Zürich – Dem Schweizer Aktienmarkt ist es zum Wochenauftakt nicht gelungen, sich dauerhaft für eine Richtung zu entscheiden. Dabei hat sich der Leitindex SMI in einer engen Spanne von etwa 60 Punkten bewegt. Im Handel hiess es, Investoren hätten sich zum Start einer insgesamt wieder ereignisreicheren Woche noch etwas zurückgehalten.
Schon der morgige Dienstag hält mit der Abspaltung der Novartis-Tochter Alcon und ersten Zahlen von Blue Chips zum ersten Quartal wichtige Ereignisse bereit. International wird es dann ab der Wochenmitte spannend. Brexit, Zinsentscheidung der EZB und später in der Woche noch erste Zahlen der grossen US-Banken dürften Investoren auf Trab halten. Gerade mit Blick auf die bevorstehende Berichtssaison herrscht am Markt nämlich eine grosse Kluft zwischen den Pessimisten und den Optimisten.
Der Swiss Market Index (SMI) ging bei 9’547,33 Punkten mit einem kleinen Plus von 0,06 Prozent aus dem Handel. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) schloss mit -0,02 Prozent bei 1’474,49 Stellen nahezu unverändert und der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum blieb mit +0,08 Prozent in der Gewinnzone bei 11’394,33 Zählern. Im SLI standen 17 Verlierer 13 Gewinnern gegenüber.
Dass sich der Markt auf diesem Niveau hielt, verdankte er in erster Linie den Papieren von Novartis (+0,6%). Zeitweise hatten die Aktien ihre Gewinne auf mehr als ein Prozent ausgebaut. Konkurrent Roche war im Kielwasser mit angezogen und bot mit +0,2 Prozent zum Handelsende ebenfalls etwas Unterstützung.
Novartis wird am morgigen Dienstag seine Augensparte Alcon endgültig los. Die neuen Aktien werden auch gleich in den SMI aufgenommen und verdrängen dort Julius Bär. Am Markt hiess es, das Medizinaltechnikunternehmen stosse auf positives Echo.
Zum Handelsschluss haben sich letztlich auch Nestlé mit +0,1 Prozent nochmals knapp in die Gewinnzone vorgerobbt. Auch sie hatten im Zuge des etwas stärkeren Gesamtmarktes am Nachmittag zunächst etwas stärker angezogen. Seit Jahresbeginn haben die Titel fast 20 Prozent hinzugewonnen und stehen damit für knapp die Hälfte des bisherigen SMI-Zugewinns 2019.
Mit Givaudan (+1,0%) und den Versicherern Swiss Re (+0,6%) und Swiss Life (+0,4%) griffen Investoren noch bei anderen Titeln zu, die eher als defensiv eingestuft werden.
Zyklische Werte tendierten dagegen uneinheitlich. Während etwa Temenos, Dufry und ABB mit Kursgewinnen zwischen 1,6 und 0,3 Prozent gefragter waren, fielen beispielsweise Kühne+Nagel, Sika und Richemont (alle -0,6%).
Zuversichtliche Kommentare vom Swatch-CEO Nick Hayek in der Wochenendpresse hatten die Uhren-Titel zwischenzeitlich etwas gestützt. Am Ende schlossen auch Swatch mit -0,1 Prozent tiefer.
Banken standen allesamt auf der Verliererseite. Bei CS (-0,6%), UBS (-0,3%) und Julius Bär (-0,2%) nahmen Anleger einerseits nach den teilweise deutlichen Avancen der Vorwoche Gewinne mit. Alleine die Bär-Aktien hatten in der Vorwoche, auch aufgrund von Übernahmegerüchten, um mehr als 10 Prozent zugelegt.
Händler erinnerten zudem daran, dass die US-Grossbank JPMorgan bereits kommenden Freitag ihre Erstquartalszahlen zeigen wird. Und letzte Woche hatte JPM-Chef Jamie Dimon vor volatilen Zeiten gewarnt. «Das vierte Quartal 2018 könnte ein Vorbote dessen gewesen sein, was noch kommt», schrieb Dimon am Donnerstag in einem Brief an die Aktionäre. Was Dimon in seinem jährlichen Aktionärsbrief schreibt, wird an der Wall Street genau gelesen.
Die Schwäche der Bankentitel setzte sich im breiten Markt auch bei den Finanzienstleistern EFG (-4,3%) und GAM (-3,4%) fort. Grössere Abgaben verzeichneten zudem die Aktien von Messebetreiber MCH (-5,9%), Asmallworld (-4,6%) und New Venturetec (-4,6%).
Bossard zogen dagegen nach ersten Zahlen zum Geschäftsverlauf im Auftaktquartal um deutliche 4,0 Prozent an. Das Industrieunternehmen hat mit dem erwirtschafteten Umsatz den obersten Bereich der Schätzungen erreicht. (awp/mc/ps)