Zürich – Die Schweizer Börse hat am Montag kaum verändert geschlossen. Der Markt befinde sich weiter auf dem Konsolidierungskurs, auf den er in der vergangenen Woche eingeschwenkt sei, sagte ein Händler. Der Leitindex SMI hatte in der Vorwoche zum ersten Mal nach sechs Gewinnwochen ein leichtes Minus verbucht. Seit er Mitte Juni eine Bestmarke bei 12’072 Punkten gesetzt hatte, bewegt sich der Index in einer engen Spanne um die 12’000 Punkte-Marke, konnte diese bislang aber nicht nachhaltig überwinden. Dafür hätten dem SMI am Berichtstag auch die Impulse gefehlt. An diesem Montag wurde in den USA wegen des nachgeholten Unabhängigkeitstages nicht gehandelt und es wurden daher auch keine Daten veröffentlicht.
Die US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag hätten allerdings für etwas Schub sorgen können, da diese nach dem Geschmack der Anleger ausgefallen seien: gut, aber nicht zu gut. Obwohl mehr Stellen als erwartet geschaffen wurden, sei der Weg zur Vollbeschäftigung noch weit, hiess es am Markt. Daher sei auch keine baldige Abkehr der US-Notenbank Fed von ihrer expansiven Politik zu erwarten. Nun warteten die Marktteilnehmer gespannt auf das Sitzungsprotokoll des Fed zur Wochenmitte, um besser einschätzen zu können, wie weit die Zinswende noch entfernt ist. Noch kein stärkerer Belastungsfaktor scheine die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus zu sein, ergänzte ein Händler.
Der SMI schloss nach einem Tagestief bei 11’901 Punkten um 0,02 Prozent höher auf 11’917,59 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,09 Prozent auf 1939,71 Punkte. Der breite SPI ermässigte sich dagegen um 0,08 Prozent auf 15’381,00 Zähler. 17 Gewinnern standen im SLI 12 Verlierer gegenüber. Lonza waren unverändert.
Ein klarer Trend liess sich nicht ausmachen. Die grössten Verluste verbuchten allerdings die Papiere des Rolltreppen- und Liftherstellers Schindler (-1,2%), die den Abschlag aber noch klar eingrenzen konnten. Händler erklärten sich das Minus unter anderem mit Verkäufen vor den in rund zwei Wochen erwarteten Quartalszahlen und der Senkung des Kursziels durch SocGen.
Schwächer waren zudem mit den Aktien des Chemiekonzerns Clariant (-0,9%), des Zementherstellers Holcim (-0,6%) und des Bauzulieferers Sika (-0,1%) weitere Zykliker. Aber auch defensiv beurteilte Werte wie die Medizintechniker Straumann (-0,7%), Sonova (-0,6%) und Alcon (-0,2%) oder der Softwarehersteller Temenos (-0,8%) gaben nach.
Gebremst wurde der Gesamtmarkt zudem von den beiden Schwergewichten, dem Pharmariesen Novartis (-0,4%) und dem Lebensmittelmulti Nestlé (-0,4%). Novartis-Mitbewerber Roche (+0,2%) drehte zum Schluss noch in die Gewinnzone vor.
Angeführt wurden die Gewinner von den Banken Julius Bär (+2,3%), CS (+1,3%) und UBS (+1,0%) und den Versicherern Swiss Life (+1,3%) und Swiss Re (+0,5%). Zu den Gewinnern zählten aber auch konjunktursensible Titel wie die Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch (je +0,3%) sowie der Personalvermittler Adecco (+1,0%) oder der Elektrotechnikspezialist ABB (+0,5%).
Zu grösseren Kursausschlägen kam es am breiten Markt. Landis+Gyr schossen nach einem US-Auftrag um 8,7 Prozent nach oben. Meier Tobler (+6,0%) knüpften an ihre Kursstärke der letzten Tage an. Am Markt war von Hoffnungskäufen die Rede.
Dagegen fielen Autoneum (-5,0%) im Einklang mit dem insgesamt schwachen europäischen Automobilsektor überdurchschnittlich stark zurück.
Meyer Burger schlossen um 2,7 Prozent tiefer. Hier sieht sich das Management unter dem Beschuss einer Aktionärin, die die jüngsten Kapitalmassnahmen mit einem offen Brief heftig kritisiert hat. (awp/mc/pg)