CH-Schluss: Aufwärtstrend hält an
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach dem Rücksetzer vom Donnerstag seinen seit drei Wochen andauernden Anstieg fortgesetzt. Mittlerweile hat der SMI gut die Hälfte des Absturzes im Anschluss an den SNB-Schock von Mitte Januar wieder wettgemacht und am Nachmittag vorübergehend auch die Marke von 8’600 Punkten bereits wieder überschritten. Profitiert hat der Gesamtmarkt zum Wochenschluss insbesondere von den sehr starken Novartis, aber auch von weiteren Index-Schwergewichten wie UBS und ABB. Gefeiert wurde an der Schweizer Börse aber auch das starke Debut von Sunrise.
Unterstützung kam am Nachmittag auch aus den USA, wo der offizielle Arbeitsmarktbericht erfreulich ausgefallen ist, was wiederum die US-Aktien stützte. Zwar ist die Arbeitslosenquote im Januar entgegen den Erwartungen etwas gestiegen, es wurden aber deutlich mehr neue Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und auch das Lohnwachstum lag über den Schätzungen. Ausserdem ist die Zahl neu geschaffener Stellen für die beiden Vormonate deutlich nach oben revidiert worden. Die Sorgen um Griechenland sind zum Wochenende etwas in den Hintergrund getreten, allerdings wohl nur vorübergehend, denn bereits am kommenden Mittwoch kommt die Gruppe der Finanzminister der Eurozone zu diesem Thema zusammen.
Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,51% auf 8’587,99 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 2,4%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) zog um 0,27% auf 1’261,74 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,44% auf 8’467,87 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 16 fester und 14 im Minus.
Hauptthema zum Wochenschluss war der Börsengang von Sunrise, welcher als geglückt bezeichnet werden darf: Die Aktie ging bei 76 CHF aus dem Handel, was gegenüber dem ersten Kurs einem Plus von 8,6% entsprach, gegenüber dem Ausgabepreis lag das Plus gar bei knapp 12%. Daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung von über 3 Mrd CHF, womit es sich um den grössten Börsengang in der Schweiz seit vielen Jahren handelt. Swisscom schlossen dagegen 0,6% tiefer.
Von den Bluechips schlossen Novartis (+1,9%) auf einem Spitzenplatz, welche nach schwachem Beginn kontinuierlich zugelegt haben. In Marktkreisen hiess es dazu, dass nach der Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage bei den Pharmagrossaktien ein neuerlicher Aufschwung zu erwarten gewesen sei. Roche (+0,3%) konnten hier indes nicht ganz mithalten.
Noch deutlichere Avancen zeigten einzige Julius Bär (+2,0%), während Transocean (+1,5%) das Podest vervollständigten.
Den guten Lauf fortgesetzt haben Swatch (+1,1%), welche am Donnerstag im Anschluss an die Jahreszahlen an der SMI-Spitze geschlossen hatten. Für zusätzliche Unterstützung sorgte am Freitag eine Kaufempfehlung von Kepler.
Auch ABB (+0,8%) bauten die Gewinne vom Vortag aus. Die Publikation des Jahresergebnisses wurde am Donnerstag vorerst mit Abgaben quittiert, im Tagesverlauf ist das Papier dann aber deutlich in die Gewinnzone vorgestossen. Mit etwas Abstand zur ersten Lesung der Ergebnisse wurde in verschiedenen Kommentaren die verbesserte operative Marge hervorgehoben. Dem Unternehmen stehe zwar erneut ein schwieriges Jahr bevor, hiess es zudem. Dies sei in der aktuellen Bewertung allerdings gut eingepreist und die Aufwärtsrisiken seien eher höher als diejenigen nach unten. Barclays beispielsweise, hat in der Folge die Einstufung für ABB auf «Overweight» erhöht. Allgemein ist darüberhinaus auch festzustellen, dass die Einschätzungen der verschiedenen Analysten zu ABB sehr weit auseinandergehen.
Weit vorne waren überdies Swiss Life (+1,1%) und UBS (+0,9%) zu finden. Die UBS wird am kommenden Dienstag die Jahreszahlen präsentieren.
Die grössten Abgaben verzeichneten Aryzta (-2,0%), Sonova (-1,0%) sowie Kühne+Nagel und Actelion (je -0,9%).
Am breiten Markt zogen Ems Chemie nach den Jahreszahlen um 5,7% an. Die Markterwartungen hatte der Konzern zwar für einmal auf Gewinnstufe knapp verfehlt. Für Kauflaune sorgte aber die höhere Dividende sowie der von Analysten als «sehr solide» eingestufte Ausblick.
Auffällig zeigten sich auch Alpiq (+2,7%) im Zuge des bevorstehenden Wechsels an der Spitze des Verwaltungsrates und die Aktien des IT-Grosshändlers Also (+5,8%) nach dem Jahresergebnis. (awp/mc/upd/ps)