CH-Schluss: SMI verteidigt mit kleinem Plus die 11’000-Punkte-Marke

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit positiven Vorzeichen abgeschlossen. Der Leitindex SMI hielt sich somit über der Marke von 11’000 Punkten. Positive Preisdaten aus den USA gaben dem Index am Nachmittag für kurze Zeit etwas stärkeren Rückenwind. Den Börsianern ist aber auch klar, dass die US-Notenbank Fed im Kampf gegen die starke Inflation nicht so schnell locker lässt und die Zinsen weiter erhöhen wird.

Der Oktober-Index zu den US-Produzentenpreisen gab aber weitere Hinweise dazu, dass das Schlimmste bezüglich Inflation vorbei sein könnte. Der PPI ging auf Jahresbasis zum vierten Mal in Folge zurück und schnitt auch besser als von Ökonomen erwartet ab. Zuletzt hatten gute Konsumentenpreisdaten die Hoffnung der Anleger genährt, das Fed könnte die geldpolitischen Zügel in kleineren Schritten als bislang weiter anziehen. Am Dienstag rundeten ein guter Bericht zur Stimmung in der US-Industrie und starkes Wachstum beim Detailhandelsriesen Walmart das positive Bild ab.

Der SMI ging am Dienstag mit einem Plus von 0,24 Prozent auf 11’026,22 Punkten aus dem Handel. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem das Gewicht der Schwergewichte stärker gekappt ist, legte um 0,05 Prozent auf 1708,13 Zähler zu und der breite SPI gewann 0,14 Prozent auf 14’123,71 Punkte. Am Ende standen im SLI 10 Gewinner den 20 Verlierern gegenüber.

Angetrieben wurde das Geschäft mit Schweizer Aktien von Novartis (+1,1%) und Roche (+0,7%), die mit ihrem Gewicht wesentlich zum Kursplus im SMI beitrugen. Damit konnten sich die Roche-Bons zumindest etwas von den am Vortag erlittenen Einbussen erholen, die sich der Konzern mit schlechten Nachrichten zum Alzheimer-Portfolio eingehandelt hatte. Das dritte Schwergewicht Nestlé (-0,3%) rutscht bis Handelsschluss ins Minus.

Auf dem Vormarsch waren am Berichtstag im SLI weiter die Papiere des Lifescience-Konzerns Lonza (+1,5%), des Dentalspezialisten Straumann oder des Hörgeräteherstellers Sonova (beide +1,6%). Die Aktien von Sonova zeigten wie Roche eine Reaktion auf die Vortagsverluste nach der Publikation von Zahlen. Mehrere Analysten hatten im Anschluss dazu ihre Kaufempfehlungen für Sonova bestätigt.

Uneinheitlich gingen die Finanztitel aus dem Geschäft: Während UBS (+1,0%) und Julius Bär (+0,2%) zu den Gewinnern zählten, reihten sich Swiss Life (-0,7%), Swiss Re (-1,0%) oder Credit Suisse (-0,1%) bei den Verlierern ein. Den CS-Papieren gab der Abschluss des vereinbarten Verkaufs vom «Securitized Products»-Geschäft an Apollo kaum Rückenwind. Positiver wurden Spekulationen um eine sich abzeichnende Lösung in der Liquidierung der Greensill-Fonds aufgenommen.

Grösste Verlierer bei den Bluechips waren der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler (-1,3%), der Logistiker Kühne+Nagel (-1,0%) oder der Uhrenkonzern Swatch (-2,4%). Sie wurden wohl von durchzogenen Wirtschaftsdaten aus China belastet. Zudem gaben Adecco (-1,6%) oder AMS (-1,4%) ebenfalls um mehr als ein Prozent nach. Und Alcon verloren 0,4 Prozent – dies vor der Zahlenpublikation am späten Dienstagabend nach US-Börsenschluss.

Am breiten Markt zog einmal mehr die Online-Apotheke Zur Rose die Aufmerksamkeit auf sich. Die Titel brachen um 13 Prozent ein und gaben somit einen schönen Teil der seit Anfang Monat eingefahrenen Kursgewinne wieder ab. Grund für den Rückschlag dürfte eine Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank gewesen sein.

Auch bei SIG (-5,8%) machte sich ein negativer Analystenkommentar bemerkbar. Beim Verpackungshersteller senkte der Broker Stifel sowohl das Rating als auch das Kursziel. Branchennachbar Vetropack (-4,7%) gab ebenfalls deutlich nach.

Auf der Gegenseite rückten die Titel des Milchverarbeiters Hochdorf um deutliche 12 Prozent vor, dies nach der Ernennung eines neuen Finanzchefs. Cicor beendeten den Handel unverändert. Die Industriegruppe gab den Kauf von zwei Geschäftseinheiten aus dem Bereich Elektronikkomponenten von Phoenix Mecano (Aktie: +0,6%) bekannt. (awp/mc/ps)

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