CH-Schluss: SMI legt 0,4% auf 8’670 Punkte zu

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag leicht zugelegt. Nach einem verhaltenen Start schob sich der SMI vorübergehend etwas deutlicher ins Plus. Nach einer Baisse angesichts einer unentschlossenen Eröffnung der US-Aktien gelang in der Schlussauktion wieder ein Sprung nach oben. Der am Nachmittag publizierte Arbeitsmarktbericht der USA warf an den Börsen keine hohen Wellen. Weiter gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die amerikanische Notenbank in der kommenden Woche eine weitere Zinserhöhung verkünden wird.

Gestützt wurde die weiterhin tendenziell freundliche Stimmung von den Äusserungen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag. Zwar bleibt die Geldpolitik vorerst unverändert, doch scheint die Wirtschaft der Eurozone endlich auf Touren zu kommen, lautete der Tenor am Markt. Überzeugend fielen zudem die jüngste Wirtschaftsdaten aus Deutschland aus: Die Im- und Exporte hatten im Januar stärker als erwartet zugelegt.

Der Swiss Market Index (SMI) ging 0,35% höher bei 8’669,97 Punkten aus dem Handel. Im Wochenvergleich ergab sich nach vier Wochen steigender Kurse wieder einmal ein Minus, allerdings lediglich um einige Hundertstel-Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,37% auf 1’375,59 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,38% auf 9’557,65 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 25 höher und 5 tiefer.

Mit am meisten gesucht waren Lonza (+1,7%) und Sika (+1,1%). Bei letzteren sorgte eine Studie aus dem Hause Bernstein für Gesprächsstoff. Darin hob der zuständige Analyst das Kursziel relativ deutlich auf 6’550 CHF an. Dieses liegt damit knapp 14% über dem aktuellen Kurs. Wenig überraschend lautet die Empfehlung unverändert «Outperform». In einem optimistischen Szenario könnten die Papiere gar bis auf 10’000 CHF klettern, hiess es dazu weiter.

Zum Spitzentrio gehörten noch Galenica (+1,2%), dies im Vorfeld der Ergebnispublikation vom kommenden Dienstag. Dannzumal stehen aber weniger die Zahlen im Vordergrund, sondern vielmehr die künftige Konzernstruktur und damit verbunden die Frage, wann genau die angekündigte Aufspaltung in ein Pharma- (Vifor Pharma) und in ein Apotheken- und Logistik-Unternehmen (Galenica Santé) umgesetzt werden soll.

Vor diesem Hintergrund hatten in den vergangenen Wochen gleich mehrere Banken und Broker ihre Research-Abdeckungen vorderhand sistiert. Händler sahen dies als Zeichen dafür, dass der Spin off bereits im Frühling und somit im aktuell positiven Umfeld durchgeführt werden soll.

Leicht überdurchschnittliche Gewinne verzeichneten noch Swisscom (+0,9%). Diese wurden offenbar von der Nachricht, dass die Tochtergesellschaft Billag den Inkassoauftrag für die Schweizer Radio- und TV-Gebühren verloren hat, kaum betroffen.

Von der Aussicht auf steigende Zinsen profitieren in der Regel die Banken am meisten, wobei CS (+0,8%) und Julius Bär (+0,7%) diese Erwartungen besser erfüllten als UBS (+0,4%). Der am Morgen veröffentlichte Geschäftsbericht der UBS hat offenbart, dass diese 2016 weniger verdient hat als zunächst gemeldet. Im Geschäftsbericht beziffert das Institut den Gewinn auf 3,204 Mrd CHF, das sind 102 Mio weniger als die ungeprüften Ergebnisse, die Ende Januar veröffentlicht wurden.

Höher schlossen weiter auch Aktien wie Schindler (+0,9%), Swatch oder Geberit (je +0,7%). Der Sanitärtechnikkonzern wird am kommenden Dienstag das Jahresergebnis präsentieren.

Aryzta (-0-6%) wird das bereits am Montag tun, die Aktie fiel am Freitag indes am stärksten zurück, zusammen mit LafargeHolcim (-0,6%). Sehr moderate Verluste verzeichneten noch Adecco, Syngenta und Swiss Life.

Im breiten Markt zeigten jeweils nach Zahlen insbesondere die Aktien der Westschweizer Finanzinstitute CFT (+7,0%), Edmond de Rothschild (+7,4%) und Banque Profil de Gestion (+6,5%) einen guten Lauf.

Mobilezone gingen nach Zahlen unverändert aus dem Handel. Interessant waren hier die sehr hohen Volumen. Der Grossaktionär Martin Ebner trennt sich derzeit von seiner 17% grossen Beteiligung am Handyverkäufer, wie dieser gegenüber AWP bestätigte.

Jeweils nach dem Jahresergebnis fielen Starrag (-0,7%) moderat und SFS (-2,7%) etwas deutlicher zurück. (awp/mc/upd/ps)

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