Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag mit einem leichten Plus geschlossen. Nach einer freundlichen Eröffnung, gestützt durch positive Signale der chinesischen Wirtschaft, drehte die Börse ins Minus. Erst zum Handelsschluss fand der Leitindex SMI mit Rückenwind von einem leicht festeren Dow Jones den Weg zurück in die Gewinnzone.
Die US-Daten sorgten hierzulande kaum für Bewegung. Für grössere Kursavancen im SMI brauche es stärkere Impulse, hiess es in Marktkreisen. Nach dem markanten Anstieg der Aktien seit anfangs Juni sei die Luft vorerst etwas draussen. Insgesamt seien sich viele Börsianer deshalb einig in ihrer Erwartung, dass Anleger weiterhin mit angezogener Handbremse zu Werke gehen werden.
Der Swiss Market Index (SMI) ging 0,10% höher auf 6’518,43 Zählern aus dem Handel. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,42% auf 962,08 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,15% auf 6’020,56 Punkte zu.
Im Fokus lagen nach den Halbjahreszahlen die Papiere von Zurich (+1,2%), die nach einem schwachen Start deutlich an Boden gut machten. Insgesamt lagen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen, wobei das Ergebnis positiv durch das Ausbleiben grösserer Schadensereignisse beeinflusst worden sei, hiess es.
Auch die restlichen Assekuranzwerte aus der Bluechip-Klasse schlossen auf der Gewinnerseite. Die stärksten Aufschläge verzeichneten dabei Swiss Life (+2,3%), die morgen Freitag ihr Semesterergebnis vorlegen. Swiss Re (+0,5%) setzten den Aufwärtskurs des Vortages fort. Unterstützung gab es dafür von Seiten der Keefe, Bruyette & Wood’s-Analysten, die die Einstufung in der Nachbetrachtung zu den Halbjahreszahlen auf «Market Perform» von «Underperform» und das Kursziel auf 76 von gut 72 CHF erhöhten.
Bei den Banken legten UBS (+1,0%) und Credit Suisse (+1,6%) deutlich zu. Letztere gab am Morgen bekannt, ihr hartes Kernkapital nach Basel III für 2012 um geschätzte 930 Mio CHF gestärkt zu haben. Julius Bär (unv.) legten nach dem gestrigen Plus eine Verschnaufpause ein.
Im Segment der zyklischen Titel ragten Transocean (+3,9%) mit den grössten Gewinnen heraus. Doch auch Adecco (+2,1%), Sika (+1,6%), Kühne+Nagel (+1,6%) und Logitech (+1,4%) verteuerten sich.
Die grössten Verlierer waren am Donnerstag – und nicht nur bei den Zyklikern – Sonova (-3,4%). Die Abgaben wurden in Handelskreisen mit den enttäuschenden Zahlen des Konkurrenten William Demant zurückgeführt. Verkauft wurden zudem Givaudan (-1,4%), SGS (-0,8%), Richemont (-0,3%) sowie Swatch (0,2%).
Bei den Indexschwergewichten schlossen Novartis 0,2% höher, während Roche (-0,1%) und Nestlé (-0,7%) in der Verlustzone den Handel beendeten.
Im breiten Markt legte eine ganze Palette von Unternehmen ihre Halbjahreszahlen vor. Ins Auge stachen dabei Meyer Burger (+6,5%), die kurz vor Börsenschluss zu einer Kursrallye ansetzten. Mit den vorgelegten Zahlen hatte das Unternehmen aber für wenig Überraschung bei den Analysten gesorgt, da Umsatzzahlen und EBITDA-Prognose bereits angekündigt waren.
Auch Basilea (+0,6%) und Orell Füssli (+0,5%) legten nach Zahlen zu. Dagegen büssten Tecan (-1,9%) und BFW Liegenschaften (-0,8%) deutlich an Terrain ein. (awp/mc/upd/ps)