CH-Schluss: SMI büsst 1,40% auf 8’640 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte mit deutlichen Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Nachdem der Leitindex SMI am Nachmittag zunächst sein Minus verringern konnte, ging es in der letzten knappen Handelsstunde dann wieder steil südwärts. Belastungsfaktor Nummer eins waren die zum Teil ausgeprägten Verluste der Pharma-Schwergewichte, die den gesamten Gesundheitssektor mit sich zogen.

Damit setzte sich der Schweizer Markt klar von den wichtigsten Märkten in Europa ab, die überwiegend im Plus lagen. Die Wall Street hingegen hat seit Handelsstart etwas an Boden verloren. Die Kursgewinne zum Wochenbeginn hätten sich als Eintagsfliege entpuppt, hiess es im Handel. Mit Blick auf die weitere Zinspolitik in den USA, die derzeit eine der treibenden Kräfte für das Marktgeschehen sei, rücke daher bereits das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed in den Fokus der Investoren. Es wird am morgigen Donnerstag veröffentlicht.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 1,40% tiefer bei 8’639,52 Punkten und damit nur knapp über seinem Tagestief. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,81% auf 1’283,99 Punkte ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,31% auf 8’825,63 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen 14 im Minus, 15 im Plus und 1 unverändert.

Als besonders schwach präsentierten sich die defensiven Gesundheits- und Pharmatitel. Galenica (-4,1%) gaben dabei besonders stark ab. Mit einer Jahresperformance von über 60% sind die Titel allerdings bislang die Überflieger. Eine Konsolidierung überrasche ihn daher keineswegs, relativierte ein Händler die Verluste. Die Titel würden zudem weiterhin nahe dem im September markierten Allzeithoch gehandelt.

Grösse Einbussen verzeichneten neben den Pharmaschwergewichten Roche (-3,6%) und Novartis (-2,4%) noch der Zulieferer Lonza (-4,3%). Die Pharmaaktien hatten bereits am Vortag zu den wenigen Verlierern gehört. Seit in den USA eine politische Debatte über die Höhe der Medikamentenpreise laufe, seien die Pharmawerte unter Druck, hiess es im Handel. Da dies ein Wahlkampfthema sei, dürfte noch für längere Zeit eine gewisse Nervosität in den Titeln bleiben. Auch das dritte Schwergewichte Nestlé belastete mit Abgaben von 1,2%. Zusammen kosteten die drei Schwergewichte den SMI etwa 130 Punkte.

Swisscom (-2,5%) legten ebenfalls eine schwache Performance hin, nachdem der Telekom riese eine juristische Niederlage erlitten hat. Das Bundesverwaltungsgericht stellte für frühere Jahre ein wettbewerbswidriges Verhalten im Breitbandinternetgeschäft fest und verfügte eine Sanktion von 186 Mio CHF, wogegen Swisscom Beschwerde beim Bundesgericht einreichen will. Der Konzern wird aber im dritten Quartal 2015 zunächst eine entsprechende Rückstellung bilden und hat für das Gesamtjahr 2015 entsprechend die EBITDA-Guyaner gesenkt.

Das Gegenstück bildeten unter anderem die Aktien von LafargeHolcim (+2,1%), gefolgt von den beiden Uhrenherstellern Swatch (+1,5%) und Richemont (+1,0%). Am Markt hiess es, die Swatch-Papiere seien von Leerverkäufern stark gesucht.

Die beiden Bankenwerte UBS (+0,4%) und CS (-0,7%) schlugen an diesem Tag unterschiedliche Richtungen ein. Zwar senkten Analysten in beiden Fällen die Kursziele, die Kommentare zur UBS fielen aber insgesamt besser aus. So heisst es bei der RBC, die UBS sei der präferierte Titel unter den Investmentbanken.

Im breiten Markt schlossen Leclanché mit einem Kurssprung von 24%, nachdem die Aktionäre den Weg für eine Rekapitalisierung freigemacht haben. Auch die Papiere der Perrot Duval Holding schlossen ohne News mit Aufschlägen von 8,7% sehr fest, gefolgt von Schmolz + Bickenbach, die 4,6% hinzugewannen.

Bei den Verlierern sackten vor allem die Papiere der VZ Holding (-7,1%) und von Inficon (-5,5) deutlich ab. Die Anteilsscheine des Börsenneulings Cassiopea fielen an diesem Tag mit deutlichen Verlusten von 4,9% auf. (awp/mc/upd/ps)

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