CH-Schluss: Knapp gehalten – Impulsloser Wochenstart

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich zu Wochenbeginn gegenüber der Vorwoche kaum verändert. Der Kurslethargie lagen vor allem fehlende Impulse zu Grunde. So stand am Vormittag kein nennenswerter Termin aus volkswirtschaftlicher Seite auf dem Programm. Auch Unternehmensnachrichten hierzulande und im Ausland waren heute Mangelware. Hinzu kommen die feiertagsbedingt geschlossenen Börsenplätze in Grossbritannien und den USA, wodurch Kurstimuli ausblieben.

In diesem ruhigen Umfeld waren in erster Linie einige Finanzwerte in der Gewinnzone, während zyklische Titel mehrheitlich auf der Verliererseite standen. Der SMI wurde primär aber von den defensiven Schwergewichten ins Minus gedrückt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07% tiefer und notierte bei 8’163,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann hingegen 0,12% auf 1’227,89 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,08% auf 7’668,68 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 13 im Minus und 17 im Plus.

Kurseinbussen verzeichneten primär zyklische Titel. Mit überdurchschnittlichen Rücksetzer warteten Kühne+Nagel (-1,0%) sowie Holcim und Sulzer (je -1,1%) auf. Weitere zyklische Titel wie SGS (-0,9%) und Schindler (-0,5%) folgten mit leichtem Abstand.

Rückschläge erlitten auch die Indexschwergewichte: Nestlé büssten 0,5% ein. Aber auch Novartis (-0,4%) und Roche (-0,1%) zogen den Gesamtmarkt nach unten.

Syngenta schlossen mit einem leichten Plus von 0,1%. Das Agrochemie-Unternehmen hatte am Morgen die Lancierung eines neuen Produktes – eines so genannten Nematizides – zum Schutz von Saatgut bekanntgegeben. Das Produkt läuft unter dem Namen Clariva und steht auf die Anbausaison 2014 hin zur Verfügung. In Marktkreisen wurde die Nachricht als weiterer Produktepipeline-Erfolg für Syngenta gewertet.

Eher auf der Gewinnerseite waren Finanzwerte. Julius Bär legten 1,8% zu, Swiss Life (+0,8%), Swiss Re (+0,7%) und Bâloise (+0,7%) notierten ebenfalls etwas fester. Die Titel der Grossbanken hielten sich derweil knapp im grünen Bereich: CS (+0,3%) und UBS (+0,1%). Zurich (+0,4%) waren hingegen etwas begehrter. Zurich-Insurance-CEO Martin Senn hat sich anlässlich einer Veranstaltung im Nahen Osten dahingehend geäussert, dass Zurich die Präsenz in den Wachstumsmärkten Asiens und Lateinamerikas ausbauen wolle.

Auch Swatch (+1,1%) waren im Vorfeld der GV vom kommenden Mittwoch in der vorderen Hälfte des Tableaus zu finden. Offenbar gibt es Widerstand gegen die Wiederwahl des Verwaltungsrates, wie es in einem Artikel in der Wochenendpresse hiess. Der grösste US-Stimmrechtsberater ISS und die Schweizer Anlagestiftung Ethos empfehlen den Aktionären, an der GV das gesamte Gremium abzuwählen. Kritisiert wird vor allem, dass nur über das Gremium als Ganzes und nicht über die einzelnen Verwaltungsräte abgestimmt werden kann. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Aktionariat ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass das Anliegen eine Chance hat.

Am meisten avancierten Transocean (+2,6%). Durch Kursstützende Spekulationen aus den USA über ein überdurchschnittliches Wachstum in den nächsten Jahren haben die Titel Zulauf erhalten. Dank neuen Tiefbohr-Technologien eröffne sich der gesamten Ölbohrbranche auf Sicht von 5 bis 10 Jahren ein immenses, gegenwärtig noch völlig verkanntes Wachstumspotenzial, wurde herumgereicht.

Auch Actelion (+0,7%) zeigten sich fester. Grund dafür war laut Händlern die US-Branchenhausse mit einem Nasdaq-Biotechindex, der wieder ein neues All-Time-High erreicht hatte. Internationale wie lokale Marktteilnehmer würden Actelion noch immer als unterbewertet einschätzen, hiess es.

Im breiten Markt fielen SHL mit einem Minus von 10,1% auf. Alpha Petrovision (-6,9%) vermeldeten derweil einen Abgang im Verwaltungsrat und Mobilezone (unv.) eine Vertriebspartnerschaft mit dem Technologiekonzern Apple. (awp/mc/upd/ps)

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