Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag kaum verändert abgeschlossen. Nach einem einigermassen guten Beginn fiel der Leitindex SMI bis Handelshälfte in den Bereich von 12’000 Punkten zurück und pendelte bis zum Schluss eher lustlos um die Nulllinie. Insgesamt sei das Geschäft an der Schweizer Börse aus Mangel an Impulsen in einer engen Spanne verlaufen, hiess es am Markt. Etwas Druck auf den SMI übten dabei die Schwergewichte Nestlé und Novartis aus, während die Roche-Bons leicht vorrückten.
Im Vorfeld der am Wochenende in Frankreich stattfindenden Wahlen sei an den Aktienmärkten Zurückhaltung auszumachen, meinten Händler. Die Anleger fürchten, dass aus den Parlamentswahlen die rechtsextreme und europakritische Partei von Marine Le Pen als Siegerin hervorgeht. Derweil nimmt auch der Wahlkampf in den USA allmählich an Fahrt auf. In der Nacht auf Freitag treten Präsident Joe Biden und sein Herausforderer Donald Trump zum ersten TV-Duell gegeneinander an. Zum Wochenschluss werden aber vor allem Inflationsdaten aus den USA mit grosser Spannung erwartet, während die am Donnerstag vorgelegten Konjunkturzahlen den Handel kaum bewegten.
Der SMI schloss am Donnerstag mit 0,09 Prozent leicht tiefer auf 12’004,31 Punkten. Den Handel hatte der Index noch bei knapp 12’050 Punkten in Angriff genommen. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückte am Berichtstag um leichte 0,03 Prozent auf 1947,67 Stellen vor und der breiter gefasste SPI ging um 0,04 Prozent auf 15’941,95 Zähler nur unwesentlich zurück. Im SLI standen sich am Ende 17 Gewinner und zwölf Verlierer gegenüber. Lindt&Sprüngli schlossen unverändert.
Am Ende der Tabelle gaben SIG um 2,8 Prozent unter den Blue Chips am deutlichsten nach, ohne dass es zum Verpackungshersteller News gegeben hätte. Grössere Einbussen verzeichneten etwa auch noch die Titel des Logistikers Kühne + Nagel (-1,3%) oder jene des Sanitärtechnikers Geberit (-0,7%).
Weiter büssten die Uhrentitel von Swatch (-0,9% auf 187,55 Fr.) an Wert ein. Die Sorge vor einer weiteren Abschwächung der Nachfrage am Luxusgütermarkt, insbesondere in China, nimmt unter Anlegern zu. Für Swatch haben UBS (auf 192 von 210 Fr.) und Goldman Sachs (auf 207 von 222 Fr.) ihre Kursziele gesenkt. Bei Richemont (Aktie: -0,1%) dürften der Einstieg des LVMH-Milliardärs Bernard Arnault und die starke Ausrichtung auf das gut laufende Schmuckgeschäft etwas stützen.
Uneinheitlich gingen die Schwergewichte der Schweizer Börse aus dem Handel. Während Nestlé (-0,8%) und Novartis (-0,5%) den Gesamtmarkt mit ihren Abgaben belasteten, rückten die Roche-Bons um 0,4 Prozent vor. Angeführt wurden die SMI-Gewinner indes von der ehemaligen Novartis-Tochter Sandoz (+1,8%).
Den Handel im Plus beendeten etwa auch Zykliker wie Holcim (+1,5%) und Schindler (PS: +1,1%) sowie die Finanztitel Swiss Life (+0,7%) und UBS (+0,3%). Die Grossbank hat einige organisatorische Änderungen in der globalen Vermögensverwaltung angekündigt, die im Handel allerdings kaum ins Gewicht fielen.
Derweil zeigten sich die Valoren des Halbleiterausrüsters VAT (Aktie: +1,0%) vom enttäuschenden Ausblick des US-Konzerns Micron unbeeindruckt. Auch kleinere Mitbewerber und Nischenplayer aus dem Chipsektor wie Comet (+1,0%) hielten sich gut.
Auf den hinteren Rängen fielen Carlo Gavazzi (-6,0%) auf. Das Unternehmen rechnet nach dem Einbruch im zurückliegenden Geschäftsjahr auch im Jahr 2024/25 mit anspruchsvollen Marktgegebenheiten.
Leclanché (+14%) schossen dagegen mit dem Gewinn eines neuen Grossaktionärs in die Höhe. Und Meyer Burger (+11%) zogen an, nachdem die Aktionäre der Aktienzusammenlegung zugestimmt haben. (awp/mc/ps)