CH-Schluss: SMI nach US-Inflationszahlen leicht tiefer

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch kaum verändert abgeschlossen. Der Leitindex SMI bewegte sich über weite Strecken klar im Minus, ehe er nach Vorlage der mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten die Verluste abbauen konnte und den Tag nur noch leicht im Minus beendete. Die Börsianer taten sich allerdings schwer mit der Einordnung der neusten Daten zur Teuerung in den USA. Am Ende dürfte die Tatsache überwogen haben, dass die für die Geldhüter wichtigen Angaben zur Kernteuerung für die Märkte positiv ausgefallen sind.

In den USA ist die Jahresteuerung im August mit 3,7 Prozent zwar etwas stärker angestiegen als von Ökonomen erwartet, die um die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln und Energie bereinigte Kernteuerung jedoch schwächte sich überraschend deutlich ab. Das sei für die Börse eine gute Nachricht, hiess es in Marktkreisen. Schliesslich orientiere sich die US-Notenbank Fed in ihren geldpolitischen Beratungen stärker an der Kernteuerung. Das wird das Fed in einer Woche tun. «Die Inflationsdaten stützen die These einer Zinspause», so ein anderer Händler. Zunächst diskutieren aber am Donnerstag die Währungshüter in Europa über weitere Zinsschritte.

Der SMI schloss den Handel 0,10 Prozent tiefer bei 10’976,38 Punkten ab. Kurz vor Veröffentlichung der US-Daten hatte er noch bei 10’946 Zählern gelegen, also deutlich tiefer. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fiel um 0,15 Prozent auf 1729,40 und der breite SPI um 0,17 Prozent auf 14’432,15 Punkte. Im SLI waren am Ende die Gewinner und Verlierer in etwa in zwei gleich grosse Lager geteilt.

Den Rückwärtsgang haben zur Wochenmitte Aktien aus verschiedenen Branchen eingelegt: So büsste der Augenheilkonzern Alcon 2,3 Prozent ein, der Techriese ABB verlor ebenso viel, der Logistiker Kühne+Nagel 1,2 Prozent, der Warenprüfer SGS 1,0 Prozent und die Papiere des Uhrenkonzerns Swatch Group gaben um 0,9 Prozent nach. Bei einigen dieser Titel dürften die wachsenden Konjunktursorgen in China mit ein Grund für die Verluste gewesen sein.

Auf die Entwicklung im SMI lasteten indessen die deutlichen Abgaben des Schwergewichts Nestlé (-0,8%). Demgegenüber rückten die Pharma-Grössen Roche (+0,8%) und Novartis (+0,2%) vor. Vor allem die Roche-Bons hatten in den vergangenen Wochen unter Druck gestanden und konnten ein wenig vom verlorenen Terrain zurückgewinnen.

Während des gesamten Handels gut nachgefragt wurden derweil die Titel der neuen «Superbank» UBS. Sie legten um 1,3 Prozent auf 23,24 Franken zu. Unterstützung erhielt die UBS aus dem Hause Goldman Sachs. Deren Analysten erhöhten im Nachgang zu den jüngsten Quartalszahlen die Gewinnprognosen und hoben das Kursziel in einem grossen Schritt auf 35 Franken an.

Im Finanzsektor rückten auch Swiss Re (+0,8%) und Swiss Life (+0,6%) weiter vor. Beim Rückversicherer dürfte die Anfang Woche am Branchentreffen in Monte Carlo oft erwähnte Notwendigkeit höherer Rückversicherungspreise noch nachhallen. Swiss Life hatte vergangene Woche die Anleger mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm für sich gewonnen. Zurich standen am Ende mit 0,3 Prozent im Plus.

Im breiter gefassten Geschäft wiesen Basilea mit -2,4 Prozent deutlichere Verluste aus, nachdem ein Aktionär sich am Vorabend von einem grösseren Aktienpaket (3,7%) getrennt hatte. Nach Zahlen rückten demgegenüber die Aktien der Luxusgüterfirma Lalique um 2,8 Prozent vor. Die Firma will in der zweiten Jahreshälfte die Preise erhöhen und so die Marge stützen.

Ein zuversichtlicher Kommentar von Jefferies stützte unterdessen Dormakaba (+1,7%). Die jüngsten Veränderungen seien vielversprechend und zeugten vom Engagement des Managements für einen erfolgreichen Turnaround, so der zuständige Experte. Ein veritablen Kurssprung von 19 Prozent vollzogen die Aktien des angeschlagenen Biotechunternehmens Evolva. Die Firma hat sich mit dem Partner Nice & Green auf Anpassungen in den bisherigen Finanzierungsabkommen geeignet. (awp/mc/pg)

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