CH-Schluss: Erneut fester

CH-Schluss: Erneut fester

Zürich – Die Schweizer Börse hat auch am Mittwoch zugelegt und damit den vierten Tag in Folge höher geschlossen. Nachdem es lange nach einer Seitwärtspartie ausgesehen hatte, kam am Nachmittag Leben in die Dividendenpapiere. Auslöser für den Aufwärtstrend war eine analoge Bewegung an der US-Leitbörse und starke Zahlen der beiden US-Banken Goldman Sachs und JPMorgan. An die Spitze der Gewinner setzten sich indes vor allem zyklische Werte, gestützt vom anhaltend fester notierenden EUR/CHF-Paar.

Im frühen Handel noch hatten sich vor allem neue Budget-Diskussionen um die US-Schuldengrenze, die gesenkte, globale Wachstumsprognose seitens der Weltbank sowie die Drohung der Ratingagentur Fitch, den Vereinigten Staaten das Triple A-Rating entziehen zu wollen, als Belastungsfaktoren erwiesen. Nach Börsenschluss in Europa wird aus den USA noch das «Beige Book» der US-Notenbank erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) rückte zur Wochenmitte um 0,45% auf 7’304,85 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann ebenfalls 0,45% auf 1’116,65 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,37% auf 6’715,43 Zähler. Bei den 30 wichtigsten Titeln kamen auf 22 Gewinner 9 Verlierer; ein Titel schloss unverändert.

An die Spitze der Blue Chips setzten sich bis zum Handelsschluss verschiedene Zykliker wie Transocean (+2,5%), Holcim (+1,8%), Givaudan (+1,4%) und Clariant (+1,2%). Die Titel Zementkonzerns Holcims profitierten gemäss Händlern von einer Kurszielerhöhung durch Jefferies.

Gute Gewinne verzeichneten auch ABB (+1,0%), Richemont (+0,8%) und Geberit (+0,9%). Die Papiere des Sanitärtechnikers hatten bereits am Vortag nach ersten Zahlen zum letzten Geschäftsjahr um 2,8% zugelegt.

Syngenta (+0,6%) war Gesprächsthema auf politischer Ebene: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnte vor den Gefahren durch drei Insektizide für Bienen, darunter ein Produkt der Basler. Der Agrochemiekonzern setzte sich prompt zur Wehr und sprach vor einer offensichtlich unter politischem Druck entstandenen und übereilt verfassten Studie, welche der Behörde «unwürdig» sei.

Die beiden Index-Schwergewichte aus dem Pharmasektor schnitten uneinheitlich ab: Während Novartis um 0,7% anzogen, sanken die Roche-Bons um 0,2%. Für beide Titel hatte Jefferies seine Kaufempfehlung bestätigt und die Kursziele erhöht. Nestlé (+0,4%) lagen in etwa im Markt.

Im Bankensegment konnten die Aktien der Credit Suisse (+0,6%), Julius Bär (+0,1%) und UBS (+0,1%) nicht alle mit dem Gesamtmarkt mithalten, lagen jedoch nach den Abschlüssen der US-Grossbanken JPMorgan und Goldman Sachs am frühen Nachmittag im Aufwärtstrend.

Die weltgrösste Investmentbank Goldman Sachs ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke und hat den Gewinn fast verdreifacht. Auch JPMorgan hat so viel verdient wie noch nie; dabei hat insbesondere die Erholung am US-Häusermarkt geholfen. Analysten bezeichneten die Ertragstrends im Investmentbanking als ermutigende Signale für die europäischen Häuser.

Auf der Verliererseite fanden sich bei den Blue Chips Actelion (-1,0%) und aus der Assekuranz Bâloise (-0,9%) und Swiss Life (-0,5%).

Im breiten Markt wurden die Erstquartalszahlen des weltgrössten Kakaoproduzenten Barry Callebaut (Aktie -0,9%) nicht goutiert. Das für den Konzern wichtige Verkaufsvolumen stieg zwar im Vorjahresvergleich, lag aber leicht unter den Konsensschätzungen des Marktes. Der Umsatz traf die Erwartungen infolge gesunkener Kakaopreise nicht. Die Aktien des Vermögensverwalters Partners Group reagierten mit einem Minus von 0,6 auf erste Zahlen.

Die Aktien des Duty-Free-Anbieters Dufry sind mit einem Abschlag von 0,9% auf 118 CHF aus dem Handel gegangen. Die Grossaktionärin Global Retail Group hatte sich am Morgen von ihrer 13% betragen Beteiligung an Dufry zu 114 CHF je Aktie getrennt, was die Papiere vorübergehend stark unter Druck gesetzt hatte.

Logitech (-2,2%) standen unter Verkaufsdruck. Die von IDC und Gartner für den weltweiten PC-Markt veröffentlichten Absatzstatistiken hätten Ängste vor einem schwachen Weihnachtsgeschäft geweckt, erklärten Händler. (awp/mc/pg)

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