CH-Verlauf: Nach verhaltenem Start etwas klarer im Plus
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Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Montag etwas richtungslos. Nach einer freundlichen Eröffnung rutschte der SMI kurz danach in den negativen Bereich, um sich dann wieder zu erholen. Der Leitindex zeigt sich damit trotz der politischen Turbulenzen robust und verbleibt in der Nähe des Allzeithochs vom vergangenen Mittwoch. Beherrscht werden die Kommentarspalten zum Wochenbeginn vom Eklat vom Freitag im Weissen Haus. Der Druck auf den EU-Gipfel hinsichtlich des weiteren Vorgehens bei der Unterstützung der Ukraine steige dadurch, heisst es in Marktkreisen. Eine erhöhte Volatilität käme in den kommenden Tage auch mit Blick auf die anstehende Zinssitzung der EZB deshalb nicht überraschend.
Die anhaltenden Diskussionen um Zölle und Gegenzölle scheinen die Aktien hierzulande kaum zu belasten. Die Investoren hätten sich an die Zolldrohungen aus den USA gewohnt, heisst es dazu etwa bei der Zürcher Kantonalbank. Hinsichtlich der Entwicklung der europäischen Aktienmärkte entstehe der Eindruck, dass die Investoren die wirtschaftliche Feindseligkeit der US-Regierung gegenüber Europa nicht ernst nähmen. Die Gefahr von höheren Zölle auf Importe aus Europa sei aber real, warnt die Bank vor zu viel Euphorie.
Der Leitindex SMI zieht gegen 10.55 Uhr um 0,50 Prozent auf 13’069,60 Punkte an. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,49 Prozent auf 2125,47 Punkte zu und der breite SPI um 0,49 Prozent auf 17’234,29 Punkte. Im SLI ziehen 22 Titel an und acht geben nach.
Spitzenreiter sind derzeit Kühne+Nagel (+3,2%). Der Logistikdienstleister hat einen Auftrag von Sanofi in der Türkei erhalten. Ausserdem wird das Unternehmen am morgigen Dienstag die Jahreszahlen vorlegen. Das gleiche gilt für VAT (+1,%), welche ebenfalls überdurchschnittlich anziehen.
Klar höher notieren auch Partners Group (+3,0%), gestützt von einer Aufstufung durch JPMorgan auf «Overweight». Mit der Hochstufung würden die bedeutenden längerfristigen Wachstumschancen des Vermögensverwalters reflektiert, heisst es zur Begründung.
Gesucht sind weiter Logitech (+2,0%) im Vorfeld eines Investorentages vom Mittwoch oder auch ABB (+1,3%) nach Abschluss einer Akquisition in China.
Guten Support erhält der Gesamtmarkt auch von den Pharma-Schwergewichten Roche (+0,7%) und Novartis (+0,5%) sowie etwas moderater von Nestlé (+0,3%).
Am Tabellenende geben indes Swisscom, SIG und Swatch um je 0,7 Prozent nach. Bei Holcim (-0,6%) kommt es zu Gewinnmitnahmen nach dem starkem Lauf in der Vorwoche und insbesondere am Freitag im Anschluss an solide Jahreszahlen.
Im breiten Markt liegen Aryzta (+3,5% auf 1,92 Fr.) nach einer volatilen Startphase mittlerweile klar im Plus, dies im Anschluss an die am Morgen vorgelegten Zahlen zum Geschäftsjahr 2024. Um die Aktie attraktiver zu machen, hat das Unternehmen einen Reverse Aktien Split im Verhältnis von 40 zu 1 angekündigt.
Auch Bucher fallen mit einem Plus von 3,0 Prozent etwas auf. Der Titel knüpft damit an die gute Entwicklung vom vergangenen Freitag im Anschluss an die Jahreszahlen an. Gestützt wird er dabei von einer Kurszielerhöhung durch Kepler Cheuvreux, welche gleichzeitig die Empfehlung «Buy» bestätigt hat.
Swissquote (+4,8%) erhalten vom wiedererstarkten Bitcoin Rückenwind und Ypsomed (+6,1%) von einem Analystenkommentar. Die Bank of America nimmt die Abdeckung für Ypsomed mit der Einstufung «Buy» und einem Kursziel von 485 Franken auf. Das Medizinaltechnik-Unternehmen biete die perfekte Mischung aus Wachstum und kurzfristigen Katalysatoren, so die Begründung.
Sulzer (+1,7% auf 158,60 Fr.) haben am vergangenen Donnerstag im Anschluss an die Jahreszahlen ein neues Rekordhoch bei 162,80 Franken erreicht und verteidigen damit das hohe Niveau.
Adval Tech (-9,4%) hingegen stehen stark unter Druck, nachdem der Industriekonzern am Wochenende Opfer einer Cyber-Attacke geworden ist. (awp/mc/ps)