Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Mittwoch im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Notenbankentscheids freundlich gezeigt. Günstige Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA hätten die Stimmung gestützt, hiess es am Markt. Am Schweizer Markt profitierten die Indizes von festen Pharmaschwergewichten wie auch von Avancen bei Finanztiteln und bei zyklischen Werten.
Der Entscheid des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank Fed, ob sie die milliardenschweren Anleihenkäufe noch im Dezember reduzieren oder mit dem «Tapering» erst im kommenden Jahr starten werden, steht erst nach dem Börsenschluss in der Schweiz an. Zahlreiche Marktteilnehmer erachteten einen baldigen Beginn aufgrund der sich aufhellenden Wirtschaftslage als wahrscheinlich. Gemäss Umfragen ging eine Mehrheit von Experten aber von einem Start erst im kommenden Jahr aus.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,64% höher bei 7’881,26 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) beendete die Sitzung mit einem Plus von 0,73% auf 1’209,30 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,69% auf 7’535,12 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 24 den Handelstag im Plus und sechs im Minus.
Die stärksten Avancen erzielten bei den Bluechips die Bâloise-Aktien (+4,2%). Gestützt wurden sie von Aussagen ihres CEO Martin Strobel, der den Investoren in einem Zeitungsinterview «eine verlässliche Dividende auf attraktiver Höhe» in Aussicht gestellt hat. Bei den Versicherern konnten zudem Swiss Re (+2,4%) die am Vortag erlitten Kurseinbussen mehr als wettmachen, während sich die Zurich-Titel (+0,4%) unter dem Marktdurchschnitt entwickelten. Zurich hatten am Vortag noch von der Nachricht des Wechsels des Swiss Re-Finanzchefs zu Zurich profitiert.
Bei den Zyklikern waren etwa Adecco (+2,9%), Geberit (+1,7%) oder ABB (+1,5%) gesucht. Givaudan (+1,9%) stiegen ebenfalls klar an. Die Analysten von Kepler bekräftigten ihr «Buy»-Rating für die Titel des Riechstoffherstellers, allerdings bei einem tieferen Kursziel, was sie mit dem gegenüber dem US-Dollar erstarkten Schweizer Franken begründeten. Bei den Luxusgütertiteln legten Swatch (+1,3%) klar zu, während Richemont (+0,2%) nur schwach avancierten.
SGS (+0,4%) erhielten ebenfalls eine bekräftigte Kaufempfehlung bei einem gesenkten Kursziel durch das Aktienresearch von Goldman Sachs. Dieses belässt die Titel des Warenprüfkonzerns auch auf ihrer «Pan-Europe Buy List».
Bei den Pharmaschwergewichten konnten Roche (+1,4%) und Novartis (+1,0%) die am Vortag erlittenen Verluste wieder wettmachen. Dagegen gehörten die Nestlé-Titel (-0,3%) zu den wenigen Tagesverlierern. Moderate Avancen zeigten die Grossbankentitel: UBS schlossen 0,5% fester und CS legten um 0,2% zu. Zu den wenigen Verlierern gehörten Julius Bär (-0,5%).
Im breiten Markt legten Austriamicrosystems (+7,5%) stark zu. Nach den Aussagen des Chipherstellers vom Dienstag zum vierten Quartal haben die Analysten von Goldman Sachs und Natixis ihre Kursziele für die Titel erhöht. Auch Meyer Burger (+5,6%), die ein neues Vorstands-Mitglied bei der deutschen Tochter Roth & Rau vermelden konnten, legten deutlich zu.
U-blox gewannen 3,8% hinzu und setzten damit die gute Entwicklung im laufenden Jahr fort; die Aktien haben um rund 125% dazu gewonnen. Der GPS-Chiphersteller hat vom taiwanesischen Unternehmen ATrack einen Auftrag für kombinierte Mobilfunk- und GPS-Lösungen zur Fahrzeugortung erhalten.
Bei den Banken hat die Valartis-Gruppe (Aktie unverändert) mitgeteilt, dass sie vorläufig nicht am US-Steuerprogramm teilnimmt. Zu einem späteren Zeitpunkt will sich die Bank entscheiden, ob man sich in der Kategorie 3 einreihen will. Bereits am Vorabend gab die Hypothekarbank Lenzburg (+0,1%) bekannt, dass sie in der Kategorie 2 teilnehmen wird. (awp/mc/upd/ps)