CH-Schluss: SMI im Plus, aber unter 9’000 Punkten

CH-Schluss: SMI im Plus, aber unter 9’000 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit höheren Notierungen als am Vorabend aus dem Handel gegangen. Der SMI hatte schon unmittelbar nach der Börseneröffnung angezogen und zwei Stunden später bei 8’988,08 Punkten ein neues Jahreshoch markiert. Die 9’000-Punkte-Marke vermochte der Leitindex dann aber erneut nicht zu knacken. Im Gegenteil bröckelten die Gewinne im Verlauf des Tages etwas ab.

Als Auslöser für die Kursgewinne zu Handelsbeginn galten Aussagen von Mario Draghi vom Vortag. Der Präsident der Europäischen Zentralbank hatte vor Abgeordneten des Europäischen Parlaments den Spekulationen auf ein Staatsanleihenkaufprogramm neue Nahrung gegeben. Keine starken Impulse vermochten hingegen die neusten Konjunkturdaten aus Nordamerika und Deutschland zu setzen, obwohl diese durchs Band besser ausfielen als erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann am Dienstag 0,51% auf 8’972,54 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,45% auf 1’323,64 Zähler und der der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,51% auf 8’820,55 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 25 im Plus und fünf im Minus.

Die Ausschläge unter den Blue Chips hielten sich in Grenzen. Die grössten Tagesgewinne verzeichneten mit dem Backwarenkonzern Aryzta (+1,5%), dem Apothekenzulieferer Galenica (+1,1%), dem Sanitärkonzern Geberit (+1,1%) und Swisscom (+1,0%) Titel aus unterschiedlichen Branchen. Neuigkeiten lagen zu diesen Unternehmen keine vor.

Dahinter folgten Sonova (+0,9%). Die Titel des Hörgeräteherstellers machten damit die Abgaben vom Vortag (-1,0%) beinahe wieder wett, als nach der Ergebnispublikation zum ersten Halbjahr Gewinne mitgenommen wurden. Die Analysten der Banken Vontobel und Berenberg erhöhten ihre Kursziele. Sonova sei eine hochwertige Anlage mit stabilen Wachstumsraten und guten Cash Flows, hiess es etwa im Vontobel-Kommentar.

Mit leicht überdurchschnittlichen Gewinnen gingen auch die Papiere des Schwergewichts Novartis (+0,9%) aus dem Handel. Der Pharmakonzern legte am Kardiologenkongress AHA in Chicago für einen Produktkandidaten zur Behandlung von Herzinsuffizienz-Patienten neue positive Daten vor, die von Analysten als vielversprechend und für den Kursverlauf als positiv gewertet wurden. Die anderen beiden Schwergewichte hielten sich unterschiedlich: Roche (+0,7%) legten über dem Marktdurchschnitt zu, während Nestlé mit +0,3% hinter dem Markt zurückblieben. Die Analysten von Nomura hatten ihre Verkaufsempfehlung für den Nahrungsmittelkonzern erneuert.

Vergleichsweise gut hielten sich Bâloise (+0,8% auf 125,40 CHF). Die US-Bank JPMorgan hob das Kursziel für die Papiere der Versicherung auf 139,72 von zuvor 129,00 CHF an und rät somit unverändert zum Kauf der Aktie. Begründet wird dies unter anderem mit der attraktiven Bewertung.

Etwas besser als der Schnitt schlossen auch Holcim (+0,7%). Anlässlich des Investorentags hatte der Zementkonzern angekündigt, künftig eine höhere Rendite erzielen zu wollen und die Investitionen zurückzufahren. Darüber hinaus sei die wettbewerbsrechtliche Prüfung für den Lafarge-Zusammenschluss auf Kurs, hiess es. Analysten sahen bislang aber kaum Anlass, ihre Schätzungen und Bewertungen zu verändern.

Unter den wenigen Verlierern des Tages waren mit minimalen Abgaben die Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont, UBS (-0,1%) sowie Lonza (-0,4%).

Tagesverlierer waren einmal mehr Transocean (-0,5%), obwohl die Aktien phasenweise über 3% zugelegt und am frühen Nachmittag das Gewinnerfeld noch angeführt hatten. Mit einem Minus von über 43% sind die Aktien des Ölserviceunternehmens die mit Abstand am schlechtesten performende Blue-Chips-Aktie in der Schweiz seit Jahresbeginn.

Am breiten Markt legten die Aktien von Evolva (+3,1%) stark zu, nachdem das Unternehmen die Übernahme der US-Firma Allylix bekannt gegeben hatte. Mit der Akquisition soll das Produkt- und Patentportfolio erweitert werden. Auf der anderen Seite gehörten die Aktien des Immobilienunternehmens Züblin (-4,4%) zu den Hauptverlierern. Das Unternehmen vermeldete für das erste Halbjahr einen hohen Verlust. Auffällige Kursbewegungen gab es ausserdem bei Gategroup, die 8,2% gewannen.  (awp/mc/pg)

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