CH-Schluss: SMI büsst 0,3% auf 8’380 Punkte ein

Boerse

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt haben die Indizes nach einer insgesamt positiven Handelswoche am Freitag schwächer geschlossen. Nach den Kurssteigerungen der vergangenen Tage seien zum Wochenschluss wohl noch Gewinne eingestrichen worden, hiess es im Handel. Am Nachmittag belasteten zudem neue Konjunkturdaten aus den USA, nach denen die US-Wirtschaft im Schlussquartal 2016 unerwartet deutlich an Tempo verloren hat.

Trotz der Einbussen vom Wochenende gäben an den Märkten weiterhin die «Bullen» die Richtung vor, meinte ein Marktteilnehmer. Immerhin habe sich der neue US-Präsident Donald Trump in seiner ersten Amtswoche angeschickt, Wahlversprechen wie Steuererleichterungen oder konjunkturstimulierende Infrastrukturprojekte einzulösen. Am Schweizer Markt lasteten am Freitag vor allem sehr schwache Bankentitel auf den Indizes, dies nach einem durchmischt aufgenommenen Jahresresultat der Grossbank UBS.

Bei Börsenschluss notierte der Swiss Market Index (SMI) 0,31% im Minus bei 8’379,57 Punkten. In der Gesamtwoche liegt der Leitindex damit um 1,3% im Plus. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab am Freitag 0,65% auf 1’339,03 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,25% auf 9’152,03 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 17 im Minus, elf im Plus, zwei notierten unverändert.

Die stärksten Verluste im SMI entfielen auf die Aktien der Grossbank UBS (-4,5%), obwohl die am Freitagmorgen vorgelegten Ertragszahlen zunächst recht wohlwollend aufgenommen wurden. So habe die Performance der Investment Bank und der US-Vermögensverwaltung im vierten Quartal überzeugt, hiess es. Fragen warf in den Kommentaren vor allem die schwächelnde Kernsparte Wealth Management auf, wo es zu Abflüssen von Netto-Neugeld kam.

Die Bankentitel hätten allerdings seit Oktober stark zugelegt, nun würden wohl auch Gewinne mitgenommen, meinte ein Marktteilnehmer: «Viele Anleger verhalten sich derzeit nach der Regel ‹Buy the rumour, sell the fact›.» Die Titel der UBS-Konkurrentin Credit Suisse (-3,6%) mussten ebenfalls deutliche Abgaben hinnehmen, ebenso wie auch die Julius Bär-Titel (-2,7%). Der Vermögensverwalter wird kommende Woche seine Geschäftszahlen 2016 vorlegen.

Weitere Kursverluste gab es auch für die Aryzta-Titel (-1,3%). Seit der am Dienstag veröffentlichten Gewinnwarnung haben die Titel des Backwarenkonzerns mehr als einen Drittel verloren. Des weiteren erlitten die seit Anfang Jahr gut gelaufenen Adecco (-2,2%) und Lonza (-1,7%) grössere Verluste. Dufry (-1,5%) wurden von einer Analystenstudie von Goldman Sachs belastet. Die US-Investmentbank hat die Titel des Reisedetailhändlers von der «Pan-Europe Buy List» genommen und das Rating auf «Neutral» zurückgestuft.

Bei den SMI-Schwergewichten schlossen Novartis unverändert, Roche (+0,3%) konnten leicht zulegen. Das Roche-Jahresergebnis wird kommende Woche mit einiger Spannung erwartet. Nestlé (+0,5%) stützten den Markt ebenfalls.

Zu den klaren Gewinnern im SMI zählten Sonova (+1,1%) sowie Swiss Re (+0,8%). Die Analysten von Goldman Sachs hoben die Einstufung für die Titel des Rückversicherers auf «Buy» von «Neutral» an. Die Aktien böten eine sichere und attraktive Rendite mit einem tiefen Risikoprofil, zudem seien sie relativ zu den Titeln der Konkurrenten tief bewertet.

Kursgewinne erzielten auch Givaudan (+0,6%) im Vorfeld des am kommenden Dienstag anstehenden Jahresergebnisses. Actelion (+0,3% auf 272,40 CHF) tendierten weiterhin etwas unterhalb des auf 280 USD lautenden Übernahmeangebots von Johnson&Johnson.

Im breiten Markt legte der Metallverarbeiter SFS (Aktien +0,6%) solide Umsatzzahlen vor und kündigte eine verbesserte Gewinnmarge an. Analysten lobten in vornehmlich die Profitabilität des Ostschweizer Unternehmens. Schnell unterwegs war im vergangenen Geschäftsjahr der österreichische Fahrzeughersteller KTM, die Titel des Börsenneulings schlossen nach der Zahlenvorlage um 5,5% im Plus. (awp/mc/ps)

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