CH-Schluss: Starke Sika-Aktien heben Gesamtmarkt nach oben

CH-Schluss: Starke Sika-Aktien heben Gesamtmarkt nach oben

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag den vierten Handelstag in Folge mit leichten Gewinnen geschlossen. Nach oben gezogen wurden die Indizes nicht zuletzt von den starken Kursaufschlägen der Sika-Titel, nachdem der Bauchemiekonzern eine Grossakquisition bekannt gegeben hatte. Insgesamt blieb die Stimmung auch an den hiesigen Märkten nach den jüngsten US-Inflationszahlen aber von einer gewissen Zurückhaltung geprägt.

Für die US-Notenbank Fed werde es immer schwieriger, die Inflation als vorübergehend zu bezeichnen, hiess es im Markt. Die US-Verbraucherpreise hatten im Oktober den höchsten Anstieg seit 1990 verzeichnet. Während der Druck auf das Fed auf Zinserhöhungen steige, sehe die Situation in Europa aber anders aus, so ein Marktteilnehmer: Die EZB dürfte ihr Anleihen-Kaufprogramm noch bis weit ins nächste Jahr fortsetzen. Positiv vermerkt wurden auch Signale aus China, wonach der Staat die Liquiditätsengpässe angeschlagener Immobilienkonzerne wie Evergrande lindern wolle.

Der SMI schloss um 0,16 Prozent höher auf 12’421,08 Punkten. Der SLI, in dem das Gewicht der Schwergewichte begrenzt ist, gewann 0,34 Prozent auf 2015,11 Zähler und der umfassende SPI stieg 0,17 Prozent auf 16’025,69 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 16 im Plus und 14 im Minus.

Klare Überflieger unter den Blue Chips waren Sika (+10,9%). Analysten begrüssten die Milliardenübernahme der deutschen MBCC Gruppe, durch die der Zuger Bauchemiekonzern seinen weltweiten Marktanteil deutlich ausbauen werde. Angesichts der starken Historie von Sika bei der Integration von Übernahmen werde der Deal substanziellen Mehrwert für die Aktionäre schaffen, gab sich etwa die Bank Vontobel überzeugt.

Im Fokus der Anleger standen aber auch Zurich (-1,9%) nach Angaben des Versicherers zu den ersten neun Monaten. Während die Schadensparte erwartungsgemäss stark gewachsen ist, dürften die Schäden im Zusammenhang mit dem Hurrikan «Ida» für den Versicherer teuer werden. Enttäuscht zeigten sich die Kommentatoren zudem von der Lebensversicherungs-Sparte.

Mit Kursaufschlägen gingen dagegen die Titel des Uhrenherstellers Swatch (+2,9%) und des Konkurrenten Richemont (+0,7%) aus dem Handel. Laut einer Studie des Beraters Bain and Company hat der globale Luxusgütermarkt das Niveau von vor der Corona-Pandemie früher als erwartet wieder erreicht. Richemont wird am Freitag Zahlen vorlegen. Kursgewinne gab es auch für weitere zyklische Titel wie Kühne+Nagel (+1,9%), Geberit (+1,3%) oder Schindler (+1,1%).

Kaum Impulse kamen von den SMI-Schwergewichten: Während Roche (+0,1%) leicht zulegten, schlossen Nestlé (-0,1%) und Novartis (-0,6%) schwächer. Roche konnte am Nachmittag die Zulassungsempfehlung eines EU-Ausschusses für die Corona-Therapie Ronapreve von Roche und Regeneron vermelden.

Mehrheitlich schwach zeigten sich neben Zurich auch die weiteren Finanzwerte. Zwar konnten die Titel des Versicherers Swiss Life (+0,3%) leicht zulegen, abwärts ging es dagegen für die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-1,0%). Mit Abgaben schlossen auch die Aktien der Grossbanken UBS (-0,2%) und Credit Suisse (-0,6%).

Schwächer schlossen auch die Titel des Bankensoftwareherstellers Temenos (-1,0%). Deutlich abwärts ging es zudem mit den Titeln das Augenheilkunde-Unternehmens Alcon (-2,8%), die schon am Vortag nach Quartalszahlen mit Verlusten aus dem Handel gegangen waren.

Im breiten Markt gaben Flughafen Zürich (-1,6%) nach Angaben zu den Passagierzahlen vom Oktober nach. Positiv entwickelten sich dagegen die Aktien von Medartis (+2,5%), die von Aussagen von CEO Christoph Brönnimann mit dem Finanzportal «cash.ch» gestützt wurden.

Moderate Abgaben verzeichneten Bucher (-0,9%), nachdem die Industriegruppe einen Hackerangriff gegen eine ihrer Division vermelden musste. Die Bank Mirabaud erwartet trotz der Cyberattacke für das Gesamtjahr 2021 weiterhin ein starkes Resultat. (awp/mc/ps)

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