CH-Schluss: SMI leicht schwächer

CH-Schluss: SMI leicht schwächer

Zürich – Der Schweizer Leitindex SMI hat am Dienstag die Sitzung leicht im Minus geschlossen. Das Börsenbarometer erreichte die Gewinnzone nur in der ersten Handelsstunde, danach tendierte der Schweizer Leitindex bei tiefen Handelsvolumen grösstenteils im Verlustbereich bis er sich gegen Handelsschluss wieder an den Schlusskurs des Vortages annäherte. Impulse waren Mangelware: Weder von Unternehmensseite noch aus volkswirtschaftlicher Sicht vermochten Neuigkeiten die Kurse zu beeinflussen und Orientierungshilfe zu bieten.

Etwas Sukkurs erhielt die Schweizer Börse am Nachmittag aus Übersee, wo die Leitindices merklich zulegten. Ansonsten verlief der Börsentag ruhig und auch rund um die Euro-Schuldenkrise war die Nachrichtenlage dünn. Für erfreuliche Neuigkeiten sorgte Griechenland. Das Land sammelte Geld am Kapitalmarkt – die kurzfristigen Papiere wiesen dabei einen leicht tieferen Zins aus.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,08% tiefer auf den Stand von 6’457,85 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stand am Ende 0,11% höher auf 957,42 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) büsste derweil 0,02% auf 5’972,04 Punkte ein.

Zu Handelsende lagen die Papiere des SMI-Schwergewichtes Nestlé (-1,0%) am Ende des Tableaus und verhinderten mit den Kursabgaben ein Vorpreschen des SMI in den grünen Bereich. Novartis notierten unverändert, während Roche (+0,4%) etwas stützten. Die Analysten der UBS hatten ihre Prognosen für die beiden Pharmaunternehmen in einer Nachbetrachtung der Ergebnisse für das zweite Quartal überarbeitet und hebten für beide Titel die Schätzungen für den Gewinn pro Aktie für das laufende und das kommende Geschäftsjahr wie auch das Preisziel an.

Die defensiven Swisscom (-0,2%) wiesen nach einer Abstufung durch Morgan Stanley ebenfalls Kursabschläge auf. Der Telekom-Konzern legt am Mittwoch die Halbjahreszahlen vor. Die US-Investmentbank erwartet ein schwieriges zweites Halbjahr für den ehemaligen Telekom-Monopolisten. Nach den jüngsten Kursanstiegen änderten deshalb die MS-Analysten ihre Anlageempfehlung in «Underweight» nach bisher «Equalweight».

Auch Holcim (-0,9%) gaben nach – dies ohne Unternehmensnachrichten. Andere Zykliker wie Geberit (-0,2%), SGS (-0,2%) und Transocean (-0,3%) büssten ebenfalls ein. Am anderen Ende des Spektrums lagen unter anderem Givaudan (+1,2%) und Nobel Biocare (+1,3%).

Bei den Versicherungstiteln avancierten Swiss Re (+0,5%), nachdem die Konkurrentin Munich Re Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt hatte. Der deutsche Konzern sieht sich auf Kurs, den ursprünglichen angestrebten Jahresgewinn von 2,5 Mrd EUR leicht zu übertreffen. Swiss Re wird am Donnerstag das Quartalsergebnis vorlegen. Bâloise (+1,4%), Zurich (+0,4%) und Swiss Life (+0,7%) lagen ebenfalls in der Gunst der Investoren.

Uneinheitlich bewegten sich die Kurse im Bankensektor: Während CS (+0,3%) und UBS (+0,9%) gewannen, verloren Julius Bär 0,8%.

Richemont tendierten nach dem starken Kursanstieg vom Vortag mit 0,8% im Plus. Das Luxusgüterunternehmen hatte am Montag überraschend eine positive Gewinnwarnung aufgrund der Wechselkursentwicklung vorgelegt. Daraufhin haben verschiedene Analysten, darunter diejenigen von Goldman Sachs, Barclays und JPMorgan ihre Kursziele nach oben korrigiert. Swatch kletterten gar um 1,0% in die Höhe.

Im breiten Markt legten AFG 4,7% nach Halbjahreszahlen zu, obwohl der Bauzulieferer und Technologiekonzern für das erste Semester einen Umsatzrückgang sowie einen deutlichen Verlust ausgewiesen und die Erwartungen der Analysten verfehlt hatte.

Die im Bereich Antriebslösungen für Gebäudetechnik aktive Gruppe Belimo (-2,3%) verbesserte den Gewinn im Halbjahr, hat damit allerdings die Markterwartungen nicht erfüllt.

Der Hersteller von Elektronikkomponenten Lem (+1,3%) steigerte den Umsatz und auch den Auftragseingang im ersten Quartal seines Geschäftsjahres, zudem war der Reingewinn um fast 50% gestiegen. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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