Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Dienstag wenig bewegt und geht mit einem leichten Minus aus dem Handel. Grund für die zaghafte Bewegung des SMI war die abwartende Haltung der Anleger: Die Marktteilnehmer harrten den Erklärungen der US-Notenbank Fed aus, die am Mittwoch die Zinsentscheidung bekannt geben wird und möglicherweise auch Einblick in die zukünftige Geldpolitik gewährt. Das Handelsvolumen war dementsprechend gering. Am Markt wird generell mit einer Drosselung des Anleihenkaufprogramms gerechnet.
Im Blue-Chip-Tableau zeigten sich vor allem einige Zykliker stärker, während die beiden Pharmatitel Roche und Novartis den SMI unter die Gewinnschwelle drückten. Der Reigen an US-Konjunkturzahlen und der Start des Handels in Übersee am Nachmittag vermochten derweil keine Akzente zu setzen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,39% tiefer auf 7’699,74 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,09% auf 1’169,45 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 7’274,91 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen zu Handelsschluss 13 im Minus, 16 im Plus und Clariant und CS blieben unverändert.
Am Tabellenende notierten Roche (-1,0%), mit einem leichten Abstand folgten Novartis (-0,9%). Beide Aktien hatten am Vortag noch 1,9% bzw. 1,3% zugelegt. Nestlé gaben derweil 0,5% ab, was den SMI zusätzlich belastete. Auch Lonza (-0,8%) und Sonova (-0,7%) erodierten. Beide Titel waren am Vortag mit Kursaufschlägen von 2,2% und 2,8% ebenfalls gesucht.
Unter die Verlierer mischten sich auch noch Swatch (-0,7%), Actelion (-0,4%), Zurich (-0,7%) und Swisscom (-0,3%).
An der Tabellenspitze standen Sika mit einem Kursgewinn von 3,2%. Auch Adecco (+1,0% auf 53,30 CHF) erhielten Anlegervertrauen nach einer Bewertungsanhebung durch Goldman Sachs. Die US-Bank stufte die Papiere des Zeitarbeitsvermittlers auf «Neutral» von «Sell» hinauf, das Kursziel haben die Analysten auf 54 von 44 CHF angehoben. Die Kostenbasis sei trotz des schwachen Trends bei der Gewinnentwicklung verringert worden, so die Begründung.
Für Holcim (+0,7% auf 69,30 CHF) hat der US-Broker hingegen das Kursziel deutlich auf 75,50 CHF von zuvor 81,00 CHF gesenkt. Als Grund wurden Währungseinflüsse genannt, da sich einige Schwellenländer-Währungen gegenüber Euro und Schweizer Franken abgeschwächt hätten. Nach einer Reihe von Abstufungen in den vergangenen Tagen hat sich die neuste Anpassung nicht mehr negativ ausgewirkt.
ABB (+0,1%) stiegen unwesentlich. Die Aktien konnten aber immerhin an die Vortagesgewinne von 2,6% anknüpfen und sich dem negativen Markttrend entziehen. Nachdem Ulrich Spiesshofer zum neuen CEO gewählt wurde, äusserten sich der scheidende ABB-Chef Joe Hogan und VRP Hubertus von Grünberg in einem Zeitungsinterview wohlwollen über die vergangenen Jahre.
UBS (+0,2% auf 16,61 CHF) und Julius Bär (+0,7%) notierten fester und wurden vom Nein des Nationalrats zur «Lex USA» nicht tangiert. Zudem hat HSBC für die UBS-Aktien das Kursziel auf 19,50 CHF angehoben von zuvor 18 CHF. Die Grossbank befinde sich mit ihrer Reorganisation weiterhin auf gutem Wege, stand in der Begründung. Im Fokus wegen der «Lex USA» standen weiterhin die Banken aus dem breiten Markt: SGKB (-2,1%) und BKB (+0,3%) gaben nach, während BCV 0,3% zulegten.
SGS (-0,3%) notierten etwas schwächer. Mit dem Einstieg der Beteiligungsgesellschaft Groupe Bruxelles Lambert (GBL) stehen Veränderungen im Verwaltungsrat an. An einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 10. Juli werden drei Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen.
Im breiten Markt interessierten Temenos (+5,3%). Der Bankensoftwarehersteller hat einen Aktienrückkauf über drei Mio Titel oder bis 4,2% des ausstehenden Kapitals gestartet. Analysten sprachen von positiven Nachrichten.
Barry Callebaut (+2,9%) gewannen deutlich. Die Marktexperten von Kepler hatten das Rating auf «Buy» von «Hold» erhöht und das Kursziel etwas nach oben angepasst. (awp/mc/upd/ps)