Zürich – Die Schweizer Aktien haben den Handel am Mittwoch mit etwas festeren Notierungen abgeschlossen. Nach gehaltenem Start stieg der Leitindex SMI zunächst über die Marke von 6’500 Punkte und erreichte am späteren Nachmittag bei 6’540 Stellen einen neuen Jahreshöchstwert. Diesen Stand konnte der SMI allerdings nicht verteidigen. Die Aufwärtsbewegung wurde in erster Linie vom Indexschwergewicht Novartis getragen. Bei den Aktien des Baustoffkonzerns Holcim nahmen die Anleger dagegen nach Halbjahreszahlen Gewinne mit.
Das Geschäft mit Aktien verlief Händlern zufolge erneut in ruhigen Bahnen mit äusserst bescheidenen Umsätzen. Es fehlten kursbewegende Nachrichten und die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA seien gemischt ausgefallen, hiess es. So war die Industrieproduktion in den USA im Juli etwas stärker als erwartet gestiegen, die Konsumentenpreise blieben überraschend stabil und die Lage am Immobilienmarkt hatte sich gebessert. Hingegen war die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe in der Industrieregion New York im August eher schwach ausgefallen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,09% höher auf 6’511,87 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) profitierte weniger von den Novartis-Avancen und gab so um 0,04% auf 958,05 Punkte leicht nach. Der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg minimal um 0,01% auf 6’011,82 Punkte.
Die Aufwärtsbewegung im SMI stand am Mittwoch ganz im Zeichen von Novartis, die sich um 1,4% verteuerten. Händler sprachen von Zukäufen aus dem angelsächsischen Raum. Offenbar gebe es Umschichtungen innerhalb des europäischen Pharmasektors, wovon Novartis profitierten, hiess es. Demgegenüber gaben Nestlé (-0,3%) und Roche (-0,2%) nach. Der Basler Pharmakonzern hatte in der Schweiz von Swissmedic die Zulassung für das Brustkrebs-Medikament Perjeta erhalten.
Die Holcim-Papiere haben am Tag der Halbjahrespublikation die Kursverluste aus dem frühen Geschäft eingegrenzt, sind aber immer noch mit einem Abschlag von 1,2% auf 59,30 CHF aus dem Handel gegangen. Während der Sitzung rutschte der Kurs bis auf beinahe 58 CHF ab. Holcim hat im ersten Halbjahr 2012 aufgrund der guten Entwicklung in Asien und Nordamerika einen höheren Umsatz verbucht, das Geschäft in Europa war hingegen rückläufig. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis wurden von Analysten als ausreichend beurteilt. Händler begründeten die heutigen Verluste in erster Linie mit Gewinnmitnahmen nach den starken Avancen der letzten Wochen.
Auch die Partizipationsscheine von Schindler (-0,8%) gehörten am Mittwoch zu den grössten Verlierern. Am Vortag schlossen sie nach dem Zahlenrapport noch unverändert. Kritische Kommentare gab es zur leichten Reduktion der EBIT-Marge. Weiter büssten Nobel Biocare 1,7%, Transocean 1,1% und Logitech 0,8% ein.
Zurich Insurance gaben am Tag vor der Ergebnispublikation zum ersten Halbjahr um 0,7% nach. Demgegenüber tendierten im Versicherungssektor Swiss Re (+0,3) etwas fester. Morgan Stanley hatte für die Papiere des Rückversicherers das Kursziel leicht erhöht.
Bei den Banken avancierten Julius Bär um 1,4%. Die Aktien der Privatbank sind nach Bekanntgabe der Teilübernahme des internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts der Bank of America/Merrill Lynch in den beiden vorangegangenen Tagen um über 10% eingebrochen. Nun sehen Anleger offenbar den Zeitpunkt, sich wieder vermehrt mit den Titeln einzudecken. Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit Suisse verloren je 0,4%.
Geberit (+0,3%) weiteten die Aufschläge der Dienstag-Sitzung (+3%) aus. Der Sanitärtechniker hatte mit dem Halbjahresergebnis die Konsenserwartungen übertroffen und sowohl die Bank Vontobel als auch die UBS erhöhten ihre Kursziele. Grössere Avancen waren am Mittwoch etwa noch bei Actelion (+1,4%), Adecco (+1,1%) oder Clariant (+1,3%) zu sehen.
Am breiten Markt legten die St.Galler Kantonalbank (-0,2%), der Mischkonzern Conzzeta (-1,4%) und der Eventveranstalter Highlight Event & Entertainment (ungehandelt) Halbjahreszahlen vor.
Ins Auge stachen mit starken Aufschlägen aber die Titel von Orascom (+6,8%), Bobst (+5,7%) oder Publigroupe (+4,1%). Für letztere erhöhte die Bank Vontobel aufgrund des unterschätzten Wachstums- und Gewinnpotenzials von der Beteiligung an Zanox das Kursziel deutlich. Auf der Gegenseite verloren Tornos (-7,6%) deutlich an Wert. Da senkte Vontobel das Kursziel. (awp/mc/upd/ps)