CH-Schluss: SMI kaum verändert

CH-Schluss: SMI kaum verändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Gründonnerstag nach einer etwas unsteten Kursentwicklung kaum verändert geschlossen. Nachdem der Leitindex SMI zum Vortag höher eröffnet hatte, verlor er kontinuierlich an Wert. Nach der Mittagszeit erholte sich das Börsenbarometer aber wieder. Dabei blieb die Nachrichtenlage am letzten Tag vor dem Osterwochenende impulsarm. Für etwas Aufregung sorgte der kurzzeitige Fall des Schweizer Franken unter die von der SNB festgelegte Kursgrenze von 1,20 CHF gegenüber dem Euro.

Wenig Beachtung fanden hingegen die wöchentlich veröffentlichen Zahlen zu den Erstanträgen für Arbeitslosenhilfe in den USA. Sie haben sich etwas besser entwickelt als vom Markt erwartet. Auch der Aktienhandel am US-Börsenparkett wies eine uninspirierte Entwicklung auf. Der Dow Jones Index tendierte bis zum Schweizer Börsenschluss fast unverändert. Viele Investoren würden die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag abwarten, heisst es im Handel. Diese werden sich feiertagsbedingt in den USA aber erst am Montag und in Europa am Dienstag auf die Handelsplätze auswirken.

Der SMI verlor zum Schluss 0,05% auf 6’163,49 Punkte ein, im Wochenvergleich war es ein Minus von gut 1%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte am Donnerstag dagegeb um 0,17% auf 940,86 zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) blieb mit einem Minus von 0,01% auf 5’670,32 Punkte fast unverändert.

Am Vormittag waren vor allem die Finanzaktien unter Druck, nachdem sie sich zu Handelsbeginn noch auf Erholungskurs von den starken Vortagesabgaben gewesen waren. Die Nervosität wegen der Konjunkturaussichten und der noch nicht ausgestandenen Euro-Malaise belastete den Sektor während des Handels. So stiegen am Donnerstag die Renditen für spanische Anleihen weiter, und auch Frankreich musste sich am Anleihemarkt zu leicht ungünstigeren Bedingungen als zuletzt refinanzieren.

Gegen Handelsschluss vermochten sich aber einige Finanzwerte in die Pluszone zu retten: Julius Bär (+0,3%), Swiss Re (+0,7%) und Bâloise (+0,3%) lagen nach Börsenschluss wieder im grünen Bereich. Unverändert notierten Zurich und UBS, während die Konkurrenzpapiere CS (-0,1%) und Swiss Life (-1,1%) weniger Anlegervertrauen ernteten.

Einige konjunktursensitive Aktien erhielten mehr Zuspruch: Adecco (+1,2%), Holcim (+0,9%) und SGS (+0,7%) schlossen im Plus. ABB (Aktie -0,1%) hat mit Prith Banerjee einen neuen Chief Technology Officer präsentiert, welcher Mitte 2012 ins Unternehmen und in die Geschäftsleitung eintreten wird.

Tagesgewinner bei den Blue Chips waren Schindler (+2,2%), gefolgt von Swatch und Logitech (je +1,4%). Auch Richemont (+0,9%) überzeugten. Die Luxusgüteraktien Swatch und Richemont könnten sich von den jüngsten leichten Rücksetzern etwas erholen, hiess es dazu in Marktkreisen, da die Hoffnungen auf eine sanfte Landung im wichtigen Markt China gestiegen seien.

Tagesverlierer bei den Blue Chips waren Lonza (-5,8% bzw. -2,71 CHF), wobei die Aktie allerdings Ex-Dividende von 2,15 CHF gehandelt wurden.

Uneinheitlich entwickelten sich die SMI-Schwergewichte: Etwas stützend wirkten Novartis (+0,2%), während Nestlé und Roche (je -0,6%) den Blue-Chip-Index belasteten.

Im breiten Markt fielen Oridion auf. Der Titel schnellten nach einem Übernahmeangebot der amerikanischen Covidien für umgerechnet gut 21 CHF je Aktie um gut 70% auf 20,45 CHF nach oben. Das Angebot entspricht einer Prämie gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von rund 76%.

Auch Newron (+17,9%) zogen massiv an. Das Pharma-Unternehmen hatte mit Zambon eine Option für eine strategische Zusammenarbeit und Lizenz für Safinamide in Europa und den USA vereinbart. Zambon wird zu Beginn Mittel in Höhe von 20 Mio EUR in Newron einschiessen und sich damit eine Beteiligung von 9,1% sichern.

Tornos (-2,9%) verzeichneten dagegen ein klares Minus, nachdem das Unternehmen für den Monat Mai Kurzarbeit in der Schweiz angekündigt hatte. Die temporäre Anpassung der Produktionskapazitäten sei strategiekonform, hiess es dazu bei der ZKB. Die Strategie sehe eine flexiblere Anpassung der Kosten an das stark zyklische Geschäft vor. Die Bank wertete die Nachricht denn auch als «weitgehend neutral». (awp/mc/pg)

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