Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag unter dem Strich kaum bewegt. Der Leitindex SMI war bereits am Morgen infolge gemischter Vorgaben aus Übersee wenig verändert gestartet. Mit der schwachen Eröffnung der US-Märkte am Nachmittag sanken die Kurse zwischenzeitlich zwar etwas deutlicher, gegen Handelsende war der «Taucher» aber mehr oder weniger wieder ausgebügelt. Hierzulande stützten die festen Indexschwergewichte Novartis, womit sich das verhältnismässig «gute» abschneiden des Schweizer Aktienmarktes im Vergleich mit den wichtigsten europäischen Handelsplätzen erklären lässt (Dax: -0,7%).
News von konjunktureller Seite brachten während des Handels kaum frischen Wind. Die Konjunkturdaten aus dem Euroraum vom Vormittag fielen zwar schwach aus, blieben aber im Rahmen der Erwartungen. Auch die US-Daten gaben wenig Orientierung: Die privaten Ausgaben der Konsumenten im vergangenen Monat stiegen zwar im Vergleich zum Juli überraschend deutlich, die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe hingegen war im August überraschend stark gefallen.
Der Swiss Market Index (SMI) stand am Handelsende 0,03% höher bei 8’776,73 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor hingegen 0,21% auf 1’300,71 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 8’642,09 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien standen 19 im Minus, 8 im Plus und 3 unverändert.
Mit am stärksten unter Druck standen die Titel der beiden Uhrenhersteller Swatch (-2,0%) und Richemont (-1,7%). Im Handel wurden die Kurseinbussen mit den sich ausweitenden Demonstrationen in Hongkong erklärt. Bei den seit langem grössten Protesten für mehr Demokratie wurden am Montag der Finanzdistrikt und andere Teile der Stadt blockiert. Die asiatische Metropole ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für die Schweizer Uhrenfabrikanten.
Bergab ging es auch für Aryzta (-1,9%) nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen. Der Backwarenhersteller steigerte im per Ende Juli abgeschlossenen Fiskaljahr 2013/14 Umsatz und Gewinn zwar deutlich. Dies ist allerdings zu einem guten Teil auf Akquisitionen zurückzuführen.
Auch einige Zykliker wie Schindler (-1,5%), Transocean (-1,5%), Geberit (-1,3%) oder Kühne+Nagel (-0,8%) schlossen deutlich tiefer.
Bei den Gewinnern waren insbesondere die schwergewichtigen Novartis (+0,9%) eine Stütze. Der Basler Pharmakonzern machte am European Society for Medical Oncology (ESMO) in Madrid mit positiven Produktnews auf sich aufmerksam. Überhaupt haben die Papiere seit Wochen einen starken Lauf: Seit Mitte August legten die als defensive Valoren geltenden Titel um rund 10% zu und kommen seit Jahresbeginn auf eine Performance von circa +25%, womit der SMI (+7%) mit Abstand geschlagen wurde. Die «Bons» des Branchennachbarn Roche kommen bislang auf ein Plus von etwas über 10% und schlossen am Berichtstag 0,1% tiefer.
Die Nase vorn hatten Julius Bär mit einem Plus von 1,2%. Der Vermögensverwalter ist zwar ins Visier der französischen Justiz geraten. Wie es hiess, steckt das Institut mutmasslich in einem riesigen Mehrwertsteuerbetrug auf dem CO2-Markt, weshalb die französischen Behörden im Juni Anklage gegen die Privatbank erhoben haben. Die Investoren zeigten sich davon allerdings wenig beeindruckt.
Zu Reden gab auch die UBS (Aktien +0,2%): Die im Mai angekündigte Modifizierung der Rechtsstruktur startet nun offiziell. Dazu wurde ein Umtauschangebot der jetzigen UBS-Aktien in solche der neuen Konzernholdinggesellschaft UBS Group AG lanciert. Positiv auf den Kurs hätten sich wohl insbesondere die in diesem Zusammenhang gemachten Angaben zu den Geschäftszahlen per Ende August ausgewirkt, hiess es.
Für Sika (+1,0% auf 3’299 CHF) sieht das Aktienresearch der UBS weiterhin Luft nach oben: Das Kursziel wurde auf 3’900 von 3’740 CHF heraufgesetzt und die Kaufempfehlung bestätigt. Aufwärts ging es ohne News auch für Lonza (+0,6%)
Am breiten Markt ist die Titelbewegung von Intersport (+29,7%) erwähnenswert, die bei verhältnismässig hohen Volumen die Verluste der Vortage aufholten. Auch Perrot Duval (+9,4%) oder – moderater – Santhera (+2,8%) fielen positiv auf. Auf der Gegenseite gaben Myriad (-5,6%), Feintool (-3,9%) oder Walter Meier (-3,5%) nach. Aevis (-3,6%) schlossen am Tag vor den Halbjahreszahlen ebenfalls deutlicher im roten Bereich. (awp/mc/upd/ps)