CH-Schluss: Mässig positives Gesamtjahr endet mit leichtem Gewinn

CH-Schluss: Mässig positives Gesamtjahr endet mit leichtem Gewinn
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am letzten Handelstag des Jahres minim zugelegt. Nach einem verhaltenen Start in den Montag notierte der SMI bereits um die Mittagszeit vorübergehend im Plus. Am Nachmittag bröckelten die Kurse unter dem Einfluss der schwachen US-Märkte zeitweise klar unter die Marke von 11’600 Punkten ab, ehe diese mit der Schlussauktion wieder zurückerobert wurde. Nach dem Jahreshoch bei 12’484 Stellen von Ende August reihte der hiesige Leitindex mit dem Dezember damit den vierten Verlustmonat in Folge aneinander.

Trotz eines starken ersten Semester resultierte am Ende im SMI ein im internationalen Vergleich mageres Jahresplus von 4,2 Prozent. Nimmt man die durchschnittliche Dividendenrendite von rund 3 Prozent dazu, dann resultierte für die Schweizer Börse im 2024 ein Ertrag von gut 7 Prozent. «Das liegt im Rahmen des Vorjahres und auch des langjährigen Durchschnitts», erklärte ein Händler. Andere Börsenindizes wie der Dax in Frankfurt oder der Dow Jones in New York haben deutlich zweistellig zugelegt. Aber eigentlich waren die Blicke der Investoren bereits vor dem letzten Handelstag auf das kommende Jahr gerichtet. «Man fragt sich, welche Themen 2025 das Geschehen bestimmen werden», sagte ein anderer Börsianer.

Der Leitindex SMI schloss am Berichtstag 0,10 Prozent höher bei 11’600,90 Punkten. Nach einem Plus von beinahe 8 Prozent im ersten Halbjahr gab der SMI damit im zweiten Semester um 3,3 Prozent nach. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte zum Jahresschluss 0,01 Prozent auf 1917,12 Punkte zu und der breit gefasste SPI 0,06 Prozent auf 15’472,33 Punkte. Die Jahresperformance bei diesen beiden Indizes beläuft sich auf +7,9 Prozent, bzw. +6,2 Prozent.

Grosse Kurssprünge gab es vor dem Jahreswechsel kaum mehr. Am meisten büssten die übers Jahr sehr gut gelaufenen ABB (-1,0%) ein. Aber auch Lonza als Jahresbeste verloren 0,4 Prozent. Tagessieger wurden Swatch (+0,8%), welche indes im Gesamtjahr mehr als einen Viertel an Wert eingebüsst haben.

Insgesamt interessierte zum Jahresende natürlich die Gesamtperformance über die vergangenen zwölf Monate mehr als die Kursentwicklung am Berichtstag selber. Mit gutem Abstand hielten Lonza (+51%) im 2024 die Spitze, dies nachdem die Aktien im Vorjahr noch mehr als 20 Prozent eingebüsst hatten.

Mit Swiss Re (+39%) und Sandoz (+37%) folgten der Rückversicherer und ein Pharmavertreter auf den weiteren Plätzen. Auf Rang vier und fünf lagen mit ABB (+32%) und Holcim (+32%) die Aktien zweier Unternehmen mit einem starken Standbein in den USA.

Um je rund einen Viertel verteuerten sich auf Jahressicht SGS und Julius Bär, wobei Bär im Gegensatz zum Gesamtmarkt sehr gute vier Schlussmonate hingelegt hatten. Spekulationen um mögliche Konsolidierungspläne auf dem Bankenplatz Schweiz halfen dabei sicherlich mit.

Für das im Vergleich zu ausländischen Börsen mässige Abschneiden des SMI waren indes im auslaufenden Jahr vor allem Nestlé verantwortlich, welche trotz neuem CEO und neuer Geschäftsausrichtung 23 Prozent einbüssten. Die anderen Schwergewichte Novartis (+5%) und Roche (+4%) zogen sich da weit besser aus der Affäre.

Die schwächste Jahresperformance zeigten Adecco (-46%), Kühne+Nagel (-28%) sowie die oben erwähnten Swatch (-28%).

Im breiten Markt konnte ein Investor seinen Einsatz innert Jahresfrist bei Kuros und Wisekey mehr als versechsfachen. Wisekey schossen im Jahresvergleich um 540 Prozent in die Höhe und die Biotechaktie Kuros um 512 Prozent. Mehr als verdoppelt hat sich das Geld auch bei einer Wette auf Relief Therapeutics (+112%). Aber auch bei einem quasi «langweiligen» Industrieunternehmen wie Accelleron resultierte ein Kursplus von beinahe 80 Prozent.

Grosse Gewinner waren zudem R&S (+75%), Swissquote (+70%) oder auch Sulzer (+53%). Im Gegensatz dazu erlitten Anleger mit einem Investment in Hochdorf, Meyer Burger oder auch Airesis praktisch einen Totalverlust. (awp/mc/ps)

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