Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Mittwochshandel leicht im Minus beendet. Der Leitindex SMI startete zunächst tiefer in den Handelstag und stieg dann im Laufe des Vormittags auf ein Zweiwochenhoch. Am Nachmittag ging es dann mit tieferen Notierungen bei den Index-Schwergewichten aber wieder ins negative Terrain. Adecco standen nach Quartalszahlen im Fokus.
Für die Aktienmärkte komme derzeit das Beste aus zwei Welten zusammen, hiess es in einem Kommentar: Die Wirtschaftsdaten seien gut, trotzdem liege eine Normalisierung der Geldpolitik noch in weiter Ferne. Die jüngsten Rekordstände einiger Aktienindizes seien nicht vollständig gerechtfertigt, wenn man die glanzlose Berichtssaison und die politischen Unsicherheiten (Brexit und US-Wahlen) berücksichtigt, lautet wiederum eine andere Meinung. Die Rohöllagerbestände aus den USA sorgten mit einem erneuten Anstieg für eine etwas nachlassende Stimmung.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,25% tiefer bei 8’208,90 Punkten (Tageshoch 8’254 Punkte). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,10% auf 1’231,17 Zähler hinzu und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor wiederum 0,18% auf 8’932,36 Punkte. Von den 30 Blue Chips beendeten 14 den Handel im Minus, 15 im Plus und Bâloise unverändert.
Adecco (+2,5%) legten nach Zahlen deutlich zu. Der Personalvermittler ist im zweiten Quartal in etwa gleich schnell gewachsen wie zum Jahresauftakt und erzielte zwischen April und Juni ein organisches Wachstum von 4%, womit Analysten in etwa gerechnet hatten. Der Ausblick blieb unter Verweis auf die Entwicklung der globalen Konjunktur vorsichtig. Die Aktie sei günstig bewertet und biete eine überdurchschnittliche Dividendenrendite, kommentierte das ZKB-Aktienresearch.
Die Luxusgütertitel Swatch (+3,8%) und Richemont (+2,2%) erholten sich etwas von den Verlusten der vergangenen Wochen. Sehr deutlich zulegen konnten zudem Aryzta (+4,9%) als stärkste Blue Chips, die allerdings seit Jahresbeginn, zusammen mit den Grossbankentiteln CS (+1,7%) und UBS (-0,2%), zu den grössten Verlierern gehören.
Auch Geberit (+0,6%) legten zu. Kepler Cheuvreux erhöhte das Kursziel und die bestätigte die Kaufempfehlung für die Titel. Der Analyst begründete dies mit einer eine positive Erwartungshaltung bezüglich des am kommenden Dienstag anstehenden Zahlenrapports. Die Aktien hatten in den vergangenen Tagen wiederholt neue Allzeithochs markiert.
Grössere Verluste verbuchten dagegen Actelion (-1,6%) und Lonza (-1,1%). Auch die Schwergewichte Novartis (-1,1%), Roche (-0,5%) und Nestlé (-0,4%) belasteten den SMI etwas.
Galenica (-0,2%) gaben leicht ab, nachdem die Aktien bereits am Dienstag nach der Zahlenvorlage um 6% eingebrochen waren. Kepler Cheuvreux bekräftigte das Rating «Reduce». Mittelfristig sehe sie enorme Herausforderung auf den Gesundheitskonzern zukommen, so die zuständige Analystin.
Am breiten Markt profitierten Bobst (+1,6%) von einem Grossauftrag aus Mexiko. Das israelische Medtech-Unternehmen SHL (unv.) hat eine chinesische Unternehmerin als neue Grossaktionärin erhalten.
Dätwyler (-1,4%) standen nach Bekanntgabe der Akquisition der deutschen Ott unter Druck. Zudem stimmte eine ausserordentliche GV des Industriekonzerns am Mittwoch einer Kapitalerhöhung um 10% der Aktien für Akquisitionszwecke zu. Der Schritt wurde zur Finanzierung der geplanten Übernahme der britischen Premier Farnell vorgenommen. Des weiteren fielen Interroll (-7,7%) und Leclanché (-6,7%) mit grösseren Abgaben auf. (awp/mc/pg)