Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit etwas höheren Kursen aus der Sitzung gegangen. Zum Auftakt der mit zwei Handelstagen sehr kurzen Altjahreswoche verzeichnete der SMI leichte Gewinne, ehe er am frühen Nachmittag auf das Tagestief bei knapp unter 9’000 Punkten abrutschte. Gegen Handelsende zogen die Kurse dann noch einmal etwas an. Insgesamt hielten sich die Ausschläge in einem wenig bewegten Handel in engen Grenzen und die Kurse wirkten etwas zufällig. Nach aktuellem Stand zeichnet sich für den SMI ein Jahresplus von rund 10% ab.
Hauptthema am zweitletzten Handelstag des Jahres waren die Präsidentschaftswahlen in Griechenland, welche am hiesigen Markt allerdings höchstens vorübergehend für etwas Nervosität sorgte. Da diese Wahlen am Montag auch im dritten Anlauf scheiterten, sind laut Verfassung vorgezogene Parlaments-Wahlen nötig. Diese werden nun am 25. Januar durchgeführt, wobei in Umfragen das oppositionelle Linksbündnis Syriza favorisiert. Dessen Führer Alexis Tsipras setzt sich für eine Neuverhandlung des griechischen Sparprogramms und einen Schuldenschnitt ein, was in Marktkreisen für eine gewisse Unruhe sorgt.
Der SMI gewann 0,14% auf 9’034,55 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,14% auf 8’902,99 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) ging dagegen wegen der reduzierten Gewichtung von Novartis um 0,04% auf 1’339,7 Punkte zurück. Von den 30 wichtigsten Aktien büssten 15 ein, 14 legten zu und Givaudan schlossen unverändert.
Von der leichten Nervosität um die weitere Entwicklung Griechenlands und dem Hochschnellen der Rendite zehnjähriger Griechenland-Anleihen auf rund 9% wurden mit CS und UBS (je -0,8%) vor allem die beiden Grossbanken unter den Bluechips etwas in Mitleidenschaft gezogen.
Noch etwas mehr fielen einzig Transocean (-1,3%) zurück und in ähnlichem Rahmen Adecco, Swatch und Kühne+Nagel (je -0,7%). Die Verluste von Syngenta und Aryzta lagen bei 0,6%.
Sika (+0,5%) schoben sich vor dem Jahresende nochmals in den Vordergrund. Das designierte Verwaltungsratsmitglied Chris Tanner verzichtet auf die Kandidatur. Tanner war zusammen mit Max Roesle Mitte Dezember von der Schenker Winkler Holding der Sika-Gründerfamilie Burkard als Ersatz für andere Verwaltungsräte vorgeschlagen worden, welche sich gegen den Verkauf von Sika an die Saint-Gobain-Gruppe stellten. Die von ihm verlangten Zusicherungen im Hinblick auf eine effektive Unabhängigkeit könnten wahrscheinlich nicht gewährt werden, begründete er gegenüber AWP den Entscheid. Im Gegensatz zu Tanner will Max Roesle an seiner Kandidatur für den Sika-Verwaltungsrat festhalten.
Als Tagessieger profilierten sich Galenica (+1,5%). Nach Abgaben um rund 13% im bisherigen Jahresverlauf seien diese Titel vor dem Hintergrund von Kurshoffnungen gesucht gewesen, hiess es dazu im Handel.
Novartis (+0,7%) waren ebenfalls unter den Gewinnern zu finden. Der Titel weist auf Jahressicht derzeit ein stolzes Plus von rund 30% auf. Novartis hat vergangenen Freitag die erste Zulassung für das Schuppenflechte- und Psoriasis-Arthritis-Medikament Secukinumab gemeldet, was neben der bisher guten Performance der Titel belebt. Derweil hat Roche für einen Ebola-Virus-Test in den USA eine vorläufige und befristete Zulassung erhalten sowie vergangene Woche Zulassungserfolge erzielt. Der Genussschein von Roche fiel nach mehrheitlich positiven Notierungen zum Schluss aber noch ganz knapp ins Minus zurück.
Hinter Novartis bildeten Swiss Life, Sonova (je +0,6%) und ABB (+0,5%) die erweiterte Spitzengruppe.
Im breiten Markt zogen die Titel des Pharma-Unternehmens Newron (+4,6%) klar an. Sie profitierten von dem in den USA wieder eingereichten Zulassungsantrag für Safinamide, nachdem dieser das erste Mal infolge organisatorischer Mängel in der Dokumentation zurückgewiesen worden war.
Cembra Money Bank (+4,2%) waren ebenfalls gesucht. Die Bank hat im Zusammenhang mit der Verletzung von Aufsichtsbestimmungen nach der Finma-Untersuchung keine zusätzlichen Konsequenzen zu befürchten, was in Marktkreisen begrüsst wurde.
Daetwyler (-1,1%) erhielten von der Ernennung eines neuen Sparten-Chefs keinen Auftrieb, ebensowenig Meyer Burger (-1,1%) von der Beilegung eines Rechtsstreits bei der deutschen Tochtergesellschaft Roth & Rau. (awp/mc/upd/ps)