CH-Schluss: SMI legt 0,2% auf 9071 Punkte zu

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel mit einem kleinen Aufschlag beendet. Nach einem negativen Start pendelte der Leitindex SMI im Handelsverlauf um den Schlusskurs vom Mittwoch und wechselte mehrfach die Vorzeichen. Gedämpft wurde die Stimmung von schwachen Konjunkturdaten aus China. Im Morgenhandel wirkte die neueste Lagebeurteilung durch die SNB zeitweise stützend. Am Nachmittag sorgten die US-Verbraucherpreise für etwas Zinsfantasie, was jedoch bald durch einen anziehenden Ölpreis kompensiert wurde.

Hierzulande hat die Nationalbank wie erwartet die monetären Grundbedingungen unverändert belassen. Sie sieht jedoch den Franken mittlerweile nur noch als «hoch bewertet» an und nicht mehr wie bisher als «deutlich überbewertet». Darüber hinaus wurde die Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr gesenkt – wie im übrigen auch durch das Wirtschaftsforschungsinstitut BAK. Beide Institute verwiesen auf die tiefen BIP-Werte der Vorquartale, beurteilten die Aussichten für die kommenden Monate aber weiter als gut. Der Franken schwächte sich gegenüber dem Euro zeitweise auf über 1,15 CHF ab.

Der SMI schloss 0,19% höher auf 9’071,43 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,20% auf 1’455,70 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21% auf 10’357,63 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 22 im Plus, sieben im Minus und einer (Sika) unverändert.

Tagesgewinner bei den Blue Chips waren Vifor Pharma (+1,9%). Die Titel haben bereits seit Anfang des Monats kräftig gewonnen. Die Erholung sei von Anlagekäufen ausgelöst und hernach von Deckungskäufern gestützt worden, hiess es in Marktkreisen. Mit News wird am Investorentag Ende September gerechnet.

Adecco (+1,4%) hat das US-Unternehmen BioBridges mit einem Umsatz von 35 Mio USD übernommen. Die Aktien hatten zuletzt eine gewisse Sensibilität in Bezug zu Nachrichten zur Arbeitsmarktreform in Frankreich gezeigt.

Einige Zykliker wie LafargeHolcim (+0,9%), ABB (+0,7%) und Kühne+Nagel (+0,8%) setzten ihre Erholung weiter fort, trotz schwacher Industrie-Daten aus China. Auch die Finanzwerte Julius Bär (+0,9%), CS (+0,4%), UBS (+0,1%) und Partners Group (+0,4%) zeigten sich allesamt freundlich.

Demgegenüber setzten Richemont (-1,3%) ihren Abwärtstrend im Nachgang zum Trading-Statement für die ersten fünf Monate fort. Dies nach verschiedenen Kurszielerhöhungen und einer Rücknahme des Ratings auf «Hold» durch die Deutsche Bank, was diese mit Bewertungsgründen erklärte. Der Kursrückgang wurde trotz allgemein positiv kommentierter Zahlen auf Gewinnmitnahmen im Anschluss an den starken Lauf der Vorwochen zurückgeführt. Swatch (-1,0%) gaben ebenfalls ab.

Auch Swiss Life (-1,4%) waren unter Druck. Der Lebensversicherer ist mit seinen «Insurance Wrapper» ins Visier der US-Justizbehörde geraten. Dabei handelt es sich um das Geschäft mit komplexen Lebensversicherungen, die an wohlhabende Kunden verkauft wurden und im Verdacht stehen, zur Umgehung von Steuerpflichten missbraucht worden zu sein. Mögliche Bussen dürfte Swiss Life aus Sicht der Analysten allerdings gut verkraften. Auch in einem «Worst Case»-Szenario dürfte die finanzielle Belastung begrenzt sein, hiess es dazu.

Swiss Re (-0,2%) haben im Handelsverlauf ihre Abgaben eingrenzt. Konkurrent Munich Re hatte im Zusammenhang mit den Sturmschäden in den USA warnende Aussagen gemacht. Es seien hohe versicherte Schäden zu erwarten, was das Gewinnziel für das laufende Jahr in Frage stelle, hiess es seitens Munich Re am Vorabend. Zurich (+0,1%) und Bâloise (+0,2%) drehten zum Handelsende ins Plus.

Die Schwergewichte gaben im späten Handel etwas Rückenwind. Die Roche Genussscheine und Novartis (je +0,5%) drehten ins Plus während Nestlé (-0,1%) leicht tiefer schlossen.

Im breiten Markt legten die Aktien der SNB um 9,3% zu. Kudelski (+1,7%) meldete einem Auftrag der deutschen Fussballliga für die Tochtergesellschaft Nagra. Nachbörslich wurde die Verlängerung und Ausweitung des Vertrags mit Canal+ bekanntgegeben.

Jeweils nach Zahlen schlossen BFW unverändert, während Newron (-0,5%) abgaben und Airesis (+3,5%) zulegten. Flughafen Zürich (-0,5%) fielen nach den Passagierdaten für den August etwas zurück. (awp/mc/pg)

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