CH-Schluss: Kleines Plus – Gute US-Konjunkturdaten stützen

CH-Schluss: Kleines Plus – Gute US-Konjunkturdaten stützen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag gut gehalten geschlossen. Zu Handelsende konnte sich auch die hiesige Börse vom Tagestief lösen und dank guter Konjunkturdaten aus den USA noch in die Pluszone vorrücken. Deutlichere Gewinne verhinderten vorab die beiden Grossbanken-Titel. Zuvor verlief der Handel weitgehend orientierungslos. Impulse für grössere Ausschläge in die eine oder andere Richtung hätten über lange Strecken fast gänzlich gefehlt, hiess es unter Marktbeobachtern. Nach einigen sehr starken Wochen müssten die Gewinne erst einmal konsolidiert werden, was wohl noch etwas andauern könne.

Rückenwind kam im späten Handel aus den USA, wo Konjunkturdaten positiv überrascht hatten. So war die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im vergangenen Monat überraschend weiter gestiegen. Zudem hatte der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Oktober etwas stärker als erwartet zugelegt. Schliesslich hatte sich auch noch das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im November überraschend und kräftig aufgehellt. Derweil hat sich aber die Konsumentenstimmung in der Eurozone im November überraschend verschlechtert.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,07% höher auf 8’989,94 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,10% auf 1’326,25 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 8’838,88 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 14 im Plus, 13 im Minus und Novartis, Roche sowie ABB unverändert.

Die prozentual grössten Kursgewinne erzielten unter den Standardwerten Syngenta (+2,3%), gefolgt von Swatch (+2,2%) und Richemont (1,6%). Die Aktien des Agrochemiekonzerns Syngenta wurden von Kepler Cheuvreux auf «Buy» von «Hold» heraufgestuft, was die Nachfrage belebt hatte. Die Heraufstufung erfolge in der Erwartung von anhaltend hoher Aktivität im Bereich Fusionen und Übernahmen. Syngenta gehören in der Jahreswertung mit einem Minus von rund 10% noch immer zu den schwächsten Aktien im SMI, haben sich allerdings in den vergangenen fünf Wochen deutlich erholt.

Die beiden Luxusgüter-Aktien Swatch und Richemont profitierten von der neusten Statistik zu den Schweizer Uhrenexporten, die für den Monat Oktober über Erwarten gut ausgefallen ist. Die Exporte erreichten das stärkste Wachstum im laufenden Jahr seit Februar. Insbesondere in die USA und in die Arabischen Emirate wurden viele Uhren exportiert und im wichtigen Markt Hongkong ergab sich erneut ein solides Plus.

Weitere grössere Kursgewinner waren die volatilen Ölbohr-Plattform-Titel Transocean (+1,6%) und die Zementvaloren Holcim (+1,2%). Für die Holcim-Aktie hatte die Deutsche Bank im Nachgang zum Investorentag ihr «Buy»-Rating bestätigt und das Kursziel leicht erhöht.

Unter den Index-Schwergewichten stabilisierten Nestlé (+0,1%), während Novartis und Roche unverändert schlossen.

Die deutlichsten Einbussen erlitten Actelion (-1,6%) nach Gewinnmitnahmen. Die Aktien des Biopharma-Unternehmens haben im bisherigen Jahresverlauf unter den Standardwerten mit Kursgewinnen von rund 45% den mit Abstand besten Lauf, gefolgt von Novartis und Givaudan mit je rund 28%.

Die beiden Grossbanken-Titel wurden vergleichsweise kräftig zurückgenommen; so verloren UBS um 1,1% und Credit Suisse um 1,0%. Demgegenüber konnten sich die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär (+0,2%) dem Abwärtstrend des Sektors entziehen.

Unter den weiteren konjunktursensitiven Titeln verloren die Aktien des Spezialchemie-Herstellers Clariant (-0,7%) und des Warenprüfers SGS (-0,6%) deutlicher.

Im breiten Markt gehörten Schmolz+Bickenbach (+2,6%) zu den auffälligeren Werten, dies nach der Publikation des Ergebnisses im dritten Quartal. Trotz des leichten Umsatzrückgangs konnte die Profitabilität gesteigert werden. Analysten sehen ihre Gewinnschätzungen übertroffen und werten insbesondere die Guidance-Anhebung auf der Ergebnisseite positiv.

Die prozentual grössten Gewinne erzielten unter anderen OTI Energy (+17%) sowie die BC Jura (+6,5%) und Ascom (+4,8%). Deutlich nach unten ging es indessen für CKW (-4,8%) oder Dottikon ES (-4,7%). (awp/mc/upd/ps)

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