CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 7893 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 7893 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut im Minus geschlossen. Das fünfte Tagesminus in Folge beim Leitindex SMI wurde von erneut schwachen Pharma-Schwergewichten und einer generellen Stimmungsabschwächung ausgelöst. Im späten Handel konnten sich die Kurse jedoch von den Tagestiefständen lösen. Unterstützung kam vom Ölpreis, der nach den US-Lagerbeständen deutlich anstieg.

Die Anleger hätten wieder eine vorsichtigere Haltung eingenommen und den Bullen werde zunehmend der Wind aus den Segeln genommen, beschreibt ein Händler die aktuelle Situation. Eine unerwartet gedämpfte Stimmung der Konsumenten in Deutschland etwa habe auch hierzulande für eine gewisse Ernüchterung gesorgt. Zudem würden schwache Zahlen von US-Vorzeigeunternehmen wie beispielsweise Apple an der Wall Street den Bären in die Hände spielen. An der Wall Street verlief der Handelsstart verhalten und auch gute Daten vom Markit PMI und Hausmarkt konnten das Steuer nicht herumreissen. Erst die stärker als erwartet gesunkenen Öl-Lagerbestände führten zu einer Belebung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,47% tiefer auf 7’892,77 Punkten (Tagestief 7’862). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsse 0,28% auf 1’229,90 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,39% auf 8’637,39 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Minus, zwölf im Plus und einer (ABB) unverändert.

Als grösster Verlierer belasten die schwergewichtigen Novartis (-1,9%) den SMI erneut deutlich. Bereits im frühen Handel war der Aktienkurs erneut deutlich abgerutscht und konnte sich erst ab dem Mittag auf tiefem Niveau stabilisieren. Bereits am Vortag waren die Titel nach Quartalszahlen deutlich unter Druck gekommen. In Bezug auf die künftigen Schlüsselmedikamente konnte das Unternehmen nicht überzeugen. Am Berichtstag hagelte es weitere Kurszielreduktionen, darunter durch die Analysten von JPMorgan, Morgan Stanley oder Credit Suisse.

Zusätzlich wurden die Kurse der Pharmawerte vom Quartalsresultat des Mitbewerbers Bayer belastet, das als enttäuschend aufgenommen wurde. Roche gaben dem SMI mit -0,7% ebenfalls keine Stütze. Grössere Abgaben wiesen zudem SGS (-1,3%), Julius Bär (-1,2%), Sonova (-0,9%) oder Syngenta (-0,8%) auf.

Actelion (+0,1%) konnte anfängliche Verluste zum Handelsende mehr als wettmachen. Damit wurde der seit der Zahlenvorlage in der Vorwoche eingeschlagenen Abwärtstrend vorerst gestoppt. Hier hat JPMorgan das Kursziel gesenkt.

Im Vorfeld der Zahlenpublikation am Donnerstag schlossen die Chemiefirmen Clariant (-0,5%) und Sika (-0,4%) mit Abgaben, der Industriekonzern ABB ging unverändert aus dem Handel.

Stärkster Blue Chip war Bâloise (+1,1%). Der Versicherer hat im Vorfeld des Investorentreffens eine neue Wachstumsinitiative vorgestellt. Als positive Überraschung bewerten Analysten, dass Bâloise zusätzlich 1 Mio Aktien oder 2% der ausstehenden Titel zurückkaufen will. Auch Swiss Life (+0,4%) und Zurich (+0,1%) schlossen im Plus. Mit einem Schlussspurt schafften es auch noch CS (+1,0%) in die Gewinnergruppe, während UBS (+0,1%) nur geringfügig anzogen.

Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont (+0,8% ) wurden durch das Ergebnis des französischen Mitbewerbers Kering gestützt, der dank der erfolgreichen Marken Gucci und YSL starke Quartalszahlen vorlegte. Auch Swatch (+0,3%) legten zu.

Im breiten Markt schlossen Logitech nach Zahlen fast 17% höher. Zeitweise betrug das Plus mehr als 20%. Der Computerzubehör-Hersteller hat mit seinen Resultaten im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 die Markterwartungen übertroffen. Analysten lobten das starke Wachstum und die gute Cashflow-Entwicklung und sehen nun Raum für eine Anhebung der Guidance durch das Management..

Tiefer nach Zahlen notieren dagegen Phoenix Mecano (-3,8%). Der Komponenten- und Gehäusehersteller hat mit seinen Resultaten die Vorgaben der Analysten klar verpasst.

Gurit (+4,4%, 858 CHF) reagierten positiv auf eine Kurszielanhebung durch Baader Helvea auf 920 von 850 CHF bei bestätigter ‹Buy›-Bewertung. Das Unternehmen könne die adversen Volumeneffekte durch den besser als erwarteten Umsatz/Produkte-Mix kompensieren, heisst es. (awp/mc/pg)

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