CH-Schluss: Gewinne

CH-Schluss: Gewinne

Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat die Handelswoche mit Gewinnen beendet, nachdem in den USA stützende Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Zuvor hatte am Mittag eine Nachricht von der EZB für Verunsicherung gesorgt: Die Notkredit-Rückzahlungen der Euroraum-Banken fielen niedriger aus als erwartet. Das hatte den SMI zeitweise sogar ins Minus gedrückt.

Aus den USA wurden die Arbeitsmarktdaten, der Einkaufsmanagerindex ISM und die Bauausgaben positiv aufgenommen. Die Zahl der Beschäftigten stieg und auch die Vormonatsdaten wurden nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich jedoch auf 7,9%. Derweil hat sich die Stimmung der Industrie in der Eurozone, in Deutschland und in der Schweiz aufgehellt, wie die jüngsten Einkaufsmanager-Indizes zeigen. Frankreich und Italien hinken allerdings hinterher.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,40% höher auf 7’420,35 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,5%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,84% auf 1’132,55 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,51% auf 6’824,36 Stellen. Von den 30 SMI/SLI-Titeln verzeichneten 25 Kursgewinne.

Durch grössere Avancen fielen ohne News die Aktien der Grossbank Credit Suisse (+1,8%) auf. Demgegenüber gewannen die UBS-Titel (+0,6%) spürbar weniger hinzu. In den CS-Titeln seien Short-Positionen gedeckt worden, hiess es unter Händlern. Zudem hätten sich Anleger im Hinblick auf ein starkes Ergebnis positioniert. Demgegenüber gebe man sich beim UBS-Abschluss skeptischer und warte ab.

Die Julius-Bär-Gruppe (Aktien: +0,8%) meldete das Principal Closing der im August 2012 angekündigten Übernahme des Merrill Lynch International-Wealth-Management-Geschäfts ausserhalb der USA. Dieses markiere den Beginn der etwa zwei Jahre dauernden Phase des Geschäftstransfers und der Integration. Die beiden Grossbanken und der Vermögensverwalter legen kommende Woche ihre Abschlüsse vor.

Die Aktien der Luxusgüter-Konzerne waren gesucht und bauten im Handelsverlauf ihre Gewinne aus. Swatch (+3,6% auf 517,50 CHF) war klar Tagesgewinner. Morgan Stanley und JPMorgan haben die Kursziele für die Aktien auf 558 CHF bei einer «Overweight»- bzw. auf 485 CHF bei einer «Neutral»-Einstufung erhöht. Damit sieht JPMorgan allerdings Abwärtspotenzial. In der kommenden Woche wird der Uhrenhersteller voraussichtlich Zahlen vorlegen.

Die Titel der Branchennachbarin Richemont (+3,0%) profitierten vom Optimismus des französischen Konkurrenten LVMH für das laufende Rechnungsjahr. Anlässlich der Zahlenvorlage am Vorabend hatte sich das LVMH-Management im Zuge der Nachfrage aus Asien und den USA zuversichtlich gegeben und will auf dem eingeschlagenen Wachstumstrend bleiben.

Die Aktien des Temporärarbeits-Konzerns Adecco (+2,2% auf 53,45 CHF) konnten nach einem verhaltenen Start von der Bestätigung der «Buy»-Einstufung und der Anhebung des Kursziels auf 59 von 54 CHF durch die Deutsche Bank profitieren. Bâloise stiegen nach einer Kurszielanhebung durch Helvea um 0,4%.

JPMorgan hat zudem für Givaudan (+1,3% auf 1’025 CHF) vor der Bilanzveröffentlichung am kommenden Dienstag die «Overweight»-Bewertung bestätigt und das Kursziel auf 1’120 CHF nach oben revidiert.

Weitere grössere Gewinner waren Sonova (+3,6%), Schindler PS (+3,0%) oder Kühne+Nagel (+2,0%). Auch Lonza (+1,7%), Clariant (+1,6%) oder SGS (+1,5%) legten überdurchschnittlich zu. Während Roche GS um 0,5% gewannen, fanden sich die Index-Schwergewichte Nestlé (-0,3%) und Novartis (-0,6%) auf der Abgabenseite. Auch SPS (-0,3%) und Sika (-0,2%) schlossen leichter.

Im breiten Markt verzeichneten Autoneum (+2,6%) grössere Gewinne, nachdem der 2012er Umsatz über den Erwartungen ausfiel. Die Bank Vontobel lobte in einem ersten Kommentar die starke Entwicklung in den USA. Für die Schätzungen 2014 wird «leichtes Aufwärtspotenzial» ausgemacht.

Im Nachgang zu den am Vortag publizierten Eckdaten legten die Bucher-Aktien (+3,1%) weiter zu. Gurit (+1,0%) legte ebenfalls zu, obwohl die Umsatzzahlen leicht unter den eigenen Prognosen lagen.

Das Pharma-Unternehmen Cosmo (+6,7%) hat in den Niederlanden nach einem Rekurs doch noch die Zulassung für das Medikament Cortiment zur Behandlung von chronischer Darmerkrankung erhalten; nun soll das Produkt auch in weiteren EU-Ländern registriert werden. (awp/mc/pg)

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