CH-Schluss: Dank US-Daten im Plus

CH-Schluss: Dank US-Daten im Plus

Zürich – Positive US-Konjunkturdaten haben den Schweizer Aktienmarkt am Dienstag im Plus schliessen lassen, nachdem die Indizes bis am Nachmittag noch meist im Minusbereich tendiert hatten. Zu den Kursgewinnen trug vor allem eine überraschend verbesserte Konsumentenstimmung in den USA bei, wobei der entsprechende Indexwert den höchsten Stand seit Februar 2011 erreichte.

Die Anleger am Schweizer Markt zeigten sich generell allerdings weiter zurückhaltend, was sich auch in recht dünnen Handelsvolumen niederschlug. Weiterhin würden Konjunkturängste auf der Stimmung drücken, hiess es. Nach den Stimulierungsmassnahmen der Zentralbanken in Europa und den USA warteten die Märkte auf Anzeichen, dass sich diese auch in Wirtschaftswachstum niederschlagen, sagten Marktbeobachter.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,25% im Plus bei 6’613,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,18% auf 990,21 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,18% auf 6’112,79 Punkte zu.

Die deutlichsten Gewinne unter den SMI/SLI-Titeln verbuchten die Lonza-Aktien (+3,0%), um die an der Börse Übernahmegerüchte aufgekommen sind. Als potenzielle Interessenten für einen Kauf des Schweizer Life-Science-Unternehmens wurden dabei eine saudische Gesellschaft wie auch BASF genannt. «Auf jeden Fall steckt derzeit viel Phantasie in den Titeln», sagte ein Händler. Die UBS-Analysten fanden am Dienstag zudem lobende Worte für Lonza und erhöhten ihr Kursziel für die Titel leicht.

Zu den klaren Gewinnern gehörten auch Schindler (+1,7%). Der Lift- und Rolltreppenhersteller hatte vorbörslich angekündigt, sein laufendes Aktienrückkaufprogramm bis Ende dieses Jahres abzuschliessen. Anfang 2013 will er dann gleich wieder ein neues solches Programm zu starten, bei dem er maximal 9,5% seines Kapitals zurückkaufen will.

Von den defensiven Schwergewichten stützten Nestlé (+0,8%) die Indizes mit deutlichen Kursgewinnen. Die Konzernspitze des Nahrungsmittel-Multis zeigte sich an einer Investorenkonferenz in China trotz der allgemeinen Wachstumssorgen zuversichtlich. Gegen Ende des Handelstages drehten auch die Pharmawerte Novartis (+0,2%) ins Plus, während Roche (-0,2%) tiefer schlossen. Klare Abgaben mussten Actelion (-1,5%) hinnehmen, ebenso wie die als defensiv geltenden Sonova-Papiere (-2,4%).

Ein uneinheitliches Bild zeigten auch die Bankentitel, wo CS (-0,4%) Verluste hinnehmen mussten, während UBS (+0,3%) fester schlossen. Ebenfalls zulegen konnten Julius Bär (+0,5%). Der angekündigte drastische Stellenabbau bei dem zu übernehmenden Merrill Lynch-Geschäft dürfte die Investoren weiterhin positiv für die Aktie des Vermögensverwalters stimmen. Alle Blue Chips der Versicherungen beendeten den Tag im Plus. Deutlich zulegen konnten vor allem Swiss Re (+0,6%) und Swiss Life (+1,3%).

Abgaben erlitten zudem einige konjunktursensitive Titel wie Transocean (-1,0%), ABB (-0,6%), Holcim (-0,3%) oder auch Adecco (-0,4%). In der Folge des vielbeachteten Investorentags von vergangener Woche hat Helvea das Kursziel für Adecco leicht erhöht, bleibt aber beim Rating «Neutral».

Im breiten Markt legten die Titel des Handelskonzerns Valora (+4,6%) deutlich zu, nachdem dieser die Übernahme der Ditsch/Brezelkönig-Unternehmensgruppe bekanntgegeben hatte. Analysten streichen bei dem Deal vor allem das rentable und margenträchtige Brezelgeschäft von Ditsch heraus. Auch scheine der Kaufpreis «vernünftig» zu sein.

EFG International (+2,3%) hat den Fahrplan für den Börsengang der Tochter EFG Financial Products bekanntgegeben. Das IPO soll vorbehältlich der Marktbedingungen im vierten Quartal 2012 durchgeführt werden. Mit dem Spin-Off will EFG International auch das eigene harte Kernkapital stärken.

Starke Verluste mussten Georg Fischer (-6,2%) hinnehmen. Die Bank Vontobel hat die Aktien auf «Reduce» von vorher «Buy» herabgestuft. Wegen dem Abschwung in der Autoindustrie, die nun auch das Premium-Segment erreicht habe, werde es Georg Fischer mit starkem Gegenwind zu tun bekommen, kommentierte der zuständige Analyst. (awp/mc/pg)

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