CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9’306 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9’306 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist so in die neue Börsenwoche gestartet, wie die vergangene Woche zu Ende gegangen ist: Nämlich mit roten Vorzeichen. Allerdings verlor der Leitindex SMI am Montag in einem insgesamt ruhigen Handel nur leicht an Wert. Während konjunkturabhängige Papiere und Bankaktien teilweise stark nachgaben, verlieh das defensive Schwergewicht Nestlé dem Gesamtmarkt etwas Halt.

Den Anlegern schlagen derzeit Konjunkturängste und geopolitische Sorgen wieder verstärkt aufs Gemüt. Die Furcht vor einer Rezession in den USA habe viele Börsianer dazu bewogen, seit Jahresbeginn erzielte Kursgewinne ins Trockene zu bringen, hiess es am Markt. Die inverse Zinskurve auf US-Staatsanleihen verunsichere am Markt. Etwas Entlastung brachten am Berichtstag besser als erwartete Daten zum Geschäftsklima in Deutschland sowie der Bericht des US-Sonderermittlers Robert Mueller, der Präsident Trump in der Russland-Affäre eher entlasten dürfte.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor am Ende 0,15 Prozent auf 9’305,50 Punkte und konnte so die Marke von 9’300 Stellen halten, die zunächst zu Handelsbeginn gefallen war. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,22 Prozent auf 1’424,31 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,22 Prozent auf 11’038,06 Zähler. Bei den 30 grössten Werten standen am Ende 20 Verlierer 10 Gewinnern gegenüber.

News zu Unternehmen gab es am Montag kaum und die Anleger nahmen die Gelegenheit wahr, weitere Gewinne mitzunehmen. So etwa bei den Grossbankentiteln der UBS (-0,3%) und der Credit Suisse (-0,4%), die aber beide während des Tages noch stärker unter Druck gestanden hatten. Im Handel war angesichts der Konjunkturabschwächung von Verleiderverkäufen die Rede, die bei Julius Bär zu einem Minus von über einem Prozent führten.

Am Ende der Blue-Chips-Tabelle lagen allerdings Technologiewerte wie jene des österreichischen Chipherstellers AMS (-3,7%), des Bankensoftwarespezialisten Temenos (-1,3%) oder des Computerzubehörherstellers Logitech (-1,2%). Schwach präsentierten sich etwa auch die Chemietitel Clariant (-1,1%) oder Lonza (-0,9%).

Bei den Schwergewichten ging von den Pharmawerten Druck aus: Novartis verbilligten sich um 0,6 Prozent und die Genussscheine von Roche gaben um 0,2 Prozent nach. Nestlé (+0,2%) waren dagegen als sicherer Wert in unsicheren Zeiten gefragt. Und gute Dividendenzahler wie Swiss Life gewannen 0,5 Prozent.

Für Vifor Pharma ging es leicht um 0,1 Prozent auf 132,80 Franken nach oben. Die Analysten von Barclays hatten das Kursziel um 10 auf 125 Franken erhöht. Weil weiterhin Unsicherheiten bestünden, bleibt die zuständige Analystin aber bei ihrer neutralen «Equal Weight»-Einstufung.

Tagessieger waren Richemont (+0,8%). Jedoch hatten die Titel des Luxusgüterkonzerns wie auch jene des Branchennachbars Swatch (+0,3%) in diesem Jahr bislang einen schweren Stand.

Am breiten Markt lohnte sich der Blick auf die Papiere der Immobilienentwickler Warteck Invest (+1,0%) und Cham Group (-2,7%), die beide Zahlen vorgelegt hatten. Und die Cybersecurity-Firma Wisekey (+1,4%) hatte 2018 ihren Verlust um rund einen Drittel verringert.

Tiefer tendierten die Aktien von DKSH (-2,8%), die am Berichtstag mit Dividendenabschlag gehandelt wurden. Der Handelskonzern schüttete 1,85 Franken je Titel aus. Bereinigt um die Ausschüttung hätte sich der Kurs kaum bewegt.

Alpiq gewannen am Ende 0,5 Prozent. Jens Alder, der Chef des Energiekonzerns, kritisierte in einem Interview die Schweizer Energiepolitik. Die Versorgungssicherheit des Landes sei gefährdet, wenn kein Stromabkommen mit der EU zustande komme, warnte der Manager. Gleichzeitig erteilte er dem Bau von Gaskraftwerken eine Absage. (awp/mc/ps)

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