Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit etwas festeren Notierungen in die neue Woche gestartet. Dabei tendierten die Indizes in einem lustlosen Handel mehrheitlich seitwärts. So betrug etwa die Bandbreite des Leitindex SMI am Montag gerade mal knapp 20 Punkte. Zwischen den Wahlen (Europaparlament, Ukraine) und der anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank sei dem Markt nach drei Wochen mit steigenden Notierungen die Luft etwas ausgegangen, hiess es im Handel.
Zudem fehlten von den feiertagsbedingt geschlossenen Börsen in den USA und in Grossbritannien die Inputs, und hierzulande sei die Börsenwoche ohnehin wegen Auffahrt am Donnerstag ebenfalls verkürzt, erklärten Händler die Teilnahmslosigkeit. Dass EZB-Präsident Mario Draghi erneut Handlungsbereitschaft im Kampf gegen die zu niedrige Inflation signalisiert hat, wirkte sich kaum auf die Kurse aus.
Der Swiss Market Index (SMI) stieg zum Wochenbeginn um 0,10% auf 8’712,35 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,27% auf 1’323,00 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 8’578,22 Zähler vor. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 24 im Plus und sechs im Minus.
Weit vorne standen die Aktien der Grossbank Credit Suisse, die sich um 1,4% verteuerten. Unterstützung erhielt das Papier von einer Aufstufung durch die Deutsche Bank auf «Buy». Das Institut war auch am zurückliegenden Wochenende im medialen Fokus: Die bisherige Geschäftsstrategie soll überprüft werden, wobei die weitere Rolle von CEO Brady Dougan fraglich sei, hiess es in der Sonntagspresse.
Nach dem Steuerdeal der Credit Suisse standen die Aktien von Julius Bär (+0,3%) weiterhin im Blickpunkt. Für die Vermögensverwalterin gehen Experten mittlerweile von einer höheren Busse aus als noch zuvor erwartet. Gemäss Medienberichten sich die Schätzungen für mögliche Strafzahlungen auf bis zu 1 Mrd CHF erhöht. UBS schlossen 0,6% fester.
Für den Lebensversicherer Swiss Life (Aktie +1,1%) hat die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) das Kreditrating bestätigt, den Ausblick aber auf «positiv» von «stabil» erhöht hat. Deutlich fester schlossen auch Lonza (+1,5%), Actelion (+1,3%) und Adecco (+1,1%).
Verluste verzeichneten derweil insbesondere defensive Papiere wie Roche (-0,4%), Givaudan (-0,3%), Nestlé (-0,2%) und Swiss Prime Site (-0,1%). Novartis (+0,2%) entwickelten sich etwas besser. Swatch verbilligten sich um 0,1% auf 536 CHF. Das Aktienresearch von Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für den Uhrenkonzern nicht zuletzt aufgrund schwierigerer Währungsbedingungen auf 650 von 700 CHF gesenkt. Die Kaufempfehlung wurde indes bestätigt.
Im breiten Markt standen die Aktien des Immobilienentwicklers Orascom (+5,9%) im Fokus. Der defizitäre Tourismuskonzern hatte am Vorabend den Verkauf einiger Hotels und nicht-strategischer Landreserven in Ägypten bekanntgegeben. Das Unternehmen will sich auf die Kerndestinationen in Ägypten, Oman und Montenegro konzentrieren.
Meyer Burger (Aktie +2,4%) hat weitere Restrukturierungsmassnahmen bei der deutschen Tochtergesellschaft Roth & Rau angekündigt. Dies soll bei einem Abbau von rund 120 Stellen Einsparungen von 12 Mio CHF bringen.
Santhera (+13,5%) setzten den jüngsten Höhenflug vorerst fort. Nach den massiven Schwankungen vom Donnerstag und Freitag, hat sich die Volatilität im Titel allerdings etwas gelegt. Nach den jüngsten Produkteerfolgen beruhte gemäss Marktbeobachtern ein grosser Teil der jüngsten Kurshausse auch auf aufkeimenden Übernahmespekulationen. Die Papiere haben sich in einer Woche um fast 600% verteuert.
Der defizitäre Stromkonzern Alpiq (Aktie +0,5%) hat derweil angekündigt, seine Beteiligung am Stromnetzbetreiber Swissgrid verkaufen zu wollen. (awp/mc/upd/ps)