CH-Schluss: SMI büsst 0,8% auf 7905 Punkte ein

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach einer Woche mit durchwegs steigenden Kursen den Handel am Freitag tiefer beendet. Auf Wochensicht resultierte am Ende aber dennoch ein kleines Plus. Gebremst wurde der Leitindex SMI am Tag des kleinen Optionsverfalls in erster Linie von den Gewinnmitnahmen der Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé. Im Fokus stand aber der Zementkonzern LafargeHolcim, der die Investoren über Finanzziele, Dividendenpolitik und die Geschäftsstrategie informiert hatte.

Der Trump-Effekt, der die internationalen Aktienmärkte insbesondere in der Vorwoche befeuert hatte, scheine sich abzuschwächen und die Luft für weitere Kursgewinne sei dünn geworden, hiess es im Handel. In den USA gelte derweil nach der jüngsten Rede der Fed-Chefin Janet Yellen vom Donnerstag eine weitere Zinserhöhung im Dezember als sehr wahrscheinlich. Demgegenüber schlug EZB-Chef Mario Draghi weiterhin «expansive» Töne an und sicherte den Märkten «anhaltende geldpolitische Unterstützung» zu. In den kommenden Wochen dürften in Europa die zu wiederholende Wahl des österreichischen Bundespräsidenten sowie die Referendumsabstimmung in Italien das Anlegerinteresse auf sich ziehen.

Bis Börsenschluss büsste der Swiss Market Index (SMI) mit den Kursverlusten in der Schlussauktion 0,75% auf 7’904,55 Punkte ein. Im Wochenvergleich resultierte daher nur noch ein Plus von 0,3%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor am Berichtstag 0,48% auf 1’248,31 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) sank um 0,54% auf 8’648,15 Punkte. Im SMI/SLI standen am Ende 18 Verlierer neun Gewinnern gegenüber und UBS, Schindler sowie Dufry beendeten den Handel unverändert.

LafargeHolcim kamen nach einem nervösen Start sogleich unter Druck und büssten zu Börsenschluss deutliche 1,9% ein. Die Anleger hätten einen Teil der zuletzt erzielten Kursgewinne mitgenommen, hiess es. Der Zementkonzern hatte anlässlich des Investorentreffens wie erwartet die Ziele für 2018 wegen Devestitionen und Währungsveränderungen teilweise gesenkt. Dagegen soll die Ausschüttung an die Aktionäre mittels Dividende und Aktienrückkauf künftig angehoben werden.

Markantere Abgaben als LafargeHolcim verzeichneten bei den Blue Chips nur noch Actelion (-2,2%), dies obschon die Analysten von Bryan Garnier die Papiere neu zum ‹Kauf› empfohlen hatten. Zudem büssten auch Titel wie Aryzta (-1,3%) oder Bâloise (-1,1%) überdurchschnittlich an Wert ein.

Für das Minus des Gesamtmarktes waren indes vor allem die schwachen Roche (-0,9%) und Novartis (-1,5%) verantwortlich. Letzteren Titeln boten positive Produktnews zum Biosimilar Etanercept kaum Halt. In den vergangenen Tagen hatten sowohl Roche als auch Novartis stark von der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten bzw. der Nichtwahl Hillary Clintons profitiert. Auch das dritte Schwergewicht Nestlé (-0,8%) drückte auf den SMI.

Credit Suisse (-1,2%) gaben auch stark nach. Die Aktien der Grossbank hatten am Freitag nur zu Handelsbeginn mit der Aufnahme in die «European Focus List» durch die Citigroup zugelegt. Diese gewichtet gemäss ihrer Anlagestrategie generell die Banken über, da sich der Sektor aus der «Wertfalle» befreit habe, wie es hiess. UBS schlossen unverändert.

Die Aktien der Zurich Insurance Group (-0,3%) bewegten sich ebenso kaum vom Fleck, nachdem sie am Vortag noch auf einen Jahreshöchststand geklettert waren. Der Versicherer hatte mit dem am Investorentag abgegebenen Dividendenversprechen die Anleger beruhigt. Gelobt wurden in Analystenkreisen auch die ambitiöseren Kostenziele sowie die Reduktion des Anlagerisikos und einige Banken hoben das Kursziel für die Zurich-Aktie an.

Julius Bär (+0,7%) setzten dagegen den gestrigen Kursanstieg fort. Am Donnerstag hatten die Angaben im Bericht zu den ersten zehn Monaten den Kurs befeuert. Die grössten Gewinne unter den Blue Chips verzeichneten Syngenta (+1,9%) und Clariant (+1,4%).

Im breiten Markt büssten Hügli 3,8% ein, dies nach einer Gewinnwarnung am Vorabend. Cembra Money Bank gewannen dagegen 1,0%. Das Kreditinstitut hatte die Verlängerung der Kooperation mit der Migros für die Cumulus-MasterCard-Kreditkarte bis 2022 bekanntgegeben. (awp/mc/upd/pg)

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