Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag deutlich höher aus der Sitzung gegangen und hat damit auch die Woche klar im Plus beendet. Nach einem bereits freundlichen Beginn haben die Kurse im Handelsverlauf kontinuierlich weiter angezogen. Dabei wurden sie am Nachmittag gestützt von den über Erwarten positiv ausgefallenen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Dort wurden im Juli deutlich mehr Jobs geschaffen als erwartet.
Die Arbeitsmarktdaten aus den USA seien allgemein an den Märkten mit grossem Interesse erwartet worden und hätten durchaus sehr positiv überrascht, hiess es in Marktkreisen. Als kleiner Wermutstropfen erwies sich die Arbeitslosenquote, welche wider Erwarten gestiegen ist. Dennoch zogen auch die Aktien in den USA im Eröffnungsgeschäft deutlich an.
Der SMI legte 0,85% auf 6’461,54 Punkte zu, wodurch sich im Wochenvergleich ein Plus von 1,6% ergab. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,29% auf 951,11 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,88% auf 5’962,98 Punkte.
Nach der gestrigen Enttäuschung darüber, dass die Europäische Zentralbank (EZB) keine sofortigen Massnahmen zur Bekämpfung der Schuldenkrise angekündigt hatte, habe am Freitag eine Gegenbewegung eingesetzt, hiess es in Marktkreisen. Für etwas Entspannung sorgten zudem die am Freitag etwas zurückgekommenen Renditen spanischer und italienischer Anleihen.
Im Fokus standen am Freitag Givaudan, welche nach den Halbjahreszahlen ein klares Minus von 3,6% einstecken mussten. Der Aromen- und Riechstoff-Hersteller hat zwar im ersten Halbjahr bei leicht höherem Umsatz deutlich mehr verdient, den Investoren genügte dies jedoch offenbar nicht. So hat sich beispielsweise das organische Wachstum nach einem guten Start ins Jahr im zweiten Quartal deutlich stärker als erwartet verlangsamt. Kritisiert wurde überdies, dass der Parfümbereich im zweiten Quartal rückläufig war.
Noch deutlicher fielen einzig Logitech (-5,5%) zurück, welche damit an die seit anfangs Juli andauernde Abwärtstendenz anknüpften, während sich Novartis (-0,4%) als Bremse für den starken Gesamtmarkt erwiesen.
Die Abgaben in Nobel Biocare (-2,4%) wurden auf eine Kurszielsenkung der Deutschen Bank für den Konkurrenten Straumann (-5,4%) zurückgeführt. Die Analysten der Bank haben dabei ihre «Sell»-Empfehlung für Straumann bestätigt.
Alle übrigen Aktien profitierten indes vom freundlichen Grundsentiment und legten zu. Mit Adecco (+4,5%), Clariant (+3,2%), Lonza (+3,1%) und ABB (+3,0%) standen verschiedene konjunktursensitive Aktien weit oben.
Noch besser schnitten mit Swiss Life (+4,8%), welche damit die grossen Vortagesverluste korrigierten, und CS (+4,6%) zwei Finanzwerte ab. Von diesen waren aber auch UBS (+3,6%), Bâloise (+2,3%) und Zurich (+2,2%) deutlich gesucht.
Mit Avancen von über 2% beendeten noch Holcim, Kühne+Nagel, Richemont und Sika die Woche.
Im breiten Markt standen OC Oerlikon (+0,9%) nach Zahlen unter Beobachtung. Umsatz, Marge und Ergebnis lagen über den Erwartungen der Analysten. Oerlikon hat zudem die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr angehoben und rechnet nun mit einer stabilen Entwicklung statt einem Rückgang.
Zudem wurden Huber+Suhner (+1,3%) von der Publikation erster Zahlen zum Semester gestützt. Das Geschäft des Unternehmens hat sich entsprechend den Erwartungen des Managements auf tieferem Niveau entwickelt. Die Experten der Bank Vontobel beurteilen das sequentielle Wachstum der Aufträge sowie die hohe Book-to-bill-Ratio als positiv. (awp/mc/pg)