CH-Schluss: Etwas fester – Italien macht Händler nervös
Zürich – Der Schweizer Leitindex SMI hat am Montag etwas fester geschlossen, nämlich rund 5 Punkte unter dem neuen Jahreshoch von 6’949 Punkten. Zunächst haben Konjunkturdaten aus Asien die Stimmung etwas getrübt. Vor allem Japan zeigt Schwächen, während China robuste Daten präsentierte. Die politischen Unsicherheiten in Italien drückten den Leitindex vorerst noch ins Minus, ehe der SMI am Nachmittag in die Gewinnzone vorstiess.
Grund für die Verunsicherung war unter anderem der vorzeitige Rücktritt von Ministerpräsident Mario Monti und die geplante Rückkehr seines Vorgängers Silvio Berlusconi ins höchste ausführende Amt Italiens. Die Volatilität des SMI hielt sich aber in Grenzen: Das Börsenbarometer bewegte sich in einem Kursband von etwa 50 Punkten. Dabei blieb der Leitindex noch unter der 7’000 Punkte Marke.
Der Blue Chip-Index SMI schloss 0,27% höher auf 6’943,90 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,16% auf 1’053,18 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,25% auf 6’386,54 Punkte. Von den 30 SLI-Werten standen 15 auf der Gewinnerseite und 13 im Minus.
Nachrichten zu Blue-Chips-Unternehmen waren zu Wochenbeginn Mangelware. Roche (+1,1%) hatte über das Wochenende am San Antonio Breast Cancer Symposium wie erwartet gute Daten zur Brustkrebsbehandlung mit Perjeta vorgestellt. Ausserdem belegen die an einem anderen Kongress präsentierten Studiendaten, dass das Krebsmedikament MabThera mit dem gleichen Resultat auch subkutan anstatt intravenös verabreicht werden kann. Novartis avancierten derweil 0,3%, während die Titel des grössten SMI-Schwergewichts Nestlé 0,1% gewannen.
Swatch (+0,6%) und Richemont (+1,2%) tendierten fester und hielten sich im Vergleich zu anderen konjunkturabhängigen Aktien gut. Swatch-Konzernchef Nick Hayek hatte in der Wochenendpresse frühere Aussagen bekräftigt, wonach die Gruppe im laufenden Jahr einen Rekordumsatz erzielen wird und gar die anvisierten 8 Mrd CHF erreichen könnte. Zudem hätten sich die Schmuckverkäufe in China im November gut entwickelt, meinten Analysten.
Andere Zykliker waren weniger gefragt: Schindler (-0,5%), Sulzer (-0,4%), Adecco (-0,4%) und ABB (-0,2%) standen unter Verkaufsdruck. Dabei bot ABB ein Auftrag vom kasachischen Kupferminenbetreiber Kazakhmys im Umfang von 51 Mio USD wenig Unterstützung.
Unter den grössten Verlierern rangierten UBS mit einem Minus von 0,3%, CS gaben mit 0,4% etwas moderater nach. Diesem Trend konnten sich Julius Bär (+0,3%) entziehen. Die Papiere wurden vergangene Woche wieder von der CS ins Research aufgenommen. Die Grossbank bescheinigte den Valoren reichlich Erholungspotenzial.
Im breiten Markt waren Schweiter (+6,4%) nach dem Verkauf der Halbleiter- und LED-Sparte Ismeca gesucht. Zudem gab das Unternehmen bekannt, den Rückkauf eigener Aktien um Umfang von maximal 10% des Anteilsbestandes zu dessen Vernichtung durchzuführen.
Ascom (+0,5%) legten zu. CEO Fritz Mumenthaler zeigte sich im Gespräch mit AWP zuversichtlich, die gesetzten Ziele für 2013 zu erreichen. Das Unternehmen strebt eine EBITDA-Marge von 14 bis 15% für 2013 an.
Weiter hat das Pharmaunternehmen Basilea (Aktie: -0,1%) den Abgang von CEO Anthony Man aus persönlichen Gründen per Ende Jahr gemeldet. Zu seinem Nachfolger wurde Ronald Scott ernannt, der bisherige Chief Operating Officer. Bei Orascom (+4,6%) stützte eine Ratingerhöhung durch Goldman Sachs den Kurs. (awp/mc/upd/ps)