag könnte die Fortsetzung der Berichtssaison gewisse Impulse liefern. Am (morgigen) Dienstag etwa wird – neben einigen kleineren Firmen – die Credit Suisse ihr Ergebnis präsentieren, am Freitag ist der Rückversicherer Swiss Re an der Reihe. Zudem stehen auch auf Konjunkturseite viele Daten an, die für Bewegung sorgen könnten. Aufgrund der sommerlich tiefen Volumen könne es dabei schnell zu grösseren Ausreissern in die eine oder andere Richtungen kommen, warnten Händler diesbezüglich.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss den Handel vom Montag um 0,11 Prozent tiefer bei 9’163,38 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,02 Prozent auf 1’503,10 Punkte ein, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14 Prozent auf 10’904,51 Zähler.
Klarer Spitzenreiter bei den Blue Chips waren über den ganzen Tag Bâloise (+2,6%). Die Experten des Brokers KeplerCheuvreux hatten für die Aktie des Versicherers eine Kaufempfehlung ausgesprochen, wobei sie Potenzial für eine effizientere Bilanzstruktur sahen. Gewisse Hoffnungen wurden auch in weitere Aktienrückkäufe gesetzt.
Sehr stark präsentierten sich auch Swisscom (+1,6% auf 468,90 Fr.). Die Titel des grössten Schweizer Telemkomunternehmens profitierten dabei von einer Kaufempfehlung der UBS mit dem Kursziel 501 Franken. Deren Analysten halten die Sorgen bezüglich Wachstumspotenzial für übertrieben, wie sie in einer Studie schrieben.
Weit vorne im Tableau waren auch weitere Finanztitel zu finden wie Swiss Re (+1,2%), Swiss Life (+1,1%), Credit Suisse (+0,8%) oder Zurich (+0,4%). Und auch einige konjunktursensitive Titel wie etwa Adecco (+0,4%) oder Clariant (+0,3%) schafften es ins vordere Drittel.
Von den SMI-Schwergewichten, die letzte Woche für den vierten Wochengewinn des SMI in Folge verantwortlich waren, gingen für einmal keine Impulse aus. Im Gegenteil: Roche büssten 0,4 Prozent ein, Nestlé 0,3 Prozent und Novartis 0,2 Prozent.
Am Schluss der Tabelle waren Aryzta (-1,9%), Swatch (-1,9%) und Logitech (-1,3%) zu finden. Der Uhrenhersteller sorgte dabei für Furore am Markt mit der Aussage, dass er im kommenden Jahr an der berühmten Schmuck- und Uhrenmesse Baselworld nicht mehr teilnehmen wolle. Dies hatte vor allem für den Messebetreiber MCH, dessen Aktien ebenfalls an der Schweizer Börse SIX kotiert sind, einen veritablen Kursstutz zur Folge. Anfänglich war der Titel rund ein Fünftel im Minus, zum Schluss waren es immerhin noch 11,3 Prozent.
Im breiten Markt fielen zudem auch die Aktien von Oerlikon (+2,4%) auf. Der Industriekonzern trennt sich nach dem geplatzten Börsengang auf anderem Wege von seiner Getriebesparte. Er verkauft das Segment Drive Systems an den US-Konzern Dana.
Auch die Aktien des Sensorherstellers AMS (+4,6%) erfreuten sich einer regen Nachfrage. Beobachter berichteten von Eindeckungstransaktionen ausländischer Leerverkäufer im Vorfeld der Quartalsergebnisveröffentlichung bei Apple. Der US-Konzern ist Grosskunde von AMS. Als trendverstärkend hätten sich ausserdem Derivatkäufe von Personen aus dem Management ausgewirkt, hiess es. Ohne konkrete News ging es derweil für Evolva (+6,1%), MeierTobler (+3,6%) oder Dormakaba (+3,0%) nach oben. Die letzten beiden hatten jüngst nach Gewinnwarnungen deutlich verloren. (awp/mc/pg)