CH-Schluss: SMI steigt 0,8% auf 9’341 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Aufschlägen in die neue Handelswoche gestartet und hat am Montag fester geschlossen. Der SMI konnte sich von einem kleinen Durchhänger am Morgen klar erholen und baute dann die Gewinne bis zum Schluss weiter aus. Positive Aussagen zu den Handelsgesprächen sowohl von Seiten eines chinesischen Ministers als auch aus US-Regierungskreisen stützten die Stimmung.
«Die Gespräche haben substanzielle Fortschritte in einigen wichtigen Fragen gebracht», sagte Vizeunterhändler Wang Shouwen. Händler sprachen zudem von einer Gegenbewegung nach den Verlusten der Vorwoche. Manche Kurse erscheinen einzelnen Schnäppchenjägern wieder etwas günstiger. Handelsstreit und Brexit liessen die Anleger jedoch weiter mit Vorsicht agieren. Eine festere Wall Street sorgte im späten Handel nochmals für Rückenwind. In den USA zog der Einzelhandelsumsatz im Januar etwas stärker an als erwartet.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,79 Prozent höher auf 9’341,35 Punkten (Tageshoch 9’350). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,98 Prozent auf 1’440,14 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,78 Prozent auf 11’059,13 Stellen. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 28 im Plus und nur zwei im Minus.
Bei den Blue Chips gewannen AMS (+3,2%) am deutlichsten hinzu und auch Temenos (+2,2%) verbesserten sich nach einem Auftrag spürbar. Zykliker wie LafargeHolcim (+3,0%), Adecco (+1,8%) oder Dufry (+1,3%) waren stärker gefragt. Diese Titel würden nach den jüngsten Kursverlusten wieder gekauft, hiess es am Markt.
Die Anteilscheine der Grossbanken UBS (+1,8%) und Credit Suisse (+1,9%) setzten zu einer Erholung an. In der Branche sorgten Deutsche Bank und Commerzbank für Spekulationen, nachdem der deutsche Finanzminister «Beratungen über die Situation» zwischen den Instituten bestätigt hatte.
Mit Vifor Pharma (+2,4%) und Lonza (+2,0%) waren zwei Vertreter aus der Gesundheitsbranche in der Spitzengruppe zu finden. Mit gehörigem Abstand folgten die Schwergewichte Novartis (+1,1%) und Roche (+0,5%). Der Pharmakonzern Roche hat mit zwei Zulassungen in den USA einen wichtigen Schritt in Richtung personalisierte Medizin gemacht. Zudem hob Vontobel das Kursziel an. Dagegen schlossen Nestlé (+0,2%) nur leicht fester.
Ebenfalls unter dem Marktschnitt schlossen auch Kühne+Nagel, Swiss Life, Sika (je +0,2%) oder Givaudan (+0,1%). Für den Duftstoffhersteller hat die CS das Rating auf ‹Underperform› gesenkt. Richemont (-0,1%) und Schindler (je -0,1%) waren die einzigen Verlierer unter den Blue Chips.
Etwas mehr Bewegung gab es im breiten Markt. Hier fielen vor allem Tornos (+2,1%), Tecan (+3,7%), Swiss Finance & Property (+0,6%) und Belimo (+3,3%) nach Zahlen auf. Sie hätten mit ihren Ergebnissen zu gefallen gewusst, sagte ein Händler.
Einen kräftigen Anstieg verbuchten die Aktien von Schweiter mit einem Plus von 6,6 Prozent. Der Maschinenbauer hat mit dem Jahresabschluss zwar die Erwartungen der Analysten verfehlt. Das Ergebnis sei aber durch mehrere Spezialfaktoren beeinflusst worden. Zudem sei der Blick nach vorne positiv, hiess es bei der ZKB.
Bei Hochdorf (+3,7%) drängt Grossaktionär ZMP Invest auf eine Erneuerung des Verwaltungsrates und schlägt drei neue Mitglieder vor. Das kam offenbar gut an.
Die Aktien des Glasverpackungsherstellers Vetropack (-3,2%) setzten den Kursrückgang aus der Vorwoche fort. Am Ende des Kurszettels lagen Calida mit einem Minus von 6,3% Prozent, Orell Füssli (-4,8%) sowie Starrag, die 4,2 Prozent nachgaben. (awp/mc/ps)