Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leicht fester geschlossen. Zu Handelsbeginn verlor das Blue-Chip-Barometer SMI jedoch vorerst an Boden und rutschte in die Verlustzone ab. Die schwergewichtigen Titel von Novartis, Roche und Nestlé haben an die magere Performance des Vortages angeknüpft und das hiesige Standartbarometer besonders in der ersten Tageshälfte unter die Gewinnschwelle gedrückt. Das Geschäft verlief mehrheitlich in ruhigen Bahnen. Die Anleger haben sich mit Blick auf «Thanksgiving» zurückgehalten.
Mit der US-Markteröffnung und einigen volkswirtschaftlichen Daten aus Übersee hat sich die Stimmung indes am Nachmittag etwas aufgehellt. So hat sich das Konsumklima in den USA überraschend verbessert und der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren war im Oktober unerwartet gestiegen. In der Schlussauktion gab der SMI indes die zuvor erreichten leichten Gewinne fast vollständig wieder ab.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,08% höher bei 8’245,68 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,33% auf 1’257,73 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 7’849,76 Zähler. Bei den 30 wichtigsten Titeln standen acht im Minus, zwei unverändert und 20 im Plus.
Ohne News verhinderten primär die schwachen Valoren von Novartis (-0,8%) ein kräftigere SMI-Avance. Breits am Vortag hatten sie 1% eingebüsst. Nestlé (-0,2%) vermochten sich bis zum Marktschluss nicht in den grünen Bereich zu retten, während sich Roche (unv.) etwas besser hielten. Auch die defensiven Swisscom (+0,1%) ernteten zunächst Misstrauen, schafften es aber knapp, in den Plusbereich vorzustossen. Gemäss Marktkennern sind die Telekomaktien bei institutionellen Anlegern nach wie vor gefragt – vor allem wegen der Dividendenrendite, die auf Basis des aktuellen Kursniveaus rund 4,7% beträgt.
An der Spitze standen einmal mehr Actelion (+2,7%), die bereits am Vortag 0,6% an Boden gutmachten. Die Papiere wurden von Übernahmefantasien gestützt. Ansonsten figurierten in erster Linie Zykliker unter den grössten Gewinnern wie Swatch mit +1,7%, nach einer Kurszielerhöhung durch Exane BNP. Auch Adecco rückten um 2,0% deutlich vor, Geberit avancierten 0,9% und Richemont 1,2%.
In den Versicherern waren Zurich und Swiss Life (je +0,5%) etwas gesucht. Baloise (unv.) hinkten hinterher. Diese drei Assekuranztitel erhielten von der Grossbank HSBC höhere Kursziele. Zurich wurden auch von Berenberg und SocGen neu beurteilt. Während SocGen das Rating auf «Buy» erhöhte, senkte Berenberg auf «Hold». Swiss Re tendierten derweil um 0,1% fester. UBS (+0,8%) setzten währenddessen ihren Rebound fort. CS (-0,1%) und Julius Bär (+0,7%) notierten uneinheitlich.
Im breiten Markt bleiben Santhera auf ihrem Höhenflug und gingen mit einem Aufschlag von 7,3% aus der Sitzung. Das Pharma-Unternehmen hatte am Vortag bekanntgegeben, bei der klinischen Entwicklung von Catena/Raxone (Idebenone) zur Behandlung der Muskelerkrankung vom Typ Duchenne planmässig voran zu kommen.
Die Titel des Maschinenbauers Komax (+1,3%) erhielten ebenfalls Zuspruch. Komax hat die Beteiligung am deutschen Mitbewerber SLE Quality Engineering von 30% auf eine nicht näher bezifferte Mehrheit erhöht. Dadurch verbreitert das Unternehmen das Produktsortiment in der Kerneinheit Wire. Die Übernahme wurde von Analysten positiv bewertet, die Bank Vontobel hatte das Kursziel erhöht.
Beim Werkzeugmaschinenhersteller Tornos (-1,7%) hat sich der Verwaltungsrat zum Kaufangebot von Hauptaktionär Walter Fust geäussert. Das Gremium verzichtet zwar auf die Abgabe einer Empfehlung zur Annahme beziehungsweise zur Ablehnung, bezeichnet jedoch den Angebotspreis von 4,70 CHF je Titel als zu tief angesetzt.
Weatherford verloren mit 3,4% deutlich. Das Erdöl-Serviceunternehmen hat mit verschiedenen US-Behörden einen Vergleich zur Regelung von Rechtsfällen abgeschlossen und bezahlte dafür 253 Mio USD.
Valiant (-1,3%) wurden von der Nachricht über das Ausscheiden aus dem Stoxx Europe 600 Index etwas zurückgebunden. (awp/mc/pg)