CH-Schluss: Aufwärtstendenz hält an
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag erneut zugelegt und damit auch eine klar positive Wochenperformance erreicht. Der Aufwärtstrend der vergangenen Tage ist weiter intakt, haben doch die Aktien von den vergangenen acht Börsentagen deren sieben mit steigenden Kursen beendet. Gestützt wurde die Stimmung zum Wochenschluss von verschiedenen positiven Konjunkturdaten, etwa aus China oder in Europa aus Deutschland und Italien. Insgesamt hat sich die konjunkturelle Erholung im Euroraum zum Jahresende etwas stärker beschleunigt als erwartet. Die im Tagesverlauf mehrheitlich schwachen Nestlé haben sich gegen Handelsende etwas erholt, was auch dem Gesamtmarkt Luft nach oben gab. Auch die nach Zahlen schwachen Schindler konnten sich zum Schluss klar vom Tagestief entfernen.
Die am Nachmittag vorgelegten Konjunkturzahlen aus den USA hatten vorerst keine grossen Auswirkungen auf das Börsengeschehen in der Schweiz. Die Publikation des besser als erwartet ausgefallenen Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan gab dann für die letzten Handelsstunden noch einmal etwas Auftrieb und verhalf auch den US-Aktien zum Sprung in die Gewinnzone.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann 0,40% auf 8’417,58 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,2%. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,27% auf 1’289,96 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI)0,38% auf 8’043,03 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Plus, 11 im Minus und 2 unverändert.
Zu den grössten Verlierern gehörten Schindler (-1,0%), allerdings hat der Titel noch grössere Verluste aus der frühen Phase wieder abgebaut. Der Lift- und Rolltreppenbauer hat am Morgen ein enttäuschendes Jahresergebnis vorgelegt. Schindler schneide schlechter ab als die Konkurrenz, hiess es dazu. Kritisiert wurde unter anderem das Ausbleiben einer Gewinnprognose und die im Vergleich zu den Erwartungen geringeren Bestellungen im vierten Quartal. Das positive Highlight unter den vorgelegten Zahlen sei einzig das beschleunigte Umsatzwachstum im vierten Quartal. Die im SPI gelistete Namenaktie verlor in etwa gleichviel.
Dahinter gaben noch Actelion (-1,0%), wo es zu Gewinnmitnahmen kam, und Syngenta (-1,0%) überdurchschnittlich nach. Zu Actelion gab es indes positive News: Das Medikament Opsumit wurde zur Behandlung der Krankheit PAH auch in der Schweiz zugelassen. Dies sei aber wenig überraschend, da es bereits in den USA, der EU und Australien verkauft werden könne, hiess es am Markt.
Die Verluste in der erweiterten Schlussgruppe, etwa bei Richemont (-0,5%) oder Lonza (-0,4%) waren schon moderater.
Nestlé (-0,2%), welche bereits am Vortag im Anschluss an die Jahreszahlen bzw. nach einem etwas enttäuschenden Ausblick zu den schwächeren Titeln gehörten, bauten einen guten Teil stärkerer Abgaben gegen Börsenschluss aber wieder ab. Investoren bemängelten in der Nachbetrachtung zu den Zahlen insbesondere auch, dass Nestlé keine weiteren Details zum Anfang Woche verkündeten Aktienrückkaufprogramm bekannt geben wollte. Erst ein grösserer Rückkauf wäre ein neuer Kurskatalysator, hiess es.
Von den Bluechips, die am Vortag ebenfalls Zahlen vorgelegt hatten, gaben Zurich nach gutem Gewinn am Vortag am Freitag 0,3% nach, wogegen ABB nach einem schwachen Vortag 0,8% der Verluste von knapp 2,5% wieder aufholten.
Profitiert hat der SMI insbesondere aber von den starken Roche (+1,7%), welche sich zum Börsenende noch an die Spitze der wichtigsten Schweizer Aktien hievten.
In der Spitzengruppe waren überdies Sika (+1,6%) und Julius Bär (+1,3%) vertreten sowie Geberit (+1,0%) und Transocean (+0,9%), ohne dass es dazu spezifische Neuigkeiten gegeben hätte.
Im breiten Markt zogen Phoenix Mecano im Anschluss an die ersten Angaben zum Geschäftsjahr 2013 um 1,4% an. Die Zahlen hätten für die Kursentwicklung der Phoenix-Mecano-Titel einen limitierten Einfluss gehabt, hiess es dazu. Positiv gewertet wurden die Aussagen zum Ausblick.
Daneben hat auch Cicor (Aktie unverändert) erste Angaben zum vergangenen Geschäftsjahr gemacht und der Flughafen Zürich (+2,5%) hatte am Vorabend seine Januar-Frequenzen mitgeteilt. Meyer Burger (+1,3%) erhielten von einer Hochstufung durch den Broker Helvea auf ‹Hold› von ‹Sell› etwas Rückenwind. (awp/mc/pg)