CH-Schluss: Fester – ABB und CS nach Zahlen im Fokus

CH-Schluss: Fester – ABB und CS nach Zahlen im Fokus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag im Plus geschlossen. Nach einer leichten Schwächephase am Vormittag erholte sich der Leitindex SMI im Verlauf des Handelstages zusehends. Unterstützung kam von der Wall Street, nachdem dort einige grössere Unternehmen gute Zahlen präsentiert hatten. Auch andere europäische Börsenplätze konnten Aufschläge verbuchen. Der SMI war jedoch durch gegenläufige Bewegungen bei gewichtigen Einzeltiteln gedämpft. So zeigten sich etwa ABB nach Quartalszahlen klar fester, am anderen Ende des Spektrums gaben CS nach Zahlen merklich ab.

Am Vormittag habe ein leicht enttäuschend aufgenommener Einkaufsmanagerindex aus der Eurozone das Sentiment gedrückt, heisst es von Händlerseite. Der Indikator verharrte knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und der Aufschwung habe etwas an Fahrt verloren. In den USA sank in der Vorwoche die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld leicht. Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich unterdessen im August kaum verändert.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann 0,23% auf 8’233,15 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,12% auf 1’256,32 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,22% auf 7’813,18 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Plus und 14 im Minus.

Die beiden SMI-Unternehmen ABB und Credit Suisse standen nach Quartalszahlen im Fokus – allerdings mit unterschiedlichen Vorzeichen. ABB (Aktie +5,0%) übertraf ausser bei den Auftragseingängen die Erwartungen des Marktes teils deutlich. Die Experten der UBS etwa bezeichneten die Quartalszahlen denn auch als «solid». Erfreulich sei die Entwicklung im frühzyklischen Bereich, konstatierte die Zürcher Kantonalbank.

Die Grossbank Credit Suisse (-2,8%) blieb hingegen ausser beim Nettoneugeld meist deutlich hinter den Erwartungen zurück. Erhöht wurde vom Management jedoch das Ziel für die Kosteneinsparungen und es wurden zusätzliche Restrukturierungsmassnahmen bekanntgegeben. Die Bank Vontobel zeigte sich in einem ersten Kommentar vor allem vom Fixed-Income-Bereich der Grossbank enttäuscht.

Gegen die UBS (-0,5%) wurde eine Untersuchung der SIX wegen möglicher Verletzung der ad-hoc-Publizitätsvorschriften in zwei Fällen bekannt. Julius Bär (-0,7%) gaben zu Handelsende ebenfalls deutlicher ab. Der von der Europäischen Zentralbank am Mittwoch angekündigte «Crashtest» für 128 Institute, vor dem Start der europäischen Bankenaufsicht, belaste die Stimmung im Bankensegment generell, hiess es.

Zumeist im Plus lagen unterdessen die Versicherungstitel. Bâloise (+0,7%) und Zurich (+0,5%) schlossen am oberen Ende des Tableaus, Swiss Re mit +0,1% nur leicht fester. Swiss Life (-0,1%) drehten hingegen nach gutem Start ins Minus.

SGS führten einen Investorentag durch und gingen mit +0,7% aus dem Handel. Deutlich nach oben ging es auch für Actelion (+1,0%) und Kühne+Nagel (+0,7%). Am kommenden Mittwoch publiziert Clariant (+0,7%) den Zwischenabschluss.

Die Index-Schwergewichte Nestlé (+0,5%) und Roche (+0,2%) gaben dem SMI Unterstützung, Novartis (+0,1%) nur leicht. Die Titel der beiden Luxusgüter-Hersteller Swatch (-0,3%) und Richemont (-0,1%) konnten teils deutlichere Abgaben wieder etwas eingrenzen. Ganz ins Plus schaffte es Lonza (+0,1%), nach zeitweise merklicher Schwäche.

Im breiten Markt avancierten die Aktien des Computer-Peripherie-Herstellers Logitech (+8,8%). Das Unternehmen hat mit dem Q2-Abschluss für das Geschäftsjahr 2013/14 die Erwartungen beim Umsatz und vor allem auf der Gewinnebene übertroffen. Das Vertrauen in eine Margenerholung dürfte wachsen, kommentiert beispielsweise die Bank Vontobel.

Die Logistik-Werte Panalpina (-1,7%) verloren im Vorfeld der Zwischenberichts-Vorlage vom Freitag. Das Unternehmen hatte am Mittwochabend einen Vergleich in einer US-Kartellsammelklage gemeldet. Gurit (-0,2%), die ebenfalls am Freitag den Zwischenabschluss vorlegen, verloren zeitweise deutlich. Meyer Burger (-5,3%) und Cytos (-3,8%) waren ebenfalls auf den Verkaufszetteln zu finden. Sulzer (-0,4%) wurden von der UBS von der «Least Preferred List» gestrichen. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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